Ja, so haben wir das früher gemacht bzw. machen müssen, wobei die GF-Photographie für Abzüge von 2x2m am aufwendigsten ist, bei MF mit Rollfilm und Vergrößerungen von beispielsweise 40x60cm dies einfacher zu bewerkstelligen ist.

Mich hat nur gewundert, daß er die Kamera vor der Aufnahme nicht scharfgestellt (mit Lupe vor dem Auge!) und vor dem Vergrößern das Negativ nicht entstaubt hat. Das Entstauben war die pingeligste Arbeit in der Dunkelkammer, besonders beim KB-Film, weil dort der Vergrößerungsfaktor für das Bild wie damit auch für das Staubkorn auf dem Filmstück am größten ist. Je besser man entstaubt hatte, desto weniger Arbeit hatte man später mit dem Ausflecken. Man glaubt gar nicht, wieviel Staub so ein Negativ anziehen kann!

Digital geht dies alles viel besser und schneller, man kann jederzeit unterbrechen (wenn die Ehefrau zum Essen ruft) und hat nicht diese Chemie-Panscherei nötig, die ich immer gehasst habe. Aber mit einem gelungenen Barytabzug danach in der Hand war man auch stolzer als heute mit dem geprinteten digitalen Bild weil die Fehlerquote früher viel höher war. Ich bereue nicht, auf die digitale Photographie umgestiegen zu sein, obwohl die Haptik eines gelungenen Barytabzuges in der Hand unvergleichlich ist.