Ja, aber das ist halt die Sichtweise der im Umgang mit Altglas und dem inneren Objektivaufbau erfahreneren Leute... und nur bei sehr starkem "Nebel" auf den Gläsern als offensichtlichem Zeichen für die Diffundierung der flüchtigen Bestandteile auch auf den Glasflächen von Laien kaum zu beurteilen.
Da ist im Regelfall die ölige Blende der am besten sichtbare Umstand.
Zudem trifft es bei weitem nicht zu, das sich die Ausdünstungen auf den Gläsern absetzen müssen, denn die meisten Objektive mit verölten Blenden, die ich überholt habe, bedurften keiner Behandlung der Glasflächen.
Dies schon deshalb nicht, weil die bevorzugte Eintrittsöffnung im Bereich des Blendenmoduls liegt und sich alsbald auf eben genau den Lamellen absetzt, wohingegen die meisten Glaskonstruktionen in eigenen Tuben vor und hinter der Blende stecken, die in sich selbst nochmals - eng gefasst und verriegelt, kaum Eindringmöglichkeiten bieten.
So beschränkt sich ein eventuell auftretender Belag zumeist auf die dem Blendenmodul zugewandten Glas-Oberflächen.
Dies ist zwar nicht immer der Fall, insbesondere bei einzelnen und großen Frontlinsen tritt das gelegentlich auch auf, wobei hier aber immer unklar ist und bleibt, ob ein eventueller Belag nicht durch andere klimatische Einflüsse (hohe Luftfeuchtigkeit, Meerwasser etc.) zu Ablagerungen führt.
Ich bin jedenfalls bei jeder Objektiv-Öffnung immer wieder erstaunt, das selbst die abgenommenen Mounts der Objektive quasi verdammt in Öl schwimmen.
Und das allein ist schon ein für mich untrügerisches Zeichen, das diese Ausdünstungen die zum Ölbelag auf den Lamellen führen, eben überwiegend nur im Bereich des Blendenmoduls eindringen können.
Bezeichnend ist auch, das die Objektive - z.B. bei Canon FD - die Blendenlamellen nach langer Lagerung und Ölbildung nicht mehr freigeben. Wenn sie dann bei einer Überholung gezwungenermaßen durch "Fingerkraft" in den Strahlengang eingeschwenkt werden, ist die Verölung beim ersten Mal auch nicht flächig, sondern
vom Lager der Blenden-Nieten ausgehend, nur partiell auf den Lamellen zu sehen.
Insofern ist es kein Widerspruch, sondern die Lamellen dichten zunächst durch ihr "Aufeinanderliegen" die Glasflächen gegen die Ablagerung auf den Gläsern ab.
Erst wenn ein Objektiv mit Ölablagerungen im Zustand geschlossener Blendenlamellen weggelegt und damit der Ölfilm gegenüber sie umgebenden Glasoberflächen
freiliegt, war aus meiner Erfahrung auch ein erhöhtes Auftreten von Belägen an den der Blende zugewandten Gläsern erkennbar.
Aus diesem Grunde lager ich meine Objektive mit teilverölten Blenden auch nur im Offenblend - Zustand.
LG
Henry