Ich hab nen Spektralphotometer im Zugriff - da ist das Problem eher eine gute Lichtquelle zu finden.
Die "Spektrale Reinheit" kann man mit so einem Gerät sicher schön messen, wenn man sich mal auf eine Messvorschrift festgelegt hat.
Die Glasarten und deren Dicken die im Objektiv, die Verkittungen und ganz klar die Vergütung beeinflußen das durchgelassene Spektrum.
Früher waren die Gläser der einzige Faktor - keine Vergütung und keine Verkittung. Dann kamen dünne Kittschichten - da vermute ich keinen großen Einfluß.
Also sofern das Glas mitmachte, eine recht neutrale spektrale Transmission - allerdings auf niedrigem Niveau mit viel Streulicht.
Die einfache Magnesium-Fluorid-Vergütung kann z.B. eine merkliche Einschränkung in der Transmission der Randbereich ergeben, also Blau und Rot werden weniger gut transmittiert als der grüne Zentralbereich. Mit Mehrschichtvergütungen ergaben sich Restwelligkeiten, die Transmission der Vergütung einer Oberfläche war nicht konstant z.B. bei 99% über den primär genutzen Spektralbereich, sondern hat Transmissionen von 98-99,5% - klingt wenig, jedoch verstärkt das bei mehreren Glasoberflächen wesentlich. Und am Übergang zur Absorption können die Unterscheide wesentlich gravierender werden.
Leica führte bei ihren Optiken wohl um 1950 Absorban als optischer Kleber ein, welcher UV stark reduzierte. Das war wohl auch ein Werbeargument, UV Filter seien überflüssig mit Leica.
Der weit verbreitete Norland NOA 61 Optikkleber hingegen reduziert bei ner typischen Verklebung Wellenlängen um 320nm auf die Hälfte - und erst wieder im Infrarot bei über 3µm Wellenlänge wird so stark absorbiert - ansonsten ein neutrales Spektralverhalten von 400nm bis 2µm. Da muß Glas und Vergütung die UV Absorption bewerkstelligen.
Vor allem mit Diafilmen als Aufnahmematerial waren aufeinander abgeglichene Objektive sinnvoll, damit jemand der mit Filterfolien die Farben exakt abstimmt, sich nicht auch noch die Abweichung der einzelnen Optiken überlegen muß. Und damit z.B. eine Diaschau aus einem Guß entstehen kann, ohne Farbsprünge zwischen einzelnen Dias.
Heutzutage scheint das auf den ersten Blick unwesentlich zu sein, bei genauer Betrachtung kommt es aber zu Problemen:
Wenn der Weißabgleich stärker genutzt wird, verstärkt sich das Rauschen des verstärkten Farbkanales!
Darüber werden die meisten hinweg sehen.
Was aber noch wesentlicher ist, das eine spektrale Filterung wie die z.B. ein Objektiv vornimmt nach dem Debayering NICHT einfach so wieder korrekt ausgeglichen werden kann.
Wenn also im Extremfall z.B. nur 20% von 650nm Wellenlänge auf den Sensor kommen, wird das im Rotkanal zusammengemanscht, und kann nicht einzeln nachverstärkt werden - da wird dann der ganze Rotkanal verstärkt. Mit den einzelnen Farbreglern in Lightroom zum Beispiel kann man das ganz grob wieder zurechtbügeln - wenn man den den Verlust überhaupt bemerkt.


Zitieren
