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Thema: Spektrale Reinheit

  1. #11
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Wenn ich die stark vergilbten Thoriumgläser mal ausklammere, dann ist meine persönliche Erfahrung, dass die Auswirkung unterschiedlicher Objektive auf die Farbtemperatur und Tönung weit geringer ist als die Auswirkung der unterschiedlichen Ausgabemedien, d.h. der Monitore und der Prints. Und nicht zu vergessen: Auch das Motiv selbst ist einem Licht ausgesetzt, das in den seltensten Fällen "spektral rein" ist (wie immer man das definieren möchte).

    So wie ich Fotografieren interpretiere, geht es ohnehin nicht darum eine physikalische Realität möglichst präzise abzubilden sondern darum, eine subjektive Realität einzufangen. Daher stelle ich den Weißabgleich auch immer manuell ein und versuche je nach Bild entweder das Licht so zu tönen wie ich es in Erinnerung habe oder in manchen Fällen auch überzubetonen, um den Effekt, den es bei mir subjektiv ausgelöst hat, für andere Betrachter sichtbar zu machen. In dieser Prozedur geht der Einfluss des Objektivs erfahrungsgemäß in den Nachkommastellen unter.

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  3. #12
    Moderator Avatar von Padiej
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    Es gibt ja Beschreibungen der gewollten Unreinheit:

    Warme Farben von Minolta,
    oder Pentax, ich lese das immer wieder.

    Seit Lightroom und Co (wie DxO) beim Bildentwicklungsprozess dabei sind, sehe ich diese Charakteristiken eher "manipulierbar hoch zwei" .
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
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  4. #13
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Was aber noch wesentlicher ist, das eine spektrale Filterung wie die z.B. ein Objektiv vornimmt nach dem Debayering NICHT einfach so wieder korrekt ausgeglichen werden kann.
    Wenn also im Extremfall z.B. nur 20% von 650nm Wellenlänge auf den Sensor kommen, wird das im Rotkanal zusammengemanscht, und kann nicht einzeln nachverstärkt werden - da wird dann der ganze Rotkanal verstärkt. Mit den einzelnen Farbreglern in Lightroom zum Beispiel kann man das ganz grob wieder zurechtbügeln - wenn man den den Verlust überhaupt bemerkt.
    Genau.

    Ganz analog wirken sich übrigens auch suboptimale Farbfilter beim Sensor aus (bei CCDs wurde z.B. früher nicht selten die Rotwiedergabe kritisiert).

    So als Anhaltspunkt kann man mal durch das Objektiv eine gleichmäßig beleuchtete weiße Wand beäugen. I.d.R. wird der Farbstich um so größer ausfallen, je komplexer das Objektiv und je schlechter die Vergütung.

    Mit Abstand mein kritischstes ist das 1983er Tokina-Zoom AT-X 28-85 3.5-4.5 (16 Elemente / 10 Gruppen, mehrschichtvergütet), in welchem etwas mehr als eine halbe Blendenstufe hängenbleiben muß. Seinen Grünstich bügelt der Auto-Weißabgleich i.d.R. nicht mehr vollständig aus. Die Offenblende ist übrigens wohl bereits in Tstops angegeben, geometrisch ist es die besagte halbe Blendenstufe größer. Die Grünstichigkeit ist übrigens auch auf Bildern des bekannten Angenieux-Zooms (AT-X Pro 28-70 2.6-2.8) recht gut zu sehen, abgesehen vom Kontrastverlust dieser für ihre Zeit sehr komplexen Konstruktion.
    Beim Pentax-M 80-200 4.5 kann ich dagegen fast gar nicht glauben, daß das 15 Elemente in 12 Gruppen haben soll, dieses über 30 Jahre alte Zoom liegt in Sachen Transmission irgendwo zwischen dem 18-55er Kit (11/8) und einem Sigma 70-300 DG OS (16/11).

    Fast alle meine Festbrennweiten sind übrigens unkritisch - OK, fast alle sind auch mehrschichtvergütet. Aus dem Rahmen fällt dabei nicht etwa das einsame einfachvergütete Exemplar, sondern meine zwei 50er Auto Revuenon / Chinon MC (1.4 und 1.7) mit deutlichem gelbgrünlichen Farbstich, welcher der Verkittung zweier hinterer Elemente geschuldet scheint. Es würde mich mal sehr interessieren, ob die ab Werk so waren oder ob da was vergilbt ist (wobei ich fast gar nicht glauben mag, daß man da in den 80er Jahren noch radioaktive Glassorten verbaut hätte, wie sie ja bei manchen älteren Objektiven für Gilb sorgen).

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