Ich nutzte für meine Objektivvorstellungen bisher den automatischen Weissabgleich. Trotzdem wird ja auch der erstens von verschiedenen Faktoren beeinflusst und ist zweitens eine von Entwicklern der Herstellerfirma nach bestimmten Parametern programmierte Funktion, also auch nichts objektives. Als Idealfall müsste man also jedes Bild mit einer Farbtafel von x-rite oder Datacolor oder je ein separates Foto jedes Motivs zusätzlich mit einer Graukarte aufnehmen und abgleichen. Das wäre dann schon eine Richtung auf den Weg zu Testbedingungen, die hier ja keiner leisten möchte/kann und meiner Meinung nach im Endeffekt auch besseres oder gar absolutes Urteil erlauben würde. Ein Testergebnis ist schließlich immer von den zugrundeliegenden Parametern abhängig und damit - das wissen wir alle - auch falsche Schlussfolgerungen und obsolete Bewertungen zur Folge haben können.
Kann ich bestätigen, und zwar aus meiner Analogzeit. Den Nikon-Scanner hatte ich zwar auch auf automatischen Weissabgleich gesetzt, da aber die Ränder (auch bei Negativfilm) weiss und schwarz gescannt werden, konnte ich bereits innerhalb der Minolta-Baureihen Unterschiede feststellen. Waaf hat das beschrieben: die frühen MC- und MD-Optiken gerieten wärmer und zugunsten des "Minoltacharakters" kontrastärmer als die neueren Modelle. Noch etwas kälter, aber kontrastreicher waren meine wenigen Scans aus einer Canon AE-1 mit einem nFD 1.8, natürlich alle bei gleichem Filmtyp. Bei Film gerieten bei mir übrigens die Voigtländer-Messsucherobjektive mit Abstand am wärmsten, dabei aber kontrastreicher als viele Minolta-Optiken.
Das wiederum finde ich bemerkenswert, denn diese Erfahrung habe ich ebenfalls gemacht, beispielsweise bei der Vorstellung des Apo Rodagons 4/90mm. Damit schätze ich mal, dass das ein besonderes und genau genommen auch ärgerliches "Sony-Feature" ist. Ich werde zukünftig auf Farbtemperatur 5500 Kelvin gehen, auch wenn die Farben eventuell "anders verfälscht" werden.
Grüße
Nils



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