Hallo Pierre,
heut kam der wirklich elende Haufen an Kleinteilen hier an.
Ich kann zwar eine Menge machen, aber anhand der geradezu unüberschaubaren Anzahl an Teilen, in die das Objektiv zerlegt wurde, ist eine Rekonstruktion eine Lebensaufgabe. Hier wird man in der Tat maximal mit einer Explosionszeichnung weiterkommen.
Selbst wenn es gelingen würde eine Zeichnung aufzutreiben, besteht noch ein weiteres Problem. Eine der Lamellen ist defekt... jede dieser Lamellen besitzt normal zwei Nieten, einmal zur Fixierung im Blendenmodul und einmal zum Lauf in dem zu verstellenden Dreh-Ring, der die Blende dann schließen oder öffnen soll.
Der defekten Lamelle fehlt eine der zwei Nieten, so dass diese sich nicht mehr mit den anderen synchron verhalten, sondern im Strahlengang "hängen" bleiben wird.
Es besteht somit keine Chance, die Blende überhaupt wieder einwandfrei gangbar zu machen.
Unabhängig davon sind die gefühlt "Millionen" von kleinsten Distanzscheiben und sogar Unterlegscheiben von nur 2mm Stärke einfach nicht ohne eine klare Anweisung in Form einer Zeichnung zuzuordnen.
So leid es mir tut um das schöne Objektiv, aber aus meiner Sicht wird das mit einem Zusammenbau nix mehr werden und vermutlich wird das auch nur noch jemand hinbekommen, der definitiv aus den alten Zeiten der Assemblierung im Werk noch weiß, wie die Dinge zusammenspielen und mit den Unterlegscheiben und Justageringen zusammengebaut werden muss.
Da ich davon ausgehe, das Du auch bei der Demontage keine Einzelschritt-Bilder von der Zerlegung gemacht hast, dürfte das wohl mit einem Zusammenbau nix mehr werden.
Zwar konnte ich einige Teile halbwegs sinnvoll miteinander verbinden, jedoch erschließt sich die Führung der Hebel und Federmechanik nicht..
Soweit die Teile in sinnvolle Gruppen zuzuordnen waren, habe ich sie in diese Funktionsgruppen eingeteilt und zunächst in verschließbare und transparente Plastiktüten umgepackt.. jedoch ohne Bilder der Demontage oder eine Explosionszeichnung wird dieses Objektiv von Dir vermutlich abgeschrieben werden müssen.
Das Ganze würde ein so zeitintensives Puzzle mit absolut ungewißem Ausgang werden, das der gesamte Aufwand eigentlich nicht zu bezahlen wäre.
Aus diesem Grunde hab ich nach zwei Stunden den Versuch auch eingestellt und lege das Objektiv beiseite, bis Du weiter darüber verfügst.
Der einzige Weg, den ich da sehe, geht über die Explosionszeichnung und viele Einzelbilder, die das Ineinandergreifen der Teile zeigen.
Und dann bleibt da noch die Einschränkung mit der Blende... also vermutlich nur Offenblendbetrieb, denn den Schnitt der Lamellen hab ich auch noch in keinem anderen Objektiv gesehen, so das hier vermutlich keine Ersatzlösung zu finden sein wird.
So leid es mir tut da keine bessere Nachricht zu haben...schade um das Objektiv
LG
Henry