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Thema: Yashica 1:1,7/45mm (Yashica Electro 35) adaptiert auf Sony Nex E-Mount

  1. #1
    Fleissiger Poster
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    Standard Yashica 1:1,7/45mm (Yashica Electro 35) adaptiert auf Sony Nex E-Mount

    Ich habe die Kamera vor einem halben Jahr für 6,90€ zzgl. Lieferung bei ebay gekauft. Auf dem ersten Bild sieht man auch, warum die Kamera so günstig war. Normalerweise geht eine Electro 35 für deutlich mehr Geld über den Tisch.
    Diese hier war allerdings so tot - töter geht nicht.

    Name:  yashica-a.jpg
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    Ich war aber scharf auf eine Electro (mit dem Ziel, das Objektiv irgendwie auf meine Nex zu bekommen) dass ich trotz des Schadens zugeschlagen habe. Ehrlich gesagt, hätte ich auch Hemmungen, eine funktionierende Electro zu schlachten. Es ist wirklich eine schöne Kamera.
    Von vorne sieht man noch eine weitere heftige Macke:

    Name:  yashica-b.jpg
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    Und von hinten/innen dann Schaden #3:

    Name:  yashica-c.jpg
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Größe:  79,7 KB

    Beim Zerlegen der Kamera stellte sich dann heraus, dass sich im Inneren des Objektivs drei Schrauben gelöst hatten, welche den vorderen Teil mit dem hinteren verbinden. Zwei Schrauben waren ganz aus dem Gewinde gerutscht und flogen im Inneren des Objektivs herum. Eigentlich ein Wunder, dass sie nicht durch den Spalt heraus gefallen waren. Die dritte Schraube war noch im Gewinde und hielt die beiden Objektivteile zusammen. Mehrere Verschlusslamellen hatten sich gelöst und lagen ebenfalls frei im Inneren des Objektivs. Der Frontring hat normalerweise zwei schmale Kerben, mit denen man den Ring herausdrehen kann - vorausgesetzt man benutzt geeignetes Werkzeug.
    Ich habe meinen inneren Sherlock Holmes konsultiert und wir beide haben den Mord an dieser schönen Kamera wie folgt rekonstruiert:
    Die drei Schrauben im Inneren haben sich - möglicherweise durch ganz normale Benutzung - etwas gelockert. Irgendwann ist dann die erste Verschlusslamelle aus der Führung gerutscht und die Kamera war unbrauchbar. Der Besitzer hat dann einen Reparaturversuch gestartet und den Frontring mit irgendeinem groben Werkzeug traktiert. Dabei hat er beträchtliche Kraft aufgewendet und ist auch mehrfach abgerutscht wodurch aus den Kerben Riefen wurden. Dazu passt auch, dass sich der Blendenring nicht mehr so leicht drehen lässt, wie ich es erwartet hätte. Es fühlt sich etwas unrund an.
    Zum Glück hat er die Linse nicht getroffen. Letztendlich ist der Reparaturversuch aber gescheitert und zurück blieb eine Kamera mit - ja, sprechen wir es aus - einem Knick in der Optik.

    Ich habe als erstes den Frontring mit meinem Messschieber herausgedreht. Auch hier dreht es sich etwas unrund. Die Verschlusslamellen konnte ich ganz einfach mit einer Pinzette herausziehen. Die drei Schrauben ließen sich einfach wieder hereindrehen. Schwein gehabt.
    Das Objektiv lässt sich relativ einfach vom Body entfernen. Details/Fotos spare ich mir, das haben andere Menschen im Internet schon wunderbar dokumentiert. Ich habe einige Kabel entfernt, einige Schrauben und Stangen abgeschnitten und den Verschlussmechanismus entfernt. Am Ende hatte ich dann ein Objektiv mit einer auf der Kameraseite planen Fläche.

    Meine erste Idee war, das Objektiv auf M39 zu adaptieren. Damit wäre es auch an anderen Kameras nutzbar. Meiner Meinung nach ist das leider nicht möglich. Die hintere Einfassung der Linse ist zu groß.

    Name:  yashica-d.jpg
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    Auf dem obigen Foto sieht man das Objektiv (fast) fertig abgebaut. Ganz außen der Ring für die Fokussierung. Dann kommt ein Ring mit drei Gewindelöchern, dieser wird am Gehäuse verschraubt. Der Messingring birgt das steile Gewinde für die Fokussierung. Ganz innen die hintere Linse in einer dicken Metallfassung. Darauf kann man auf ca. 10:00 Uhr und 16:00 Uhr tiefe Nuten erkennen. Diese nehmen zwei Schieber auf, die fest am Gehäuse verschraubt sind, am Objektiv liegen sie hingegen in ihrer Nut. Dadurch wird bei einer Drehung am Fokussierring das gesamte Objektiv vor oder zurück bewegt.

    Nach einiger Überlegung habe ich mich dann dazu entschlossen, das Objektiv direkt auf E-Mount zu adaptieren. Falls jemand eine bessere Idee hat - immer her damit. Ich habe hier noch eine Yashica MG1 liegen, die sieht sehr ähnlich aus...
    Kameraseitig habe ich einen Umkehrring für E-Mount verwendet. Der ist schön flach und hat - anders als z.B. ein C-Mount-Adapter - bereits eine große Öffnung. Darauf kommt ein ca. 6mm dicker Ring, den ich noch hier im Fundus hatte. Er stammt aus einem M42-Adapter für E-Mount und dient dort als Anschlagring für die Blendensteuerung. Brauch' ich nicht und passt hier genau drauf.
    Der Ring mit den drei Gewindelöchern wird auf den 6mm-Ring geklebt und dieser auf den Umkehrring. Das Objektiv wird dann eingeschraubt. Diese Lösung war einfacher als eine Verschraubung und man kann trotzdem noch von hinten zu Servicezwecken an das Objektiv heran. Das neue Hinterteil sieht dann so aus:

    Name:  yashica-3.jpg
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Größe:  187,8 KB

    Vorne auf dem Umkehrring erkennt man eine Bohrung. Da hinein kommt eine Schraube, welche in eine der beiden Nuten des Objektivs führt. Darin sitzt dann eine zurecht gefeilte Mutter. Diese Konstruktion ersetzt den ursprünglichen Schieber und sorgt dafür, dass bei einem Dreh' am Fokussierring das Objektiv vor oder zurück bewegt wird.
    Hier noch ein Foto vom eigentlichen Objektiv:

    Name:  yashica-1.jpg
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    Oben erkennt man die Nuten, darunter ist das Gewinde für den Messingring, mit dem die Fokussierung auf Unendlich eingestellt wird. Darunter kommt dann der Fokussierring:

    Name:  yashica-2.jpg
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    Wirklich fies ist die Justierung auf Unendlich. Dies geht nur im zerlegten Zustand. Man muss also den Messingring blind justieren, vorher den Fokussierring aufsetzen. Dann wird der Adapter aufgeschraubt und erst dann kann man kontrollieren, ob es passt.
    Eigentlich hatte ich das Objektiv schon fertig aber ich war nicht ganz zufrieden:

    - Die Fokussierung ging etwas über Unendlich hinaus
    - Die werksmäße Naheinstellgrenze liegt bei ca. 80cm. Da ist aber mehr drin.
    - Meine Fokussier-Hilfskonstruktion mit der einen Schraube in der Nut hat etwas Spiel, wenn das Objektiv nach vorne gefahren wird (also wenn man auf kurze Entfernung fokussiert)

    Aktuell habe ich das Hinterteil abgeschraubt und das Ding mit der Naheinstellgrenze verbessert. Dazu musste ich einen Pin entfernen, der den Anschlag für die Nahgrenze bildet. Ich habe einen neuen Pin eingeklebt, mit dem die Naheinstellgrenze bei ca. 50cm liegt. Das ist schon besser. Theoretisch ginge es auch ohne diesen Pin. Im Geiste habe ich mich dann aber dabei gesehen, wie ich in einer echt coolen Portaitsession vor meinem Model hin und her hüpfe und mir dann plötzlich das Objektiv aus der Führung rutscht und auf den Boden knallt. Nicht mit mir!

    Ich werde diesen Beitrag hier erweitern, wenn ich Neues zu berichten habe.
    Für Kommentare, Kritik und Anregungen wäre ich dankbar. Aber bitte nicht hauen, weil ich eine Electro geschlachtet habe. Die war schon tot.
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  2. 4 Benutzer sagen "Danke", jack :


  3. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard

    Moin,

    prima Idee..

    Mir leuchtet da im Moment aber noch nicht ganz ein, wo das Gegenstück zum "steilen Vorschubgewinde" zu finden ist. Es müsste ja eigentlich irgendwo am Objektiv oder Fokusring zu sehen sein.

    Du hast in Deiner aufgeklebten Konstruktion einen Teil des steilen Vorschub-Gewindes fixiert - der wohl mal am Kamerabody durchgeschraubt war und durch die zurechtgefeilte Mutter die sogenannte "Geradführung oder auch Zwangsführung" (das ist das, was Du als "Schieber" bezeichnest), neu etabliert. Allerdings sehe ich in den Bildern das Gegenstück nicht. Es muss ja ein eines vorhanden sein, das mit einem solchen Gewinde ausgestattet ist.

    (Nebenbei.. schieben tut das Gewinde.. die Geradführung ist der Teil, der in den Schlitzen zwangsweise dafür sorgt, das der Vorschub des rotierenden Gewinde in Vorwärts/Rückwärtsrichtung umgelenkt wird und sich die Geschichte nicht mitdreht.)

    Im zweiten Bild mit dem flachen Gewinde und der neu eingesetzten Anschlagsbegrenzung für den Drehweg des Fokusringes kann ich leider immer noch nicht herleiten, wie dieser Teil nachher mit dem steilen Gewinde zusammen passen wird. Im 3. Bild sehe ich zwar die "Nase", die den Anschlag am PIN im zweiten Bild begrenzen wird.. aber immer noch kein steiles Gewinde.. eben nur dieses flache Gewinde, das vermutlich für den U-Punkt zuständig sein dürfte..

    Wäre nett, wenn Du das noch ein wenig mit Bildern ergänzen und erläutern könntest um meine Verständnislücken hier zu schließen.

    LG
    Henry
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  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Glaub nun hab ich es.. Du hast den Messingring nicht im Bild gezeigt.. !

    Dieser wird vermutlich dann im Fokusring mit den drei Madenschrauben gehalten.. oder?
    Manchmal bin ich etwas langsam im Verständnis, wenn ich voll auf die Bilder konzentriert bin.




    LG
    Henry
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  5. #4
    Fleissiger Poster
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    .. Du hast den Messingring nicht im Bild gezeigt.. !
    So ist es. Ich hatte ein Foto vom Messingring gemacht aber das war nix geworden und dann habe ich über das Schreiben des Artikels und Hochladen der Fotos den Ring vergessen. Gerade eben hatte ich noch eine Schrecksekunde, weil meine Kamera keinen Mucks mehr machte. Kurz vorher hatte ich noch Fotos auf den Rechner geladen und dann nix mehr... War dann aber doch nur ein leerer Akku.
    Weitere Fotos reiche ich morgen nach.

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Dieser wird vermutlich dann im Fokusring mit den drei Madenschrauben gehalten.. oder?
    Genau so ist es. Wird man auf dem noch kommenden Foto gut sehen können.
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  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", jack :


  7. #5
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    Ich habe auch mal eine defekte Electro 35 ausgeschlachtet, weil mir das Objektiv an meiner funktionierenden 35er super gefällt und wollte es an die NEX bringen.
    Blöderweise habe ich einen entscheidenden Fehler gemacht, der im Endeffekt verursacht hat, dass der Schneckengang keine Funktion mehr hat.
    Ich könnte es jetzt nochmal mit dem VNEX probieren, vermute aber, dass es dann nur für Nahaufnahmen reicht...

    Die Linse wäre es echt wert, eine vernünfige Adaptierung zu machen. (Ich würde aber auch keine funktionierende Electro schlachten wollen. Diese Kameras sind einfach zu schön.)
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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  8. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Was für einen Durchmesser hat denn der "Hals" der im Bild sichtbar ist.. also an den 3 Stellen

    1. mit den Schlitzen
    2. am Gewinde
    3. Unterhalb des Gewindes..

    Es besteht ja auch die Möglichkeit, dieses Objektiv (allerdings ohne Geradführung) bei geeignetem Durchmesser an der geeigneten Stelle des "Hals" mit den 12mm Spezialtuben in einem der VNEX Zebra Adapter unterzubringen und so zu fokussieren.

    Dabei käme es dann noch auf die Länge des Hals über alles an.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (14.02.2013 um 22:21 Uhr)
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  9. #7
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    So , hier kommen schon mal die von Henry gewünschten Maße.

    1. mit den Schlitzen: 40mm
    2. am Gewinde: 40,6 mm
    3. Unterhalb des Gewindes: 31,8mm
    4. Länge des Hals über alles: 18,8mm

    Ich hoffe, das ist hilfreich. Wenn ich die Zeit dazu finde, mache ich noch Fotos zur Veranschaulichung.
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  10. #8
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Vielen Dank für die Maße..

    das wird am VNEX dann wohl nicht klappen.. zu großer Durchmesser um da irgendeine Wandlerplatten oder eine Mutter anzubringen..

    Leider..

    LG
    Henry
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  11. #9
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die Maße..

    das wird am VNEX dann wohl nicht klappen.. zu großer Durchmesser um da irgendeine Wandlerplatten oder eine Mutter anzubringen..

    Leider..

    LG
    Henry

    Also, ich habe es nichts hingekriegt - aus eben diesen Gründen.
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  12. #10
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    Die Wandler wären auch das geringere Problem..den Hals könnte man unter Verzicht auf das gesamte Zeugs drumherum auch einfach abtrennen.. bis zum Unterteil ohne das Gewinde.. und dann beim Durchmesser von 31,8mm eine Wandlerplatte mit 32,5 anbringen.

    Die Fokussierung erfolgt dann ja nicht mehr über das Objektivgewinde selbst, sondern über das VNEX.. bzw. einen 12mm Spezialtubus für das Adapter - Inlet.. Je nach notwendigem Auflagemaß..

    Man braucht dann schlicht diese gesamte eigene Helicoid-Mimik des Objektiv nicht mehr. Spätestens dann, wenn der neuere, steiler zu fokussierende Einsatz für den Zebra Adapter kommt, kann man darüber nachdenken.

    So hab ich das letztlich auch mit meinen Objektiven aus der Canonet gemacht.. Allerdings ist da der Durchmesser des "Hals" auch kleiner...

    Und der maximale Durchmesser mit dem etwas in den Tubus des VNEX eindringen kann, ist bei 33mm begrenzt und der eigentliche Grund, warum man es nicht an das VNEX bringen kann in dem Zustand.. eben weil der Durchmesser am Gewinde und der Gradführung schon mindestens 40mm erfordern würden..

    LG
    Henry
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