Zitat Zitat von Waalf Beitrag anzeigen
Schöner Bericht über eine sehr schöne Linse. Ich hoffe, dass sich diese Linse irgendwann auch mal bei mir wieder finden wird. Könntest Du mal ein Bild einstellen von der abgeschliffenen Fassung? Was mich interessiert ist, ob man die Fassung nicht abschrauben kann, um sie dann zu bearbeiten. Oder ist alles aus "einem Guß", also ein verkittetes Element? Und: ich liebe die Leica-Linsen!
Hier kommt ein Foto von der abgeschliffenen Fassung der Hinterlinse. Als Makro sieht das ganz harmlos aus, noch dazu durch die Spiegelung, die einen höheren Rand vortäuscht als vorhanden ist. Es sind aber nachgemessene 0,7 mm, die da noch überstehen im oberen Teil des Objektivs (hier rechte Seite). Man kann hier auch erkennen, dass die Fassung aus zwei Teilen besteht: Dem mit zwei Nuten versehenen inneren Ring, der die Rücklinse fixiert und dem äußeren Teil, der nicht ohne weiteres zu entfernen ist. Das Problem ist, dass man zwar den inneren Ring herausschrauben und die Rücklinse entnehmen könnte. Aber davon abgesehen, dass ich es bei einem solchen Hochpräzisionsobjektiv vermeide, in die optische Baugruppe einzugreifen, solange es sich vermeiden lässt, hätte man das Problem, dass sich nach dem Schleifen kaum mehr der Ring wieder einschrauben ließe, da die entsprechenden Nute fast verschwunden sind. Ich will nicht ausschließen, dass das funktioniert, aber das Risiko erscheint mir nicht geringer als beim direkten Schleifen ohne Entfernen der Linse. Wenn man das Objektiv hinterher nicht mehr zusammenbauen kann, ist das auch nicht besser als wenn die Linse einen Kratzer abbekommt. Außerdem dürfte es ziemlich schwierig weden, zu vermeiden, dass winzige Metallspäne zwischen den Linsen verbleiben.





Was den Ruf des Objektivs betrifft: Ich habe ein wenig den Verdacht, dass es Leitz/Leica-Fanatiker gibt, die allein schon aufgrund der Tatsache dass die Rechnung von Minolta stammt, davon ausgehen, dass das Objektiv nicht das Niveau von "Made in Wetzlar" erreichen kann. Mein subjektiver Eindruck ist wie schon geschrieben hervorragend, aber vielleicht wäre es mal eine lohnende Idee, ein paar Testbilder im direkten Vergleich zu einem Referenzobjektiv zu machen. Nur: Was ist denn die Referenz bei 24mm Brennweite?!

Ein paar Bilder kann ich auch noch nachlegen. Was mich dabei verblüfft, ist die relativ "normale" Wirkung dieser doch sehr kurzen Brennweite. Ich kann mir das nur so erklären, dass es an der ausgeglichenen Darstellung über das gesamte Bildfeld bei Panoramen und dem weichen Bokeh bei Nahhaufnahmen liegt, die einen natürlicheren Effekt bewirken als bei anderen, mit mehr optischen Fehlern behafteten Objektiven.