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Thema: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation

Baum-Darstellung

  1. #17
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Um die Berichte für die Canon FD 3.5/24-35mm L Aspherical abzurunden, will ich nun auch den Vorgänger zu der hier im Eingangsposting vorgestellten nFD Version zeigen, nämlich das noch ältere

    Canon FD 3.5/24-35mm S.S.C. Aspherical ... also die Chromringversion, die im Grunde der direkte Vorgänger der nFD Version war. Ob es eine Änderung in der Rechnung gab, hab ich noch nicht recherchiert, gehe aber davon aus, dass sie gleich geblieben ist und nur der Mount sich veränderte. Hiervon zeugt auch die gleiche mechanische Innen-Ausführung der Blendensteuerung.

    Dieses Objektiv erreichte mich heute zusammen mit einem Canon 1.2/55mm SSC Aspherical für einen gemeinsamen Umbau..

    Name:  hochkant.JPG
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    Das Objektiv ist äußerlich in einem guten, mittelmäßig genutzten Zustand... aber bei leichten Bewegungen klapperte etwas in dem Objektiv doch recht ordentlich, so dass ich schlimmes befürchtete und zunächst von dem Umbau Abstand nehmen wollte. Umbauen ist immer die eine Sache, weil man nicht an der optischen Baugruppe "rumfummeln" muss.. aber das Öffnen der Gruppe zwecks Reparatur ist immer eine viel ernster zu nehmende Angelegenheit, gerade bei solchen unbekannten Objektiven. Da man nicht weiß, was einen erwartet - und dies können viele Dinge sein - immer ein Risikospiel, das ich erst nach Rücksprache mit dem Besitzer in Angriff nehmen wollte.

    Da ich, neugierig wie ich nun einmal bin und zudem geschult durch den Ärger mit einigen Canon Objektiven - aber so ein Objektiv nicht ohne zu wissen was es war oder ist, wieder einpacken und zurückschicken kann (eine echte "Marotte" von mir) - schraubte ich den Deckel ab und untersuchte das Objektiv von aussen.

    Dabei fielen mir sofort beim Zoomen drei sehr weit oben angeordneten Gleit-Schlitze auf, in denen die optische Baugruppe wie bei jedem Zoom, vor und zurück gleitete.

    Sofort kreisten meine Gedanken um die mir von einigen Umbauten bekannten und abgenutzten Gleitlager. Als ersten kleinen Test übte ich mit dem Finger Druck auf diese optische Gruppe aus.. und siehe da.. nix klapperte mehr.. also war klar, es muss mit den Gleitlagern zusammen hängen. Ich schrieb dem Besitzer diese Diagnose in einer kurzen Email..

    Einige Stunden später hatte ich dann Zeit, mir das Objektiv etwas genauer anzusehen.. da die Gleitschlitze so weit vorn angebracht waren - so meine Überlegung -
    mussten also auch die Gleitlager in unmittelbarer Nähe sein, so das die Chance bestand, doch ohne das ganze Objektiv zerlegen zu müssen, diese auf ihren Zustand hin zu prüfen.

    Und in der Tat.. unter der Lupe konnte ich erkennen, dass sich eine kleine Madenschraube in der geriffelten Wandung des Frontringes versteckte..


    Name:  made.JPG
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    Und in der Tat.. er ging ab..

    Name:  gravurring.JPG
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    Danach den Gummiüberzug des Fokusring.. schon verselbstständigte sich das Ganze, was ich ja eigentlich nicht wollte..

    Name:  fokusgummi.JPG
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    Und ich war mitten in der Reparatur.. (Warum bloß kann ich so alte Objektive nicht in Ruhe lassen.? Irgendwie schmerzt es, sie in diesem Zustand zu sehen und zu belassen..)

    Und hier ist das "Elend" in Bildern. Mal wieder die typische "Plaste-Pampe", die sich im Laufe der Jahre aus dem verwendeten Material von allein durch "Selbstauflösung" bildet.

    Name:  elend2.JPG
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    Wie ich es mir schon dachte.. es waren wieder einmal die Gleitlager, die das Objektiv bzw. die optische Baugruppe unkontrolliert und zufällige Positionen einnehmen ließ.
    Beim schütteln klapperte die gesamte Mechanik, weil sie rund 1,5mm Spiel in der Führung hatte.. durch die zerbröselnden Lager - Plastikröllchen.

    Diese Gleitlager sind nochmals kleiner und von den Maßen anders, als die des 2/28mm und des 2/35mm, die ich in nachfolgendem Link mal erneuern musste..

    http://www.digicamclub.de/showthread...l=1#post141284

    Zunächst schaute ich im Fundus nach, ob ich noch andere Gleitlager (ich sammel die inzwischen) als Ersatz finden kann und probierte einige aus, die im Durchmesser passen..

    Name:  neue gleitlager zu hoch.JPG
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    Auf dem Foto sieht man jedoch, dass diese Gleitlager viel zu hoch überstanden, so dass beim Zoomen der Bereich durch den Gravurring begrenzt werden würde.
    Also "Asche" mit den Lagern.. ich musste die viel flacheren Originalschrauben benutzen, da diese einwandfrei in den Schlitzen versinken.. und mir gleichzeitig überlegen, welches Material ich auf diese kurzen aber breiten Lagerschrauben aufgepresst bekomme.

    Zuerst war mein Gedanke, ich könnte ja diese hier im Bild gezeigten Plastikabschnitte nochmals halbieren und dann auf die alten Schrauben aufpressen.. wurde aber nix, weil der Innendurchmesser der Hüllen zu eng und das Material zu hart war, um es über die Schrauben zu zwängen.

    Aber da war doch was.. ich hatte für die damalige Reparatur der Gleitlager doch etliche Meter PVC Schlauch gekauft und damit die Gleitlager hergerichtet...
    und wirklich.. für die Führungen hatten diese mal wieder das korrekte Maß..

    Nur die neu gefertigten Abschnitte wollten nicht über die kurzen aber breiten original Lagerschrauben.. zu geringer Innendurchmesser des Schlauchs..

    Aber der Mensch ist erfinderisch..

    Also den Lötkolben rausgekramt, einen alten 3mm Bohrer in das Gerät eingespannt und erhitzt.. um damit einen 4mm dicken Schlauch vom Innendurchmesser her "aufzubohren"..

    Name:  IMG_4576.JPG
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    so hab ich mir dann den passenden Innendurchmesser hergestellt, und anschließend 2,5mm "lange" Gleitlager-Überzüge hergestellt, die einen Innendurchmesser von 3mm haben und damit auf die alten Gleitlagerschrauben passen..

    Und so sehen die 3 neuen, im 120 Grad Winkel zueinander stehenden Gleitlager nun aus..

    Name:  neue Gleitlager passend.JPG
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    Name:  neue Gleitlager passend2.JPG
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    Hier im letzten Bild noch ersichtlich, sind zwei weitere Schrauben, die noch nachgezogen werden mussten, weil sich diese im Laufe der Nutzung irgendwann mal gelockert haben.

    Die Lager wurden noch gefettet, um einerseits einen geschmeidigen aber auch gedämpften Gleichlauf der 3 Lager zu erreichen. Nun klappert da nix mehr und alles läuft sauber..

    Der Zusammenbau erfolgte dann in der umgekehrten Reihenfolge.. also Gummiüberzug für den Fokusring wieder drauf, Gravurring wieder aufschrauben und schlußendlich mit der Madenschraube wieder festsetzen.

    Was sich jetzt so locker liest, sind in Wahrheit 2 Stunden Arbeit, bis man die nach den ersten Versuchen und deren Scheitern die zu neuen Ersatzteilen zu verarbeitenden Materialien gefunden und weiter verarbeitet hat..

    Ich werde demnächst auch mal eine Liste der FD Objektive anlegen, die mit solchen Gleitlagern gearbeitet haben. Dies erscheint mir wichtig, um sich passende Materialien (Schlauch mit entsprechenden Durchmessern und Innendurchmessern) zuzulegen.

    So ist das Objektiv also hergerichtet und bereit für den Umbau, der in den nächsten Tagen starten wird.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (17.05.2012 um 07:15 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

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