Hallo,
schon klar, darum geht es ja auch nicht, das ist vordergründig - mit der Produktpolitik ist eher eine strategische Betrachtung verbunden, "wo will ich hin, wen will ich ansprechen". Was dann tatsächlich in der Packung steckt mag etwas anderes sein, es geht darum, wie es wahrgenommen wird.
Nimm zwei gleiche Objektive,
das eine im Design irgendeines chinesischen Labels, das andere im Leica-Look oder mit Zeiss-Design, sie werden sich anders anfühlen, das Wertigkeitsempfingen wird sich unterscheiden und natürlich der erzielbare Preis, auch wenn sie rein technisch gleich sind. Das ist einfach nur angewandte Psychologie. Und diese Imagepflege beherrscht Solms perfekt, und kann sie in seinen Produkten transportieren. Wie Zeiss auch. Viele andere konnten das nicht - und sie sind verschwunden bzw. zu reinen Labels reduziert. Es ist nicht immer nur das Produkt an sich, auch seine Präsentation, seine Kontinuität und die Positionierung der Marke, die zählen. Wenn das dann noch mit einer angemessenen Qualität untermauert wird entstehen solche Mythos-Namen wie "Leica", "Tempo", "Nivea" und wie es sie in allen möglichen Branchen noch gibt. Nimm ihnen aber durch verfehltes Marketing eine ihrer tradierten und identitätsstiftenden Kerneigenschaften, wird aus "dem Tempo" eben ein Papierfetzen und aus "der Hasselblad" ein wild gewordener Pistolengriff mit Linse ... . Da durch das eine "M" immer eine "M" bleibt macht Leica diesen Fehler m.E. nicht - und das ist es, was mich daran fasziniert - obwohl ich mein Leben Lang von einer M4-2 träumen werde![]()
Jörg


Zitieren