
Zitat von
hinnerker
Einige..
Canon nFD 2.8/300mm L (da aber nicht ganz so derb)
Canon nFD 24-35mm L sowie die SSC Vorgängerversion
Canon nFD und SSC 2/35mm
Canon FD und nFD 2/28mm
und sicherlich noch einige mehr, die ich aber noch nicht auf dem Tisch hatte.
Diese Gleitlagerrollen kommen eigentlich in Zoomkonstruktionen - billigen und teuren Zooms alter Tage vor. Sie sind zumeist bei den billigeren Objektiven aus einem Kunststoffmaterial, das unverwüstlich ist und meist in weiß gehalten.
Bei den Canon Objektiven wurden auch in den Festbrennweiten solche Gleitlager verwendet, weil diese oftmals für einige Dinge "Reibungsfreier" sind, da sie sich auf Messingrollen befinden, die sich um die Schraube drehen und so gleitfreier als bei einer Stangen-Geradführung arbeiten. Quasi wie ein "Kugellager".. in der Wirkungsweise.
Die Selbstauflösung des von Canon verwendeten, schwarzen Plastikzeugs auf den Messingrollen führt dann über die Jahre dazu, dass sich im Schlitz eine Pampe bildet und verteilt. Diese Schicht ist in der Regel umlaufend 0,5mm auf den Messingrollen. Nachdem diese "zerrieben" sind, bekommt so eine Geradführung in seinem Schlitz ein Spiel von mindestens einem mm... dies wiederum führt dazu, dass die von der Rechnung des Objektivs vorgesehenen Abstände der vorderen und hinteren Linsengruppen nicht mehr exakt eingehalten werden.
Erfolg davon sind Objektivexemplare, die Randunschärfen erbringen, teilweise seltsame Effekte zeigen... man hat scharf gestellt, aber nur einen Moment gewackelt.. schon kippt eine Linse oder Linsengruppe in eine andere Lage.. es kann sich jeder selbst ausmalen, wie klasse es ist, mit solchen Exemplaren zu arbeiten. Zwar hat man dann im Sucher "fein scharfgestellt".. aber eben mit einem Objektiv, bei dem die Linsen mehr oder weniger situationsabhängig zueinander stehen. Beim nächsten Bild ist es dann wieder ganz anders,... usw.
So kann es nicht verwundern, dass man solche Statements wie... erst mein heutiges Exemplar stellt mich zufrieden.. hört. HIer ist nichts weiter als ein Zufall im Spiel.
Deshalb sollte man sich hüten, von einem Exemplar auf die optische Rechnung und deren Güte zu schließen, wenn man nicht über mehrere Exemplare "querverglichen" hat oder noch besser, sich der Probleme mit bestimmten Objektiven bewußt ist.
Es erklärt vielleicht auch ein wenig, weshalb Bewertungen anhand eines Exemplares manchmal so stark voneinander abweichen können. Einem Objektiv sieht man ja erstmal nicht von aussen an, was da im Inneren schieflaufen kann oder sich im Laufe der Jahre durch mangelhafte Bauteile bei der Konstruktiion, einer falsch gedachten Justagevorrichtung etc... verändert hat und schließt allzu leicht auf die gesamte Linie.
Ein anderes Beispiel ist ein CZJ Flektogon.. man muss lange suchen, bis man ein wirklich gutes Exemplar erwischt.. Woran liegt es?
Nach meiner Ansicht zumeist am Frontelement, das mit 3 Madenschrauben zentriert wird. Bei vielen dieser Objektive haben sich im Laufe ihres Lebens die Schrauben mal gelockert (aufbrechender Schraubensicherungslack ist ein häufiger Fehler im inneren des Objektivs!).. und dann bekommt die Ganze Sache "Spiel".. oft nicht so dramatisch, aber eben Realität, die darüber entscheidet, ob ein User ein Objektiv als Gurke oder als herausragendes Objektiv bei der Erstbegegnung wahrnimmt.
LG
Henry