Moin,
der Gegenpart zu den Nieten, die in den gezeigten Führungen laufen, ist zwischen der Führung und der Gehäusewandung und von hinten kommend nicht zu sehen... im geschlossenen Zustand bedeutet dies, eine Niete läuft in der Führung, die ja schräg angeschnitten ist und die zweite - nach oben weisende steckt unterhalb der umlaufenden Innenführung. Ich fürchte, ich muss das Objektiv erstmal von vorn aufmachen, um es zu verstehen.
Mein Hauptprolem besteht darin, dass die Lamellen - bei genauem Hinsehen vom Mittelpunkt ausgehend - einen unterschiedlichen "Schnitt" haben und ich nicht mehr weiß, wie herum diese eingesteckt waren, weil die ziemlich schnell "herauspurzelten"... leider...
Aber ich werde wohl erstmal den Einstieg von vorn suchen und dann weitersehen, denn bislang habe ich im Internet noch keinen brauchbaren Hinweis gefunden.
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Hallo Henry,
ich habe hier gerade eine ähnliches Gewurstel, vielleicht hilft's Dir.
Von links nach rechts: Trägerplatte für Lamellen (hinten), Lamellen (schön ölverklebt), Führungsring (vorne). Blickwinkel ist von der Frontlinse her.
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So, es ist vollbracht... hier zu Dokumentationszwecken die Einbaurichtung der 15 Lamellen...
Die Lamellen werden gemäß dieser Abbildung
mit den nach unten weisenden Lamellen-Nieten im Uhrzeigersinn nacheinander (und folglich auch übereinander liegend) in die Schlitze des "Drehkranzes" eingeführt.
Um das Durchführen zu können, muss zunächst der silberen Blendenring entfertn werden (3 Madenschrauben im 120° Winkel lösen). Darunter befindet sich der eigentliche
Blendenring, der mit dem innen liegenden Drehkranz über zwei Stiftschrauben verbunden ist (im obigen Bild ist er unterhalb des schwarzen Ringes mit den beiden Kerben bei 11 Uhr und 17 Uhr Position). Diese Stiftschrauben bitte herausschrauben, dann "sackt" der Drehkranz etwas nach unten ab und gibt damit den Weg für die nach oben weisenden Nieten der einzulegenden Blendenlamellen frei. Bitte unbedingt vorher eine definierte Stellung des Blendenringes bei f4 herstellen. Ist wichtig dies im Auge
zu behalten, denn diese Stiftschrauben korrespondieren mit zwei Löchern im schwarzen Blendenring, die leider nicht exakt im 180° Winkel einander gegenüberliegen, sondern leicht versetzt sind.
Verdreht man diesen "geschlitzten" Drehkranz und sitzt er später nicht mehr exakt dort wo er am Anfang stand, schließt oder öffnet die Blende nicht mehr vollständig.
Ich hatte beim ersten Mal das Pech, dass die Verbindungslöcher zwischen Drehkranz und Stiftschraube (die in seitliche Löcher im Drehkranz eindringt) um genau 180° versetzt waren... der Erfolg war, dass die Blende nur noch bis f16 statt f22 schloss.
Dabei ist die nachfolgende Orientierung der Lamellen beim Einbau unbedingt wichtig und einzuhalten...
Es ist von oberster Wichtigkeit, sich anhand des Bildes genauestens die Unterschiede in der oberen und unteren Kurven-Hälfte der Lamelle zu vergegenwärtigen.
Im oberen Teil hat die Lamelle mehrere kleine, fast unsichtbaren "Wellen" - Schnitte, während der untere Teil ein "halbrund" beschreibt !
Mit dem Auge ist der Unterschied zunächst schwer zu erkennen... aber dies zu sehen ist extrem wichtig.
Beim Schließen der Blende ist dieser "Schnitt" im oberen Streckenteil der Lamelle nämlich für die perfekte Annäherung an eine kreisrunde Öffnung verantwortlich.
Ist die erste Lamelle mit dem "Wellenschnitt" voran (also von Dir wegweisend beim Einlegen) eingeführt, kommt die zweite mit ihrer nach unten weisenden Lamellen-Niete darüber und in die im Uhrzeigersinn nächste Kerbe usw...
Dies geschieht alles bei "Offenblende", also Stellung des Drehkranzes auf f4 beachten.. sonst muss später dieser Drehkranz mit den nur lose aufgelegten Lamellen noch passend "hingedreht" werden um mit den Stiftschrauben zu korrespondieren..
Dabei kann schon gern mal der ganze Blendensalat wieder von vorn losgehen.
Auf diese beschriebene Art werden alle 15 Lamellen eingebaut, wobei sich zum Schluss ergibt, dass die letzten 5 Lamellen unter die erstaufgelegte geschoben werden müssen.
Der im ersten Bild gezeigte "schwarze Ring", der auf dem Aluträger sitzt, ist abnehmbar, haftete aber wegen der Verölung fest an. Muss zuvor also mit einer kleinen Nadel entfernt werden, dann sieht man die oben liegenden
Löcher, in welche die nach oben weisenden Nieten sitzen werden.
War ein bißchen "fummelig", aber mit ein wenig "Ruhe" bei der Arbeit gut zu schaffen.
LG
Henry
Geändert von hinnerker (06.09.2014 um 11:13 Uhr)
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Glückwunsch zur Rekonstruktion!
Das Ineinander-Fummeln der letzten Lamellen kann echt tückisch sein - da hatte ich es mit nur 8 Lamellen leichter, weil nur die letzten beiden zwischendrin einsortiert werden mussten. Ich habe jetzt auch gelernt, dass bei diesen L- oder halbmondförmigen Lamellen der optische Eindruck entsteht, als wenn die Blende aus 2 Lagen Lamellen aufgebaut ist.
Tolle Arbeit Henry, ich gratuliere!
Danach ist man doch ein gutes Maß erleichert, dass man sowas hinbekommt, oder?
Ich bewundere die Typen, die sich sowas zu Zeiten ganz ohne Computer ausgedacht haben. Solche Feinmechanik macht für den Reiz von "altem Fotozeuchs" aus.
Gruß
Thomas
Hallo Henry,
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machmal braucht es etwas "Abstand" wenn knifflig ist
Servus,
Herbert