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Thema: Umstieg von Canon auf Olympus

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Hallo Henry,

    vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gegeben hast, so ausführlich darauf zu antworten.

    Demnächst ist es meine Aufgabe, in einer Kirche eine Sängerin und enen Gitarrist zu fotografieren. In diesem Fall bin ich mit der Canon 6D und dem Canin EF 2.8/24-70mm L USM gut bedient, denn ich habe sehr viel Reserven, um mit dem vorhandenen Licht auch ohne Blitz auszukommen.

    Mit uFT könnte es hier knapp werden.

    Andererseits ist uFT wieder geschickt, um mit wenig Brennweitenaufwand im Telebereich weit zu kommen: Z.B. ergeben 200mm Brennweite schon 400mm auf Kleinbild übertragen usw.
    D.h. bei langen Brennweiten bleibt das Ganze relativ kompakt und man "schleppt sich nicht zu tod".

    LG
    Waveguide

  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Waveguide Beitrag anzeigen
    Hallo Henry,

    vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gegeben hast, so ausführlich darauf zu antworten.

    Demnächst ist es meine Aufgabe, in einer Kirche eine Sängerin und enen Gitarrist zu fotografieren. In diesem Fall bin ich mit der Canon 6D und dem Canin EF 2.8/24-70mm L USM gut bedient, denn ich habe sehr viel Reserven, um mit dem vorhandenen Licht auch ohne Blitz auszukommen.

    Mit uFT könnte es hier knapp werden.

    Andererseits ist uFT wieder geschickt, um mit wenig Brennweitenaufwand im Telebereich weit zu kommen: Z.B. ergeben 200mm Brennweite schon 400mm auf Kleinbild übertragen usw.
    D.h. bei langen Brennweiten bleibt das Ganze relativ kompakt und man "schleppt sich nicht zu tod".

    LG
    Waveguide
    Und auch das ist schon wieder eine weitere, stereotypische Reaktion eines Forenmitglieds, das aufbaut auf dem reinen Equipment und dabei die gesamten Randbedingungen gar nicht schildert und vermutlich auch in diesem Falle gar nicht kennt..

    So suggeriert das stets gleiche Blabla aus dem Technikzirkus, das man mit dem genannten "Besteck" in der gegeben Aufgabenstellung "klar kommen kann", was aber - ohne vorherige Informationseinholung schon alsdann Blödsinn ist, weil Du vermutlich nicht einmal weißt, welcher Platz Dir zugewiesen wird,
    welche Bewegungsfreiheit Du als Fotograf während eines Konzertes haben wirst, etc...

    Gerade bei Konzerten kann das absolut falsch sein, mit so kurzen Brennweiten zu arbeiten, wenn Du vor dem Publikum mit Deiner DSLR da "rumballerst"... So kann es Dir passieren... wenn das nicht vorher geklärt ist, das Du nichtmal auch nur in die Nähe kommst, um mit Deinen maximalen 70mm Brennweite ein vernünftiges Bild zustande zu bringen, sondern nur auf einen Platz hinter dem Publikum eingewiesen wirst, um das Konzert nicht zu stören.

    Was ich mit meinen vorherigen Zeilen sagen will, ist das sich die Festlegung auf ein System nach den überwiegend abgelichteten Aufnahmedingen richten sollte..
    Du aber sprichst von etwas gänzlich anderem, was eher die Frage des Einsatzes des Geräts in einer bestimmten Situation betrifft und das hat eben nichts mit den Dingen zu tun, die ich meine.

    Das methodische Vorgehen bei einem Shooting in einer vorgegebenen Aufgabenstellung ist nun etwas gänzlich anderes und das kann man keinesfalls an den technischen Parametern irgendeines Kamerasystems festmachen, sondern
    das bestimmt sich danach, wie man organisatorisch bestimmte Dinge "abgeklärt'" hat... statt einfach nur .--- ach ich geh mal dahin, knipse, weil mich die Bekannte gefragt hat, das Konzert...

    Wenn Du da ohne Auftrag "reinstiefelst" und mit der DSLR das Konzert störst, kann es - ohne Akkreditierung - schon eng für Dich werden.

    Verstehe es richtig... natürlich muss und sollte man sich immer im Vorwege gedanken machen, was das einzusetzende Material ist... aber anders als in dieser typischen "Technik-Fetischisten-Manier" geht es um ganz andere Dinge...

    1. Darf ich mich dort frei bewegen um Aufnahmen zu machen (denn danach richtet sich Deine Objektivwahl entscheidend)
    2. Störe ich die anderen zahlenden Besucher oder wird der Fotograf nach 5 x Spiegelgeklapper und unzähligen Blicken der Zuschauer beim 6. Mal gleich in der Kirche gesteinigt und gekreuzigt.
    3. Komme ich auch anders zu den Bilder... z.B. bei Proben am Nachmittag (meist unkritisch und gern gesehen, zudem persönlicher Kontakt), dann brauchst Du während des Konzertes vermutlich nur noch den Gegenschuss ins Publikum
    4. Welches Licht wird Dich erwarten...

    und da gibt es mehr als genug andere Dinge, über die man sich im Vorfeld "eine Waffel" machen muss, statt sich mit den immer gleichen Floskeln der Technikbesesseheit wie hohe Iso, hohe Lichtstärke und andere technische "Gear-Parametern" zu beschäftigen.

    Da geht der Zug lang, wenn man seine Aufgaben meistern will. 90% einer guten Bildausbeute bei einer Session sind nicht durch die Technik, sondern die zu erwartenden Randbedinungen bestimmt oder beherrschbar.

    Was nutzt die beste Kamera der Welt, das lichtstärkste und treffsicherste Autofokusobjektiv, wenn Du in der Kirche nicht mit dem Zeugs fotografieren darfst, kannst oder nur unter bestimmten Bedingungen... ?


    Genau null, nada, gar nichts.

    Wenn Du dann noch aufgrund der mangelnden Vorbereitung die falsche Objektivauswahl getroffen hast, stehst Du dann ohnehin im sprichwörtichen Regen... also braucht man sich eigentlich auch gar nicht über die technischen Dinge zu unterhalten, solange die Randkriterien nicht geklärt sind.

    Das ist genau wie das Fotografieren einer Hochzeit oder standesamtlichen Trauung... da musst Du halt den Ablauf - und damit die Randbedingungen Deines "Tuns" - kennen, wenn Du die wichtigen Dinge im Bild festhalten willst.
    Fotografie - speziell wenn es um organisiertes Arbeiten geht - ist keine Sache der spontanen Kreativität, sondern in erster Linie eine Frage der Vorbereitung des Fotografen auf das, was ihn erwartet... und dann schnappt er sich danach sein Köfferchen und geht fotografieren, weil er weiß, was ihn erwartet.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  3. 4 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Und um den Bogen zu dem Titel und dem albernen PDF als Pladoyer seines Umstiegs von Canon auf Olympus µFT nochmals kurz zu kommentieren, ist bei dem Schreiber eigentlich nichts weiter passiert, dass er
    nach einigen Jahren "Schlepperei" dann endlich mal begriffen hat, das er wohl doch mehr der "Teleshooter" ist und seine Aufnahmen von Vögeln aus größeren Entfernungen macht...

    Deshalb ist sein Entschluss nur zu verständlich, statt große und schwere Canonen durch die Welt zu ziehen, mit kleinerer Kamera durch die Gegend zu arbeiten. Schaut man sich seine Bilderflut in dem PDF mal an (dauert ewig bis das PDF hier auf dem Lande mit langsamer Internetverbindung geladen ist), so überrascht es auch nicht... denn seine Motivwelt ist es, Dinge mit großem Abstand zu fotografieren und was er an Portraits dort zeigt, geht bis maximal Brustportraits.

    Und genau das meine ich.... er ist der typische Vertreter, der erst nach Jahren der Fotografie dahinter kommt, das er gleich von Anbeginn mit einer Olympus besser bedient gewesen wäre.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

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  6. #4
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    Hallo Henry,

    gut, dass Du die Punkte angesprochen hast. Hab das mit meinem Kollegen, der dort Gitarrist ist, abgesprochen. Es ist so etwas, wie eine Generalprobe. D.h. kein Publikum und ich kann mit den beiden im Währenden interagieren. Die Punkte, die Du hier angesprochen hast, werde ich mir auf jeden Fall merken und meine Kamera- und Objektivauswahl danach ausrichten. Hier kann ich ganz vorne sein und muss mir über Wahl des Sitzplatzes und der Bewegungsmöglichkeiten nicht so den Kopf machen. In Zukunft könnten aber andere Szenarien auf mich zukommen.

    Man kann Deinen Gedankengang weiter treiben: Bei solchen Fotoevents mit Publikum bzw. Bühnenfotografie stellt sich die Frage, ob z.B. ein Canon EF 4.0/70-200mm IS USM reicht oder ob es eins mit Lichtstärke 2.8 sein muss bzw. ein EF 4.5-5.6/100-400mm IS USM bzw. noch teuerere Varianten, wie ein 2.0/200mm oder 2.8/300mm, die dann aber massiv ins Geld gehen. Hier ist es gut, dass man, wenn das Licht wenig ist, bei der 6D bis auf ISO 12800 gehen kann! Auch hier stößt uFT an die Grenzen (etwa ISO 3200 sind drin, soweit ich weiß).

    LG
    Waveguide

  7. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Spiel das lieber in die andere Richtung weiter...

    wird bei der Generalprobe auch der Beleuchter vor Ort sein, das Licht in Betrieb usw....

    Je mehr Du im Vorwege über die Randbedingungen weißt und Dich drauf einstellen kannst bei der Auswahl der Kameraausrüstungsgegenstände, - die ja von der vorgefundenen Situation abhängig sein muss - umso mehr Gestaltungsspielräume hast Du.

    Es ist grundsätzlich so das - ausser bei der Freizeitfotografie, wo man letztlich auch auf ein Bild verzichten kann, wenn mal nicht das passende Equipment dabei ist - die Kenntnisse dessen was Dich erwartet viel mehr darüber entscheidet, als irgendei Kamerasystem.

    Die notwendige Technik kannst Du immer nur dann zielgerichtet ausrichten und einpacken - egal was da nun für Namen und Daten auf den Kameras und Objektiven steht - wenn Du das Beste für die im Vorfeld bekannte Situation eingepackt hast.

    Nichts ist schlimmer, als in irgendwas "reinzutappen" und dann genau das falsche Objektiv oder die falsche Kamera dabei zu haben. Eine geeignete Wahl kannst Du aber immer erst treffen, wenn Du dir über alle "Eventualitäten" im Klaren bist und daraufhin zielgerichtet zusammenstellt.

    Diese Eventualitäten musst Du aber eben so weit es irgend geht... erstmal klären.

    Und wäre Dein fotografisches Steckenpferd halt die Fotografie in Kirchen, so wirst Du die Notwendigkeiten durch häufige Besuche solcher Veranstaltungen schnell selbst "spitz kriegen", ebenso wie ein angehender Hochzeitsfotograf sich mal an einem Standesamt herumtreiben sollte, um das Geschehen und die Abläufe - so er sie vielleicht noch nicht in Form einer eigenen Ehe erlebt hat - kennen lernen kann.

    Jedes fotografisches Steckenpferd, Genre, Disziplin hat völlig eigene Gesetzmäßigkeiten/Notwendigkeiten, die mal das eine, mal das andere an Technik erfordern. Aber das hatte ich ja bereits ausgeführt.

    LG
    Henry
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  9. #6
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    Kurze Frage, zwischendurch: Würdest Du für solche Events Dir ggf. ein Canon EF 4.0-5.6/100-400mm LIS USM zulegen um auch für den Fall gewappnet zu sein, von den hinteren Sitzrehen aus fotografieren zu können, falls man doch mal wo hinkommt, wo mehrere Leute anwesend sind?

    LG

    Waveguide

  10. #7
    Hardcore-Poster Avatar von dorfaue
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    Dieser thread ist hilfreich für mich, meine (im Moment ohnehin etwas schwankende) Standortbestimmung nach ca. 4 Jahren DSLR/Systemkamera zu präzisieren. Welche Firma auf meinen Kameras steht, ist mir eigentlich schnuppe.
    Mit Pentax als Einstieg war ich recht zufrieden und hätte das System sicher weiter ausgebaut, hätte Pentax ein kleineres Auflagemaß. Aber so war doch die Sony NEX 6 die erste Wahl, um mein umfangreiches Altglas zu adaptieren.
    Eigentlich wollte ich sie nur als Zusatz zur Pentax, aber diese kommt fast nie mehr aus dem Schrank... Ja, klein, sehr gute Bildqualität, ein riesiges Feld unterschiedlichster Gläser verschiedenster Provinienz macht mir die Spiegellose
    halt zur Hauptkamera. Und seit ich mehrfach bei Musicalaufführungen fotografiert habe, kann ich ihre Vorteile nur loben: unauffällig, nicht gar zu lautes Auslösegeräusch, mit relativ kleingebauten 85ger (Rollei) und 135ger bekommst du
    die Sänger auch aus der 12. Reihe bildfüllend auf den Sensor.

    Nun habe ich neuerdings eine 5DII. Wieder ein neues Erlebnis, diesmal die Faszination des Weitwinkels, ich bekomme endlich größere Gruppen oder die gesamte Bühne aufs Bild, aha!!!
    Aber so richtig befriedigend eben auch nicht, denn für meine geliebten Nahaufnahmen braucht es schon sehr voluminöse Optiken, für mich im Theatersaal undenkbar, ich will und kann ja meine Umgebung nicht dauernd optisch und akustisch nerven.
    Also dann lieber wieder das kleine Besteck.

    Und so wechselt es, jetzt mal wieder die Pentax, die für mein Empfinden sehr anrührende Bilder abliefert, man spricht nicht ohne Grund vom "Pentaxschmelz".
    Also werde ich leider weiterhin mehrspurig fahren, denn jedes meiner Systeme bietet ewas, was ich nicht missen möchte. Auf diese Weise kann ich zwar kein System zur Perfektion führen, dafür reicht ein Normalgehalt nicht aus,
    habe aber viel Freude am Experiment und dennoch viele schöne Aufnahmen. Das perfekte Foto (das es ja eh nur selten gibt) überlasse ich gern anderen. Und Markenstreit bzw. -bashing (was mir das blaue Forum massiv verleidet hat)
    kommt mir nicht ins Haus!

    Gruß

    Lutz

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  12. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von jock-l
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Je mehr Du im Vorwege über die Randbedingungen weißt und Dich drauf einstellen kannst bei der Auswahl der Kameraausrüstungsgegenstände, - die ja von der vorgefundenen Situation abhängig sein muss - umso mehr Gestaltungsspielräume hast Du.

    Es ist grundsätzlich so das - ausser bei der Freizeitfotografie, wo man letztlich auch auf ein Bild verzichten kann, wenn mal nicht das passende Equipment dabei ist - die Kenntnisse dessen was Dich erwartet viel mehr darüber entscheidet, als irgendei Kamerasystem.

    Die notwendige Technik kannst Du immer nur dann zielgerichtet ausrichten und einpacken - egal was da nun für Namen und Daten auf den Kameras und Objektiven steht - wenn Du das Beste für die im Vorfeld bekannte Situation eingepackt hast.
    Wie wahr wie wahr...

    Heute gehe ich nicht mehr in eine Veranstaltung hinein und stelle mich vor, heute gehts gleich zur Sache "Wer ist der verantwortliche Techniker ? Welche Lichtsituationen sind geplant?..." Infos vor Start einer Veranstaltung entscheiden, was aus ebendieser wird, fotografisch gesehen.
    Alles andere ist ein Hasardeurspiel.
    Ungeduld ist keine Schwäche ...

  13. #9
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von jock-l Beitrag anzeigen
    Wie wahr wie wahr...

    Heute gehe ich nicht mehr in eine Veranstaltung hinein und stelle mich vor, heute gehts gleich zur Sache "Wer ist der verantwortliche Techniker ? Welche Lichtsituationen sind geplant?..." Infos vor Start einer Veranstaltung entscheiden, was aus ebendieser wird, fotografisch gesehen.
    Alles andere ist ein Hasardeurspiel.
    Jo, dass ist ein Weg... gerade bei Eventfotografie im professionellen Umfeld sind diese Sachen oberwichtig...

    Als Reporter, der für eine Zeitung oder einen Bilderdienst loszieht oder von einem Veranstalter einen Auftrag hat, kommen noch soviele andere Faktoren dazu, die überhaupt nichts mit der Fotografie zu tun haben, aber letztlich darüber entscheiden, ob bei Abgabe der Bilder "Zufriedenheit" herrscht.

    Das beginnt bei den Namen der auf den Bildern sichtbaren Personen.

    Eine der ersten Lektionen, die man da im PRO - Bereich lernt, ist sich in einer Menge von "wichtigen Leuten" unbedingt alle Namen zu notieren und unbedingt jemanden zu finden, der die meisten von denen auch kennt !...
    Sonst haste nachher eine Speicherkarte voller Bilder mit Personen, zu denen die Namen unbekannt sind... und die Veranstaltung ist vorbei und Du sollst ein paar Zeilen drüber schreiben... tolle Wurst... woher nun die Namen bekommen.
    Ach da war der Herr Professor XY kannste nicht schreiben, wenn Du nichtmal weißt, ob er auf dem oder dem Foto auch der Richtige der vielen Professoren war, die zu einer Fachtagung zusammenkamen...

    Oder die Solisten in einem Konzert.. gleiches Thema...

    Soll heißen, selbst in so einem Eventshooting gibt es neben dem Druck auf den Auslöser noch eine Menge "Buchführung", die nebenher läuft... schon bei der kleinsten Vernissage, auf der man den oder einen anderen Prominenten ablichten muss, ohne ihn überhaupt zu kennen....

    Führt aber zu weit, wenn man auf die vielen Aspekte des Reporterlebens eingehen wollte.

    Es kann Dir bei der Eventfotografie auch passieren, wie mir vor zwei Jahren auf der Kieler Woche wo die Kanadische Rockgruppe "SAGA" (bin uralter Fan dieser Gruppe) auf einer der Bühnen auftrat, das Du da im Publikum stehst und kein vernünftiges Bild zustande bekommst... weil dort gefühlt 5.000 Menschen mit ihrem "Brett vorm Kopf (iPhone) Fotoapparat" mit ihren über die Köpfe hinweg ausgestreckten "Brettern" ständig im Bild sind. Dann haste halt ein Bild von 5.000 "hochgehaltenen" Smartphones gemacht, aber nichts verwertbares auf der Speicherkarte.

    Muss man wissen und sich dann besser in 40 Metern Entfernung an den ohnehin gemütlicheren "Bierpilz" mit einem 300er platzieren und dann nebenher Deine Bilder machen... und mit den anwesenden Leuten fachsimpeln und das Tanzbein schwingen...
    während die auf das Stativ montierte Kamera dann gelegentlich mal die Bilder macht, die notwendig sind für diese Veranstaltung.


    Kennt man all diese Randbedingungen nicht, so kommt es leicht zur verkehrten Einschätzungen in Bezug auf das Zeugs, das man mitschleppt..

    Je genauer man sich eine Situation "ausmalen" kann und seine Vorbereitungen darauf ausrichtet, umso leichter und angenehmer ist das Arbeiten, ohne das man "tonnenweise" Zeugs mitschleppen muss.

    Oder im letzten Jahr - um ein weiteres Beispiel kurz zu nennen - bin ich für einen Kollegen hier aus dem Forum "eingesprungen" und habe für ihn einen Auftrag übernommen, da er zeitlich nicht dazu kam...

    Fotografie eines prämierten Badezimmers und eines Gäste `WC Raumes für eine Zeitschrift für Innenarchitektur.

    Ein Bereich, der mir auch völlig unbekannt war...

    Mit einer µFT Kamera hätte man gar nicht erst anrücken brauchen, denn ideal wären dabei das 12-24mm Sigma gewesen... das aber leider nicht schnell genug geliefert wurde, so dass das meiste mit dem 17er Tokina oder dem 20-25mm Canon L entstanden ist... und auch das war schon mehr als nur knapp...

    Versucht mal nur das eigene Badezimmer mit möglichst vielen Details im Bild abzulichten... dann wird schnell klar, was hierbei Notwendig sein wird.

    Diese Vorstellungskraft, sich die unterschiedlichsten Szenarien vor Augen zu führen, die Abklärung der Randbedingungen und ebenso die Dokumentation von Personen, Handlungen und Zusammenhängen von handelnden Personen sind viel bestimmender, als das Geraffel, mit dem man nun seine Bildchen macht.

    Das natürlich schon von einem hochwertigen Level der technischen Ausrüstung betrachtet... aber es sind die Essentials, will man Auftragsarbeiten und sei es nur im Freundeskreis korrekt abarbeiten und diese Freunde auch behalten.

    Atmosphärische Bilder von Konzerten oder Events sind immer gern gesehen... aber zu einer Doku gehören im professionellen Umfeld gehören- wie hier vielleicht verdeutlicht - noch eine Menge anderer Dinge, über die man sich bewusst sein muss, will man eine fotografische Aufgabenstellung erfolgreich meistern und nicht nur "Atmos" mit nach Hause bringen.

    Aber ich schweif schon wieder reichlich ab...
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

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  15. #10
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Spiel das lieber in die andere Richtung weiter...

    wird bei der Generalprobe auch der Beleuchter vor Ort sein, das Licht in Betrieb usw....

    Je mehr Du im Vorwege über die Randbedingungen weißt und Dich drauf einstellen kannst bei der Auswahl der Kameraausrüstungsgegenstände, - die ja von der vorgefundenen Situation abhängig sein muss - umso mehr Gestaltungsspielräume hast Du.

    Es ist grundsätzlich so das - ausser bei der Freizeitfotografie, wo man letztlich auch auf ein Bild verzichten kann, wenn mal nicht das passende Equipment dabei ist - die Kenntnisse dessen was Dich erwartet viel mehr darüber entscheidet, als irgendei Kamerasystem.

    Die notwendige Technik kannst Du immer nur dann zielgerichtet ausrichten und einpacken - egal was da nun für Namen und Daten auf den Kameras und Objektiven steht - wenn Du das Beste für die im Vorfeld bekannte Situation eingepackt hast.

    Nichts ist schlimmer, als in irgendwas "reinzutappen" und dann genau das falsche Objektiv oder die falsche Kamera dabei zu haben. Eine geeignete Wahl kannst Du aber immer erst treffen, wenn Du dir über alle "Eventualitäten" im Klaren bist und daraufhin zielgerichtet zusammenstellt.

    Diese Eventualitäten musst Du aber eben so weit es irgend geht... erstmal klären.

    Und wäre Dein fotografisches Steckenpferd halt die Fotografie in Kirchen, so wirst Du die Notwendigkeiten durch häufige Besuche solcher Veranstaltungen schnell selbst "spitz kriegen", ebenso wie ein angehender Hochzeitsfotograf sich mal an einem Standesamt herumtreiben sollte, um das Geschehen und die Abläufe - so er sie vielleicht noch nicht in Form einer eigenen Ehe erlebt hat - kennen lernen kann.

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    LG
    Henry
    Frage an Alle: Gibt es hierzu Fortgeschrittenen-Kurse und Aufbauseminare, wo man u.a. dies nahegelegt bekommt sowie andere Dinge (Beleuchtungstechnik etc.), z.B. in Stuttgart und Umgebung? Wäre klasse!

    LG
    Waveguide

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