Ich reisse noch kurz die Tatsache an, dass ein Weichzeichner, also auch das Imagon, egal welcher Brennweite, eben gar keine genau definierte Brennweite hat !
Allein beim halbwegs korrigierten Imagon ( die chromatischen Abberationen wurden weggerechnet) gibt es durch den Kugelgestaltfehler, also die sphärischen Abberationen, mindestens drei " Brennweiten", in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Lichtes.
Wenn der Fokus des blauen Lichtes deutlich neben dem Fokus des z.B. roten Lichtes liegt, wird klar, dass die Brennweite etwas schwammig sein muss und ein scharfes Bild, zumindest bei offener Blende, gar nicht zustande kommen kann.
So wundert es auch nicht, dass Rodenstock zum Adaptieren an die Mamiya RB 67 die Verwendung des Verschlusses vom 180er Sekor empfiehlt.
Ich hatte vergleichend, auch betreffs der Bildwirkung(WZ) und der Tiefenwirkung (der Bereich der Tiefenschärfe), noch einmal ein altes unvergütetes, also ebenfalls bei hartem Licht sehr mild arbeitendem Objektiv ( aber kein WZ!) 210er Xenar angehängt, bis dato mein Favorit für cremige Bilder.
Kein Leuchten, kein Strahlen, keine Gloriolen.
Ein sehr milder Charakter, aber keine verträumte "Vermilchung".
Beim Fokussieren ergibt sich offenblendig (f/4,5; das könnte in etwa dem Imagon ohne Sieb entsprechen, habs nicht genauer berechnet) ein ganz klarer Fokus, der nur wenige mm in die Tiefe geht und sich bei nur minimalem Ändern des Fokus sofort bewegt, wie es bei dem Imagon eben nicht der Fall ist.
Dort bewegt sich ein breites Feld, das ist im Vergleich schon erstaunlich.
VG,
Ritchie


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