Irgendwie rätselte ich schon die ganze Zeit, woran mich das Meostigmat in seiner Signatur erinnert... nun hab ich es endlich herausgefunden.
Ein russischer Interessent an einem umgebauten Meostigmat stellte mir gestern per Mail die Frage, wie das Meostigmat sich in Sachen Bokeh gegen sein Helios 40-2 verhält weil er meinte irgendwo gelesen zu haben, dass ich auch eines besitze (hab zwar keines, aber ein 1.5/75mm "Fat Biotar") und darüber eine Aussage treffen könne.
Zunächst dachte ich, wie kommt der bloß drauf, dass die Objektive überhaupt miteinander vergleichbar wären. Das eine Objektiv ist für KB gerechnet und das Meopta eben halt ein Objektiv aus einem 16mm Filmprojektor, das ich eigentlich nur "aufgebohrt" habe um damit den Bildkreis bis auf minimalste Vignettierungen zu erweitern...
Das dabei das Meostigmat auch nur in die Nähe des Biotar käme oder mit eben der russischen Kopie Helios 40-2 vergleichbar sein könnte, kam mir überhaupt nicht in den Sinn.
Aber ich beschloss, der Sache heut mal mit ein paar schnellen Schüssen "nachzugehen" und muss sagen, es hat mich verblüfft....
Lange hatte ich das Biotar nicht mehr vor der Kamera, was die Erklärung für mein mangelndes Erinnerungsvermögen sein mag, aber als ich es heut mal in zwei bzw. drei Situationen vom Stativ aus mit dem Meostigmat verglich, war ich nicht schlecht erstaunt.
Die Bilder sind nix dolles... eben nur mal kurze Versuche und nicht weiter nachbearbeitet oder geschärft... straight so wie sie aus der Sony A7 Kamera kamen.
Insbesondere im Nahbereich sind die Objektive sehr ähnlich, muss ich gestehen..
Zwar merkt man hier dem Meostigmat den kleineren Bildkreis an (durch die rapide in den oberen und unteren Randbereichen abnehmende Schärfe), aber im Nahbereich eigentlich ziemlich "gleich".
In der nächsten Gegenüberstellung von Bildern hab ich mal geschaut, wie es mit der Fokussierung im Randbereich des Querformat aussieht (aussermittige Sujets)... also ob sich - da ja auch das Biotar an den Rändern offenblendig sehr "weich" bis unscharf ist - die Schärfe des Meostigmat dort einigermaßen ident zum Biotar verhalten würde...
Erstaunlicherweise war - hätte ich nicht gedacht - wenn man das Meostigmat mit der Lupe auf den Randbereich fokussiert, dieses doch schärfer im Beginn des linken Drittel als das Biotar... dies gilt auch für das erste Vergleichsbild im Hochformat... nimmt aber am extremen Aussenrand dann noch etwas stärker ab, als das auch dort ansonsten schwache Biotar.
Einzig in der Ansicht gegen Unendlich offenbart das Meostigmat dann seine Schwächen, ist aber auch nicht "bedeutend" schlechter, als das Biotar zu den Rändern hin.
Das Biotar in der Ferne...
Dagegen das Meostigmat...
Klar ist das Meostigmat aufgrund seines geringeren Bildkreises und einer vermutlich deutlich höheren Bildfeldwölbung in den Randbereichen nicht so definiert wie das Biotar bei Aufnahmen gegen Unendlich, aber so langsam verstehe ich die Frage des russischen Interessenten etwas besser.
Mir scheint, er hat die ähnliche Charakteristik bereits in den Bildern im Internet für sich entdeckt.
Wie seht ihr das? Ich meine, die sind sich ziemlich ähnlich..
LG
Henry