Da muss ich auch mal eben...
RAID hilft Dir nur was, wenn eine Festplatte kaputt geht. Da die Daten dann immer noch auf einer anderen Festplatte, oder einem Plattenverbund vorhanden sind. Dann brauchst Du quasi nur die defekte Festplatte ersetzen, der RAID-Controller kopiert das alles wieder darauf und alles ist wieder gut. Man macht dies in Servern, um einen so genannten "single point of failure" zu vermeiden. Also ein Bauteil, das, wenn es kaputt geht, gleich das gesamte System unbenutzbar macht. Dafür schafft man Redundanzen, also Bauteile, die die Funktion eines anderen Bauteils komplett übernehmen können. Die überwachen sich dabei dann gegenseitig und sobald eins ausfällt übernimmt das andere. Man kann natürlich nicht alle Bauteile redundant auslegen, sonst würde es zu teuer und außerdem ist ein Server ein Server und keine bemannte Raumfahrt. Aber die Festplatten sind als mechanische Bauteile "relativ" ausfallgefährdet, da macht man es im Serverbereich eigentlich immer. Vielleicht mit den Jahren, wenn SSD-Platten größer und billiger werden, braucht man es nicht mehr.
Wenn jedoch Daten nicht durch einen Hardwarefehler, sondern durch einen Anwender, oder einen Programmfehler, oder durch einen Virus etc. manipuliert oder gelöscht werden, dann passiert dies immer gleich auf dem gesamten RAID-Verbund. Eine Wiederherstellung ist dann nur über ein Backup möglich. Auch bei "höherer Gewalt", Feuer, Wasserschaden, Einbruch etc. hilft Dir nur ein Backup, welches AUßERHALB gelagert wurde. Stichwort: Von der Arbeit mit nach Hause nehmen oder Bankschließfach. Dann sollte man noch auf eine sinnvolle Backupstrategie Wert legen, da manche partiellen Datenverluste erst nach Wochen oder Monaten erkannt werden. Hier arbeitet man z.B. mit Tagesbändern, Wochenbändern und Monatsbändern, die erst nach längerer Zeit wieder überschrieben werden. Zum Thema Restore und die Nachteile von inkrementellen Sicherungen wurde ja schon etwas gesagt, besser ist, wenn es geht, immer Vollsicherungen zu fahren. Hängt natürlich von der Datenmenge und dem Backupfenster ab. Bei Datenbanken empfiehlt sich, Logging einzuschalten, Transaction-Logs oder binäre logs (z.B. bei den beliebten MySQL-Servern, die bestimmt auch dieses Forum versorgen). Mit solchen Logs sind auch punktuelle Wiederherstellungen "auf die Minute" möglich und es ist sogar möglich, schädliche Transaktionen gezielt herauszufiltern.
So, genug "kluggeschissen". Sorry, auch bei mir Berufskrankheit. Außerdem habe ich da auch schon einiges den Bach runtergehen sehen. Von der Studentin mit verweintem Gesicht, die ihre Diplomarbeit verloren hat bis zur Firma, die einfach dicht machen kann und die Leute nach Hause schicken muss. Daher die Frage ohne Erwartung einer Antwort, nur zum Nachdenken: Wann habt ihr eure Bilder und RAWs zuletzt gesichert?
LG,
Heino