Hallo Frank,
ja, die Vergütung ist von großer Bedeutung für die Kontraste.
Ohne Vergütung entstehen an jeder in der optischen Gruppe beteiligten Linse mindestens 4% Reflektionen zwischen den Linsen, die den Kontrast herabsetzen. Ebenso tragen die Vergütungen deutlich zur Vermeidung von UV und sonstigen Störlichteinfällen bei.
Wenn Du berücksichtigst, das ein Objektiv aus teilweise 6 bis 8 Linsen bestehen kann bei den Altgläsern (bei neueren Zoomrechnungen noch viel mehr) und Du die Oberflächen mal zusammenzählst, an denen Licht in der Größenordnung reflektiert werden kann, so kommt da einiges zusammen, was die Bildergebnisse nachteilig beeinflusst. Den Effekt kennt man als Brillenträger auch bei dem Unterschied zwischen entspiegelten und nicht entspiegelten Gläsern in der Brillenfassung.
Bei der Leica Vergütung (da kenne ich mich ein wenig aus), sorgt diese dafür, dass z.B. bei vielen keine UV Filter mehr benötigt werden, weil allein die Vergütung effektiv UV Strahlung "ausblenden".
Ganz alte und nur aus 3 oder 4 unvergüteten Linsen bestehende Objektivkonstruktionen sind daher immer weniger leistungsfähig, was aber auch nichts schlechtes sein muss, sondern sogar gewünschte Effekte nach sich ziehen.
Bestes Beispiel ist mir immer mein Primoplan 1.9/75mm, das absolut soft und mit Überstrahlungen bei Offenblende einen Glamour - Look (Gloriolen) um bestimmte reflektierende GEgenstände/Lichter legt.
Muss halt zum Motiv passen, sonst ist es eher gruselig...
Zur Frage RAW oder JPG sind viele lange Diskussionen in den Foren dieser Welt geführt worden. RAW bietet den höchsten Grad an "Nachbearbeitungsmöglichkeiten", während JPG halt die schnellste Möglichkeit ist, zu Bildern zu kommen, bei denen absehbar keine großen Korrekturen von Nöten sein werden, weil die technischen Parameter schon bei der Aufnahme darauf schließen lassen, dass nicht korrigiert werden braucht.
Gleichwohl kann man es nie wissen, sondern immer nur nach Erfahrung "abschätzen"... deshalb ist RAW eigentlich immer anzuraten.
LG
Henry