So, Gesellenstück fertig! Das Minolta tut nun an der 5DMkII seinen Dienst, und das überaus unauffällig! Will heißen, Fokus auf unendlich geht, Spiegel schlägt nicht an und das Ganze, ohne den Aluring runterzuschleifen. Gleichzeitig ist es gereinigt und neu gefettet, läuft dementsprechend gut, nur Richtung Nahbereich gehen die letzten mm schwer.
Hat aber eine Menge Schweiß gekostet, wie Henry schon prophezeit hat. Den Helicoid auszubauen war keine gute Idee. Dabei habe ich mir zusätzlich (sonst wär´s ja zu einfach) eine Macke in den weichen Messing gehauen, die ich dann mühevoll wieder glätten musste. Sicher hätte man auch von vorne öffnen können, um an die drei Schrauben für den Fokusring zu gelangen. Mangels Werkzeug hat das aber nicht hingehauen.
Kernstück der Angelegenheit ist eine Art Getriebering, der innen das Helicoid-Außengewinde trägt und außen ein sehr feines Gewinde mit geringer Steigung.
Dieser Ring sitzt mit dem feinen Gewinde eingeschraubt im Ring mit der Blendenskala.
Darüber wird der Fokusring gestülpt und mit den drei kleinen Schrauben an der Kante des Rings befestigt. Löst man die drei Schrauben, kann man den Ring tiefer hineindrehen und gewinnt so einige 10tel Millimeter (Natürlich erst, nachdem man den Grind der letzten 20 Jahre da raus hat).
Einen kleinen Strich durch die Rechnung macht der Fokusring, der dann ggf. fest sitzt, weil er hinten anschlägt. Diesen kann man aber einfach, mitsamt seiner Nase, einen Millimeter runterschleifen, sieht man nichts von.
Größtes Problem ist dann aber der Zusammenbau. Das Helicoid kommt ja nun anders zum sitzen, es sind nicht mehr die ursprünglichen Gewindegegenstücke, sondern man baut ein paar Gewindegänge versetzt zum Original ein, d.h. setzt etwas anders an. Das ist ein ziemliches Geduldsspiel, bis man den richtigen Einstieg bekommt. Zudem habe ich bestimmt ein Duzend mal den Fokusring wieder abschrauben müssen, weil alles zu stramm wurde und den Getriebering wieder etwas herausdrehen müssen. Da spielt einiges zusammen, ich hatte auch den Eindruck, das bei zu weit eingedrehtem Fokusring der Helicoid schwergängig wurde. Ist viel "try and error". Zwischenzeitlich ist das Objektiv auch schon mal Nahe am Müll vorbeigegangen.
Irgendwann hat´s dann geklappt, alles saß und siehe da, sogar die Unendlich-Markierung stimmt ganz genau. Musste dann noch etwas weiter an der Halterung der Hinterlinse feilen, schwärzen und einen Blendenstift kürzen, im Vergleich Kleinigkeiten, die dann schnell von der Hand gingen. Nächstes mal nehme ich auch ordentlichen Lack und keinen Edding...
Fazit: Beim nächsten mal lieber Aluring schleifen, es sei denn, man braucht Beschäftigung. Dümmer geworden bin ich bei der Aktion allerdings auch nicht.
Zur optischen Leistung kann ich noch nicht viel sagen, es ist recht scharf, aber bei Offenblende auch reichlich flau und kontrastarm. Mal sehen, ob ich damit auf Dauer warm werde. Hier noch zwei Bilder:
Nahbereich bei Offenblende
Unendlich, leicht abgeblendet (2.8)
Danke für eure Unterstützung und viele Grüße,
Heino