Hallo Bernhard!
Das verstehe ich nun gar nicht!Bei meinen zwei SD9 lässt sich bei Wiedergabe selbstverständlich in das Bild hineinzoomen.
Ja, das Display ist äußerst murklig in seinen Abmessungen. Die "embedded JPEGs" aus den X3F-Dateien, welche dort
bei Wiedergabe angezeigt werden, sind auch wirklich sehr schwierig in der Schärfe einzuschätzen. Mit Erfahrung gelingt es mir
mittlerweile, in der 50%-, und 100%-Zoomansicht grob die Spreu vom Weizen zu trennen, und - typischer Weise auf der Rückreise
nach Hause - die ganzen Fehlschüsse schonmal von der Speicherkarte zu entsorgen.
Meine Güte, Du bist aber flink.Bei mir ist die Rechnung eher: Es ist okay, einen Tag für ein
Bild aufzuwenden. Da ist dann natürlich die Anreise drin, ausgedehnte Belichtungsreihen, Erkunden
eines Motives, Versuch und Irrtum und noch einmal von vorn...
Einen weiteren Tag (oder eher Nacht) darf dann die Entwicklung des Bildes in Anspruch nehmen.
Die Referenz-Blende 5,6 war bei Altglas-Nutzung an der Kamera eingestellt?
Wenn das gegeben ist, funktionert auch der A-Modus ausgezeichnet.
Der SD9-Beli misst nach meinen Erfahrungen äußerst wiederholsicher und konsistent.
Was Du aber noch lernen musst, ist die Korrekturkurve für den Beli je nach Situation und Belichtungszeit.
Bei Sonnenschein und sonstigen Motiven mit Kontrasten liegt die Belichtung bei einer Korrektur des Beli um +0,5EV meist korrekt.
Kontrastarme, flächige Motive in weichem Licht (welche ich Dir aufgrund des bescheidenen Dynamikumfanges der Kamera
dringend empfehlen würde) werden bei einer Beli-Korrektur um +1,0EV bis evtl. manchmal +1,5EV voll durchbelichtet.
Sobald die Belichtungszeiten in den unteren Sekundenbereich kommen, braucht es eine zusätzliche Korrektur in plus-Richtung,
welche in +3,0EV oder sogar +4,0EV bei kontrastarmen Motiven und 15 Sekunden Belichtungszeit gipfelt.
Dein bester Freund ist das sehr ordentliche Histogramm der SD9. Präzise Belichtung auf Histogramm-Rechtsanschlag
der Tonwerte ist angesagt. Alle Bildteile unterhalb etwa Histogramm-Mitte sind schwer verrauscht. Genau genommen gibt es
bei der SD9 keinen Zwischenraum zwischen voll durchbelichtet, und dem Einsetzen von Rauschen (bei ISO100, wohlgemerkt).
Ich taste mich eigentlich immer über eine Belichtungsreihe in halben Stufen an den optimalen Punkt heran.
Die Kamera kann 6 Bilder hintereinander in den Pufferspeicher schreiben. Das Speichern der 6 Bilder danach auf die
Karte dauert zwar gefühlte 5 Minuten. Aber die Belichtungsreihe an sich ist schnell mal eben runtergeknipst. Und die
Speicherzeit lässt sich sehr schön zur weiteren Beobachtung des Motives nutzen.
Noch ein Tipp zur Einschätzung der Belichtung im Vorschaubild der Kamera:
- Farben sind kräftig => dieser Bildteil ist unterbelichtet
- Farben bleichen bereits aus, scheinbar schon überbelichtet => dieser Bildteil ist perfekt belichtet
- vollständiger Farbverlust und Überbelichtungswarnung warnt: hoffnungslos und unrettbar überbelichtet
Mit diesem Wissen kannste oft auf einen Blick die Belichtung des Bildes aus dem Vorschaubild einschätzen.
Nochmal anders formuliert: Die Belichtung 1/2 Stufe über dem korrekt aussehenden Vorschaubild
liefert oft die besten Daten zur Bildentwicklung!
Apropos Bildentwicklung:
Meiner persönlichen Meinung nach ist SPP2.5 immernoch das Optimum, und liefert die
schönsten Farben. Läuft übrigens einwandfrei unter WINE im UBUNTU-Linux.
Herzliche Grüße, und weiterhin Spaß beim Erkunden des sigmarischen Juwels!![]()
der Waldschrat
PS: Bei Fragen: fragen.
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