Die Wahrscheinlichkeit eine funktionsfähige Kamera zu finden, sinkt mit den Jahren logischerweise stetig. Und selbst wenn sie es noch tut, so sagt das erstmal nix.
Sei es das verharzende Fett, das für entsprechend "lahme" Verschlusszeiten sorgt, sei es der Filmtransport, der aufgrund dieser Verharzungen höheren Kraftaufwand beim Spannen und Transport des Filmes erfordert mit entsprechenden Folgen.. Ungleichmäßig transportierte Filme, Überlappungen etc..
Die Pentaprismensucher laufen mit der Zeit an.. etc..
Diese Kameras, die schon zu "Nutzungszeiten" nicht unbedingt ein Ausbund an mechanischer Zuverlässigkeit waren, gehören eigentlich nach dem Kauf sofort in eine Werkstatt zur Generalüberholung. Einerseits um die alten Fabrikationsmängel zu beseitigen, andererseits um die gesamte Mechanik neu zu schmieren und zu justieren.
Zu glauben, dass man eine Mittelformatkamera nach Jahrzehnten fehlerfrei funktionierend findet, wird aus meiner Sicht immer unwahrscheinlicher und eher ein Glücksspiel.
Darum sollte man bei einem Kauf stets in der Preisfindung diese Grundüberholung mit in die eigene Gebotsabgabe einbeziehen und moderat bieten.
Je nach Hersteller der Kamera sind neben dem Tausch der Schmierstoffe auch die Erneuerung der Lichtdichtungen fällig.. dort wo in den Kameras schon Elektrik im Spiel war, sind korridierte Kontakte und teilweise Leitungen aus schlechtem Kupfermaterial zu erneuern etc..
Die Risiken bei alten Analogkameras schlechte Exemplare zu erwischen, sind zudem ausserordentlich hoch durch die Tatsache, dass diese mit Einführung der Digitalen Kameras immer mehr Kameras dann achtlos und unfachmännisch beiseite gelegt wurden.. teilweise ohne Batterien zu entnehmen, diese dann ausliefen und die elektrischen Kontakte zerfressen.
All dies hab ich bei meinem Käufen über die Jahre immer wieder erfahren müssen.
LG
Henry