Ich nehme meinen kleinsten Kreuzschlitzschraubendreher und magnetisiere ihn ganz schwach, gerade so, dass eine Blendenlamelle daran hängen bleibt. So lassen sich die Lamellen nacheinander einlegen, ohne eine mit den Fingern berühren zu müssen. Mit einem zweiten dünnen Stift, der natürlich unmagnetisiert sein muss, halte ich die Lamelle am Platz um den Schraubenzieher von der Lamelle zu lösen, und schiebe damit die jeweilige Lamelle dort hin wo sie hingehört. Mit dem magnetisierten Schraubenzieher lässt sich dann auch die vorletzte Blendenlamelle leicht anheben und die letzte Lamelle darunter schieben. Das funktioniert sehr gut, auch wenn die Blenden tief im Objektivkörper liegen, wie z.B. beim dicken Zeiss Jena 2,8/180 für die P6. Der magnetisierte Schraubendreher scheint keine nachteilige (magnetisierende) Auswirkung auf die Lamellen zu haben, zumindest habe ich bisher nichts bemerkt. Vor bechriebenen Methoden wie Reinigungslack etc. graust mir. Nach dem Reinigen gehört da meiner Meinung nach nichts mehr hin, außerdem ist das Entfernen dieser Hilfsmittel unnötiger Zeitaufwand. Die Mechanik der Blendensteuerung, sowie der Bereich in den die Lamellen bei offener Blende verschwinden, gehört ebenfalls sauber gereinigt. Da befindet sich meist deutlich mehr Öl und Schmiere als auf den Blendenlamellen selbst.
Bei meiner ersten Blendenreinigung hatte ich auch noch versucht, die Blendenlamellen zu reinigen ohne sie auszubauen, weil ich Bammel hatte die Dinger nicht mehr rein zu bekommen. Wenn das Öl sehr, sehr dünnflüssig ist, und nicht allzu viel drin ist, dann funktoniert das manchmal. Ansonsten ist das meiner Meinung nach eine Notlösung, auch wenn es ganz schön Zeit sparen kann. Aber wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, warum nicht - solange man es nicht als "perfekt gereinigt" weiter verkauft.
Zum Reinigen lege ich die Blendenlamellen auf ein Papiertaschentuch und nehme entweder hochprozentigen Alkohol aus der Apotheke, oder Filmreiniger (weil ich von dem zufällig einiges rumstehen habe).
Letzten Endes muss zum Blendeneinbau aber wohl jeder seine eigene Methode finden, die ihm einfach am besten liegt. Ach ja, und beim Ausbau der Blende kommt man auch schnell drauf, bei welchem Hersteller fähige Konstrukteure am Werk waren, und bei welchem man die Putzfrau gefragt hat, wie man das denn machen solle.
Gruß, Josef


.
Zitieren