Hallo Paul,
beschäftige Dich statt mit der Tubuslänge eher mit den Auflagemaßen. Bei Nikon ist das Bajonett 46,5mm vom Sensor entfernt,
bei M42 sind es 45,46mm - mithin verhindert das gegenüber M42 weiter entfernte Auflagemaß Deiner Nikon - (auf die ja mechanisch die Nikon Objektive auch ausgelegt sind), ohnehin
das "Unendlich"... deshalb brauchts für M42 Objektive an Nikon ja auch den Adapter mit Korrekturlinse, um mit einer 1.26fachen Brennweitenverlängerung diesen fehlenden mm zu "überbrücken".
(und natürlich die Stärke des notwendigen M42>Nikon Adapters, da dieser ja nicht "aus Luft" sein kann).
Die M39 Anschluss-Norm aus den alten Analogzeiten ist in der Regel bei Objektiven für Meßsucherkameras zu finden.
Diese haben ein mechanisches Auflagemaß von nur 28,8mm - das sogenannte Leica LTM - Normgewinde.
Derartige Objektive kannst Du überhaupt nicht an einer DSLR Kamera benutzen, schlicht weil Du sie bis auf eben diese 28,8mm an den Sensor heranführen müsstest... da
ist aber nunmal der Spiegel im Wege.
Eine Nikon DSLR Kamera ist das denkbar ungünstigste Vorhaben/Gerät, wenn es um das experimentieren mit Altglas anderer Hersteller geht, es sei denn es genügen Dir die Objektive von Drittherstellern,
die mit Nikon Anschluss ausgeliefert haben... also Tamron, Tokina, Vivitar, Sigma etc...
Diese Objektive wurden dann von den Drittherstellern mechanisch so gebaut, dass sie mit dem Auflagemaß Deiner Nikon Kamera harmonieren... alles andere erfordert tiefgreifendere Eingriffe und funktioniert in der
Regel nur mit Objektiven, die von einem Kamerasystem stammen, das ein noch höheres Auflagemaß als die Nikon mitbrachte..
Das wären:
1. Nikon Objektive selbst
2. Fremdobjektive von Drittherstellern, die ihre Objektive mit Nikon Anschluss verkauften
3. Objektive von Mittelformatkameras, weil die regelmäßig ein höheres Auflagemaß besaßen
4. Sonderkonstruktionen durch Austausch des Objektivanschlusses (neuer, dem Auflagemaß angepasstes Objektivanschluss). wie Leica R, Icarex BM etc...
5. Adapter mit Korrekturlinsen, die wie ein Telekonverter arbeiten, die optische Performance damit entsprechend herabsetzen... jede zusätzliche, nicht zur Objektivrechnung gehörende Glasfläche verschlechtert die Eigenschaft.
Also kannst Du schlicht gesagt so etwas wie M39 Rangefinder-Objektive mit nur 28,8mm Auflagemaß komplett vergessen..
Die einzigen M39 Objektive die mir einfallen, wären Objektive aus dem Leica Programm für das Visoflex... denn das ist LTM Norm zzgl. Visoflex - Spiegelkasten Zwischenkonstruktionen.
Hier gäbe es meines Wissens von Leica nur das 3.5/65mm Nah - Elmar, das 90er Elmarit, das 135er Elmar, das 200er, das 280er und 400er Telyt sowie die alten Hektor - Typen... + notwendigem Adapter auf Nikon.
Diese "Visoflex" - Objektive besitzen - mal kurz an meinem Telyt 4/200mm, das ich an eine Sony A7 adaptiert habe, gemessen - ein Auflagemaß von ca. 90mm...
Ziehe davon das Auflagemaß von Nikon = 46,5mm ab, so brauchst Du eine M39 Verlängerung oder eine Zwischenring-Konstruktion von 43,5mm, um mit diesen Objektiven ein unendlich zu erreichen und sie innerhalb ihrer Spezifikation zu betreiben.
Das heißt, die würden auch an einer Nikon funktionieren, weil genug Platz für einen Adapter vorhanden wäre.
LG
Henry