Das Problem ist wohl primär der Spiegelkasten.
Die Pixel in der Mitten des Sensors bekommen Licht - z.B. vom Himmel - aus einem Lichtkegel mit ganz grob geschätzt 25° Öffnungswinkel senkrecht zur optischen Achse und aus allen Richtungen (360°).
Viele Mikrolinsen haben eine stark gerichtete Empfindlichkeit - dass läßt sich sehr gut an den ausführlichen Kodak CCD Datenblättern sehen. Bei DSLR Kameras ist dies ja auch so - siehe die Mikrolinsen-Vignettierung bei lichtstarken Optiken. Lichtstrahlen die unter 25° zur optischen Achse auf den Sensor treffen, sind wohl schon etwas abgeschwächt.
Ein Pixel im Eck bekommt Licht zwar zum Teil aus einem größeren Öffnungswinkel (also weniger wirksam) - aber nur noch grob 90° des kompletten Lichtkegels kommen soweit! Das führt direkt zu einer Abschattung.
Ein Objektiv hat die Eigenschaft eher gerichtet zu sein. Bei nem bildseitig telezentrischen Strahlengang - soweit das halt vom Bajonettdurchmesser her geht, kann man eine sehr geringe Abschattung erreichen.
Allerdings kennt man das genaue optische Design der Optiken ja nicht.
Ein vereinfachtes f/1.2er Objektiv würde einen Strahlenkegel mit einer Öffnung von 40° zur optischen Achse auf dem Sensor ergeben. Ein f/2.0 hat 27° Öffnungswinkel.
Für aussagekräftige Vignettierungstests der Kamerasensoren müßte wohl wie bei der EMVA 1288 Industriekameranorm eine homogene Beleuchung (Ulbrichtkugel) aus einer definierten Entfernung den Sensor zentrisch beleuchten. Also mit einer festgelegten Blendenzahl!
Bei der Industrienorm ist das Blende 8.
Der Himmel oder ein Aufbau mit streuendem Papier in Bajonettnähe bringt keine hilfreichen Ergebnisse.
Rein privat ist mir die Vignettierung durchs Objektiv meist egal - ich füge sie regelmäßig in Lightroom zum Bild dazu.
Und meinem Rokkor 58/1.2 habe ich extra eine Tulpen-Gegenlichtblende angefertigt, um die Vignettierung bei der Aufnahme zu bekommen :-)
DIe Mikrolinsen-Vignettierung möchte ich aber gerne los werden - durch Entfernen der Mikrolinsen.


Zitieren