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Thema: die Jagd auf die Bildquallität

Baum-Darstellung

  1. #4
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Gutes Thema...

    Bildqualität war als junger Mann für mich ein berufliches "Muss" ...

    Fehler in der Übertragungskette gab es zu den Zeiten des Analogfilmes mehr als genug.
    Überlagerte Filme,
    defekte Lichtdichtungen,
    dejustierte Meßsucher,
    defekter Filmtransport,
    falsch gewählte Lichtkonversionsfilter,
    Tageslicht - Kunstlichtfilmverwechslungen in der Kamera etc...

    Von den Dingen im Labor ganz zu schweigen...

    Um diese Fehler auszuschließen oder zu minimieren und gute Bildqualitäten abzuliefern, kam in der Agentur für die ich arbeitete immer nur das Beste und robusteste zum Einsatz, was man kaufen konnte.

    Das hieß damals eben Leica, Nikon oder Canon Kameras - auch in der Reihenfolge... wie eigentlich auch heute noch und das war "sauteuer"...

    Ausfälle konnte man sich nicht leisten.. denn das war Presse- und Eventfotografie.. wenn eine Veranstaltung vorbei war und irgendwas defekt an der Technik, kam man manchmal nur mit wenigen brauchbaren Bilder zurück (nämlich denen auf der nicht defekten Kamera) und hatte als Freelancer kein Geld verdient.
    Also ging es neben erstklassiger Bildqualität auch besonders um hohe Ausfallsicherheit, schließlich konnte man die Bildergebnisse nicht sofortig kontrollieren wie heutzutage.

    Für die Künstlermappen oder Reportagen wurden schon desöfteren Abzüge 30x40 oder 50x60 o.ä. von den nach Hause gebrachten Bildern gefertigt,
    damals noch ziemlich teuer, zumal in Farbe.

    Solche Bildgrößen waren - einem Künstler manchmal als Geschenk beim nächsten Zusammentreffen überreicht - oft auch die "Eintrittskarte" für exklusive Fotoreportagen im privaten Umfeld eben des Künstlers oder brachte Einladungen zu Folgeveranstaltungen oder manchmal sogar den Auftrag für LP- Bilder und Pressemappen der Plattenfirmen des Künstlers.

    So einfach war das damals eigentlich... die Anforderungen an die Technik waren hoch und da war nur das Beste gut genug um neben den Bedienfehlern in der Hektik sich zumindest auf die Kameras voll verlassen zu können.

    Aus dem Umgang mit der Spitzentechnik der damaligen Zeit, bildet sich aber auch ein Qualitätsanspruch im Kopf heraus. Die Bilder mussten scharf und auch in höheren Größen abzugsfähig sein, weil man nie wusste, was "nur" in den Bilderdienst ging oder was vielleicht auch großformatiger als die kleinen SW Prints, die wir selbst entwickelten, vergrößerten und aus dem Trommeltrockner kommen ließen, letztlich verwandt wurde.

    Dann kam bei die Abkehr von der beruflichen Fotografie für eine lange Zeit, da beruflich völlig andere Dinge anstanden... nicht mal privates Knipsen.

    Wiederentdeckt wurde die Fotografie für mich beim Übergang auf die Digitaltechnik... da begann ich dann mit einer 3,3m Pixel Canon IXUS "irgendwas"...

    So langsam schien die Technik der digitalen Kameras für "normale Handbildchen" im Familienkreis genug Auflösung zu haben... und die IXUS war klein genug, um sie gelegentlich mal wieder in die Tasche zu stecken. Das gefiel mir, obgleich die BQ aus meiner heutigen Sicht immer noch unterirdisch war.

    Allein aufgrund dieser Kamera - Kompaktheit und der schnellen Art, Ergebnisse zu sehen, begeisterte ich mich langsam für diese "neue" Technik...
    Analog war mir da schon seit vielen Jahren egal geworden und ich hab in 15 Jahren vielleicht 3 Filme belichtet für den privaten Bereich..

    2004 oder war es 2006 ? kam die erste DSLR Kamera im Rahmen einer "Selbstbelohnungsaktion" ins Haus.. meine Canon 350D war erstmalig in der Lage, eine gut brauchbare Qualität zu liefern und die Kiste fühlte sich wieder wie eine "Spiegelreflex" in Miniatur an.

    Da traf es sich gut, das ich aus der aktiven Zeit noch einige alte Objektive über die Jahre bei allen Umzügen mit mir herumgeschleppt habe... Canon FD's und zwei oder drei Leica Objektive...

    Nach langen Recherchen im Internet fanden sich doch tatsächlich Adapteranpassungen, mit denen man die Leicas an der 350D betreiben konnte.

    So kam ich dann stückchenweise in die Fotografiererei zurück, war aber immer noch der "Handfokussierer" früherer Tage denn das KIT Objektiv, dass an der Kamera viel zu oft daneben lag und deren Qualität am Monitor mich - gemessen an den Ergebnissen der später adaptierten Leicas - nun nicht wirklich begeisterte, führte dann straight zu weiteren Optimierungen der 350D in Sachen Suchermattscheibe... um die Treffergenaugkeit in dem "Mäusekino" zu erhöhen.

    Nervig war nur dann nur noch, die Sache mit dem Crop, denn meine alten Objektive waren zwar TOP, aber jedesmal halt ein komplett anderer als der "in Fleisch und Blut" übergegangene, gewohnte Bildwinkel.

    Und die Behebung diese letzten Mankos führte dann irgendwann konsequenterweise zur EOS 5D... nun passte wieder alles zusammen. Die Objektive waren wieder so wie gewohnt.

    Die Bildqualität war wieder da, um auch entsprechende Abzugsgrößen zu realisieren... ein Fotodrucker der bis A3 beherrschte wurde dann auch noch angeschafft und so hab ich dann wieder begonnen für viele Freunde in Bands und bei Veranstaltungen zu fotografieren.

    Gerade die 5D brachte dann die Objektive nochmals richtig zum Glänzen und zurück in die moderne Welt der DSLRs

    Somit ist die Bildqualität für mich ein Muss... es müssen sich auch größere Abzüge ohne Abstriche herstellen lassen... obgleich man es wirklich nicht immer braucht.
    Es geht aber auch eine Freude mit einher, wenn ich am PC ein Bild betrachten kann, das scharf, kontrastreich und bis in die Details hinein super aufgelöst ist.

    Somit ist eine hochwertige Kamera, hochwertige Objektive und eine damit einhergehend gute Bildqualität für mich eine Option, die ich nicht ständig bräuchte, aber wenn es drauf ankommt, ich diese auch ausüben kann und nicht wegen der Einstellung "ich mach selten große Ausbelichtungen" im entscheidenden Moment, auf sie verzichten muss, weil entweder ein nur durchschnittliches Glas mit vielen Fehlern und weil es günstig war und ja nicht so drauf ankommt, mir diese "Abstriche" auferlegt.

    Es gibt aus meiner Sicht in der Fotografie keine besch...nere Situation, als an irgendeiner technischen Option oder Minderwertigkeit zu scheitern..
    Das schlechteste aller Bilder ist das, wo ich an die Grenzen meiner Ausrüstung stoßen musste. Und das z.B. ist beim Fotohandy nun gang und gebe, weshalb es für mich nicht mehr ist als eine "Spielerei"... Trotz 8 oder 12 MPixel Auflösung und AF...


    @mol

    20D und Leica APO Makro Elmarit ist nun ja auch nicht gerade eine Kombination, über die man jammern braucht..
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


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