Eine Höhenmessung hast Du vermutlich nicht durchgeführt seinerzeit?
Dann wird es schwierig die genaue Schichtdicke für die Verkittung zu erfahren um die Linsen wieder zusammen zu fügen und dabei die korrekte Auftragsmenge des Canadabalsams zu finden.
Verhaust Du Dich bei der Schichtdicke, kommen die Linsen zu weit voneinander entfernt zu liegen.
Deshalb hab ich mir - nach insgesamt 3 x Verkittungen verschiedener Linsengruppen angewöhnt,
1. Canadabalsam nur in extrem dünner Schicht aufzutragen... hierzu reicht ein winziger Tropfen.
2. diesen "Tropfen" nur nach vorheriger starker Erwärmung der Linsen (man muss sie grad noch nicht mit der bloßen Hand anfassen können) aufzubringen
3. konkave Flächen der zu vereinigenden Linseflächen nach oben weisend auf den Tisch, konvexe Flächen der zu vereinigenden Linsenflächen nach unten zur konkaven Fläche weisend einen Tropfen Balsam auftragen und mit Druck die beiden Linsen vereinigen um dafür zu sorgen, das sich der "Tropfen" von Innen nach Aussen ausbreitet... und gleichzeitig die Linsen sich selbst "zentrieren" beim langsamen erkalten.
4. sollte sich keine "homogene" Übergangsfläche ergeben, das gesamte Element nochmals erhitzen und mit dem Druck weitermachen.
Gegebenenfalls wenn es soweit "sitzt", das Element nochmal in den Backofen geben und "backen"... muss aber "plan" sein, damit die Linsen nicht gegeneinander verrutschen!
Eine Gewähr, dass eine Verkittung auf diese Weise gelingt, kann niemand übernehmen. Meine Erfahrung ist da eher "durchwachsen"...
Gerade bei Weitwinkelobjektiven ist das eine extrem schwierige Sache, denn schon kleinste Abweichungen können katastrophale Verschlechterungen nach sich ziehen.
Meine Überlegung beim Auftragen des Balsams ist, dass die beiden Elemente - die wohl unterschiedliche Glassorten mit unterschiedlichen Eigenschaften miteinander verbinden (sonst könnte man statt einer Gruppe wohl das Teil aus einem Stück herstellen) - das eigentlich nur die nach dem Polieren der Gläser verbliebenen Oberflächen-Unebenheiten ausgeglichen und damit verklebt, keinesfalls aber eine zusätzliche Schicht durch das Canadabalsam entstehen sollte.
Probiere es einfach aus..
Für die Zentrierung hab ich keinen Ratschlag, wenn Du nicht etwas findest, was exakt den Durchmesser des Tubus hat, in den das Element nachher versenkt werden muss.
Guck einfach, ob Du irgendwas findest, was im Durchmesser dieses Element aufnehmen kann, sich aber nachher wieder davon lösen läßt... (Papier-Röhre, Pappe, Zellophan...)
Das Problem besteht nämlich darin, die Zentriervorrichtung wieder von dem Element zu lösen, denn geringe Mengen des überaus klebrigen Canadabalsam könnten an jeder Wandung einer Führung oder einer "Zwangszentrierung" mit einem Tubus, sich von diesem nicht mehr lösen lassen, ohne das Element erneut zu trennen.
Wenn das auf neu verkittete Element zum durchtrocknen weggelegt wird (72 Stunden min.), so sollten keine Überstände von Canadabalsam mehr an den Wandungen des Elements vorhanden sein... sonst mit Aceton die Linsenränder säubern.
Schließlich darf sich der Durchmesser keinesfalls vergrößern, sonst passts nachher nicht mehr in den Tubus. Und die Schwärzungsschicht muss auch noch aufgebracht werden.
Wünsch Dir viel Glück...
LG
Henry