Wie ich es mir dachte...
nachdem der Verschluss - der ja nach Canon's Diagnose mit anschließendem Kostenvoranschlag Schuld an dem Ausfall der Kamera sein sollte - getauscht wurde, stellte sich heraus, dass die Kamera nach Einbau eines neuen Verschluss auf von Canon akzeptiertem Kulanzantrag - weiterhin den Fehler ERR 30 produziert.
Damit scheidet der Verschluss aus... freut mich zwar, nun einen neuen Verschluss zu haben, aber die Kamera ist damit immer noch nicht repariert...
Soviel zum Thema Diagnose und Erstellung eines Kostenvoranschlages "nach Prüfung"..
Der Techniker, mit dem ich telefonisch selbst sprechen konnte, ist ziemlich ratlos... zwei neue Verschlüsse hat er probehalber verbaut.. Fehler blieb.
Nun ist es angeblich "Sand im Spiegelkasten", weshalb dieser getauscht werden muss.
Da der Plastikträger des Spiegels von mir schon vor Jahren etwas bearbeitet wurde, damit der Spiegel besser an den Hinterlinsen vorbeisegeln kann, wurden nun angeblich eventuelle "Langzeitschäden" vom Techniker ins Feld geführt.
Komisch nur, dass auch der Spiegel einwandfreie Funktion hatte.. also bei der manuellen Sensorreinigung aufklappt, der Hilfsspiegel für die AF Sensoren ebenfalls einwandfrei einfährt und auch auf einem belichteten Bild alles in Ordnung war. Selbst die Kurzzeiten wurden ja, wie eingangs analysiert und berichtet, korrekt gebildet.
Also ist da kein "hängender Spiegel" oder sonst eine von ihm ausgehende Beeinträchtigung in irgendeinem Bild zu sehen gewesen.
Ich vermute mal, der Techniker sieht den Spiegelkasten nun als einzig verbliebene Möglichkeit an, den Fehler zu finden.
Wie es aussieht, werden bei Canon nur die Module getauscht... eine eingehende Fehlerdiagnose findet wohl nicht mehr statt.
Also ist es ein reines "Try and Error" - Prinzip bei der Reparatur.
Dabei hatte ich mir immer vorgestellt, die hätten in ihren Werkstätten Gerätschaften, mit denen man z.B. die Platinen über irgendwelche Kabel anschließen kann und damit den Zustand und eventuelle Fehler auszulesen.
So könnte man schnell und einfach bestimmte Baugruppen ausschließen oder elektronische Funktionsanalysen machen...
Aber wie es aussieht, wird dort auch nur "mit Wasser" gekocht und reine Modultauscherei betrieben.
Schade bis ärgerlich ist dabei aber, dass die Ersatzteile für die 5D MKII wohl nicht bevorratet werden, sondern jedesmal in Willich bestellt werden müssen.
So auch diesmal... nachdem ein simples Deckglas und LCD aus Willich kommen musste... statt kurz bei Chip-Tip in Hamburg in der Nordkanalstraße geholt zu werden, zieht sich die Reparatur am Montag nun in die 4. Woche, bis nun der Spiegelkasten aus Willich eintrifft. Schöne neue "just in time" - Welt.
Gespannt bin ich mal, ob das dann den Fehler behebt.
Der Trost bisher ist, das nun der Verschluss getauscht ist, ich ein neues Display samt Deckglas habe und dann ab Ende nächster Woche auch einen neuen Spiegelkasten in der 5D MKII.
Sollte auch das den Fehler nicht beheben, so wird es langsam eng, denn mit dem Austausch des Spiegelkastens gehen den Reparateuren auch die Begründungen für den ERR 30 aus.
Sollte die Kamera immer noch den Fehler aufweisen, so hat man mir eine fast neue Kamera zusammengebastelt, jedoch den Fehler nicht behoben. Wenn dieser dann - was angeblich ja gecheckt und ausgeschlossen wurde - doch auf einer der elektrischen Platinen zu suchen ist, so wird die Frage auftauchen, wie Canon die bisher geleisteten Arbeiten abrechnen will.
Verschlusstausch = Kulanz
Spiegelkasten = muss ich zahlen
wenn der Spiegelkasten nun auch nicht verantwortlich ist... was dann ?