Gehe nach der Bedienung, Benutzererfahrungen sind schon ganz gut als Hilfe, selber anfassen hilft aber viel mehr
Liest man sich einige Nutzerberichte durch, stellen sich schnell die Vor- und Nachteile einzelner Modelle heraus. Ausführliche Tests auf DPreview zum Beispiel können auch helfen, Tests wie in der Colorfoto sind Mist und geben meiner Meinung nach ein verfälschtes Bild (die Messwerte will ich nicht anzweifeln, aber die Kriterien und die Gewichtung sind zumindest alleinstehend nicht ausreichend für eine Entscheidung).
Wichtig ist auch die Frage nach dem System und Folgekosten/Qualität: Objektive vor allem. Ich will mal ein höherpreisiges Beispiel bringen, was mich zu Canon bewegt hat: ein 24-70mm f2.8 kostet bei Canon neu ca. 1100€, bei Nikon 1500€ gebraucht sind es ca. 800€ vs ca. 1200€. Grundsätzlich scheint Nikon mir häufig ein wenig teurer, man muss dazu sagen, dass das meistens durch eine etwas bessere Qualität wieder gut gemacht wird (sage ich als Canon Nutzer)
Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks. Mir war Canon lieber, weil mir die Objektivauswahl besser gefällt (es gibt zB nur bei Canon ein 85mm/1.2) und mir die Preise besser passten (günstigste gebrauchte Vollformat bei Canon etwa 700€, bei Nikon etwa 1500€).
Was Sony angeht: Die hatte ich vorher. Zu Minoltazeiten noch tolle Kameras mit bestimmten Schwächen, die ich aber kannte, seit Sony ging es nur noch Bergab (wenn man die Alpha 700 noch als Minolta Entwicklung betrachtet). Ein Haufen Unterhaltungselektronik in einem Kasten aus billigem Plastik - sorry, aber über den optischen Sucher komme ich nicht hinweg
Insofern, kaufe dir die Kamera, die dir (und das System!!) besser zusagt. Und mache tolle Bilder
Lg Moritz
Ich kann nichts negatives zur Sony sagen. Meine A350 arbeitet seit 4 Jahren und ca. 120.000 Auslösungen immer noch zuverlässig. Ich kann alle Objektive mit dem Minolta-A-Bajonett ohne Konvertieung daran verwenden, verwende selbst ein Minolta 35 - 105 AF und ein Minolta 75 - 300 AF (mein Lieblingsobjektiv!). Und wenn ich mir die Erfahrungsberichte zur A77 oder zur NEX hier ansehe, werden Wünsche wach.
Nimm die Kameras selbst in die Hand und guck durch den Sucher..
Hier mal ein kleiner "Fragen-Katalog", der vielleicht helfen kann, die Kamera zu finden, die Dir "liegt":
1. Wie sind die Bedienungsorgane angeordnet.. ist alles schnell und einfach für Deine Finger erreichbar?
Liegen also die Knöpfe für die wichtigsten Funktionen auf Einzeltasten oder musst Du umständlich "Klavier-Spielen".. ?
2. Bist Du mehr der Weitwinkelfotograf der Landschaftsaufnahmen macht oder doch eher die Familie, Freunde, Makro oder Telemotive..
3. Ist dir Freistellung wichtig.. dann geht der Weg über das KB Format oder entsprechend hochlichtstarke Objektive und es taucht die Frage auf,
ob diese vom jeweiligen Kamerahersteller angeboten werden und noch bezahlbar sind.
4. Wie gut ist das Display der Kamera für eine Beurteilung der Schärfe?
5. Wie gut (treffgenau und schnell) ist der AF, wenn Du mit den Systemobjektiven arbeitest..
(hierzu ein kleiner Tipp.. besorg Dir einige Speicherkarten und ein Kartenlesegerät für Deine Tests im Laden und werte das später zu Hause aus)
6. Schau Dir insbesondere auch an, welche Akkus die Kameras verwenden und was Ersatz kostet.. Du wirst mindestens noch zwei Stück nachkaufen !!
7. Ist der Sucher groß und hell (Bildfeldabdeckung).. also zeigt der Sucher möglichst den gesamten Bildausschnitt oder nur z.B. 90 %
So gibt es einige Punkte, die man "vergleichend abhaken" sollte.
Jeder Kamerahersteller hat sein Angebot in Einsteigerklasse, ambitionierter Amateur und Profi-Liga eingeteilt. Mach Dir klar, welche Modelle in welche Klasse fallen, damit Du nachher nicht Äpfel mit Birnen vergleichst. Die Profiliga ist im Regelfall die teuerste Klasse, weil dort die Ansprüche der Profis an ernsthafte und haltbare Werkzeuge im Vordergrund stehen.. aus der Praxis für die Praxis.. Verschlüsse sind auf längere Lebensdauer ausgelegt, die Gehäuse aus robusteren Materialien, spritzwasser abgedichtet etc.. es gibt da eine Reihe von Dinge, die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind, aber immense Unterschiede bedeuten. Da hilft dann das Prospektstudium ein wenig weiter.
Oberster Punkt aber sollte sein, nachdem diese Punkte abgeklärt worden sind, dass Dir die in die engere Wahl gezogene Kamera gut in der Hand liegt.. Du ein gutes Gefühl im Handling hast.
Du wirst dann speziell bei der Einteilung in die Klassen Einsteiger, ambitionierter Amateur und Profi-Liga schnell merken, dass die Features eigentlich recht ähnlich sind. Mal ist bei der einen Marke das Detail besser ausgearbeitet, mal beim anderen Kamerahersteller.
Letztlich aber ist der Unterschied im Vergleich der Modelle der jeweiligen Hersteller in den jeweilig vergleichbaren Kameraklassen nicht wirklich sehr groß, so dass man nach der Klärung dieser Grundfragen getrost dazu übergehen kann, sich nach dem Bedienungskompfort und seinen Händen zu richten.
Oberstes Prinzip sollte immer die Einfachheit sein.. zuviel "Gefummel" in den Menüs einer Kamera hält vom Fotografieren ab. Deshalb auch immer wichtig.. wie schnell landet man im rein manuellen Betrieb der Kamera !!
Wer kennt nicht die Situation, von einem Kumpel eine Kamera in die Hand gedrückt zu bekommen.. "hier mach mal eben".. . Wenn dann noch lange "Klavier-Konzerte" gegeben werden müssen, um vom eingestellten und völlig unpassenden Zeitautomaten auf den manuellen Betrieb zu wechseln.. gibt es eher Diskussionen über Bedienkonzepte einer Kamera, als das ein Foto gemacht wird.
Sobald Du aber schnell in den manuellen Modus kommst, eine ISO Automatik zuschaltest, kannst Du mit jeder Kamera arbeiten ohne lange in irgendwelchen Menü-Dschungeln herum zu irren.
Ich hab mich für Canon entschieden, weil mir das Bedienkonzept gefällt, an der 5D MKII und auch an den zweistelligen Kameras (40,50 und 60D) dies schnell erschlossen hat und zudem als "manueller Linsen - Junkie" das Auflagemaß bei Canon mit 44mm ab Sensor den Einsatz der meist "viel billigeren Altglas - Objektive" gestattete, hochlichtstarke f1.2 Objektive zu nutzen für einen Bruchteil des Geldes, der von den Kameraherstellern für die AF Versionen heute verlangt wird. Diese Plus gab den Ausschlag für meine Entscheidung für Canon. Mit einer Nikon ist das nur sehr, sehr eingeschränkt möglich, wegen des Auflagemaß von 46,5mm.. da geht von den alten und teilweise exzellenten Objektiven nix mehr ran oder nur das Zeug, was Nikon selbst mal gebaut hat.. und das auch nur sinnvoll ab einer bestimmten Kameraklasse von denen, weil dem Belichtungsmesser dann über die Speicherung von zig Daten beigebracht werden muss.. das Du nun gedenkst, mit Altglas zu arbeiten.. war mir alles eindeutig zu umständlich..
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Canon oder Nikon,
da haben ja schon einige sehr vernünftige Ansichten vertreten.
Aber hast du evtl. überlegt eine gebrauchte zu kaufen?
Dabei kannst du viel Geld sparen und dir dann noch das ein oder andere Objektiv leisten.
Ich hab meine DSLR (eine Nikon D70) auch gebraucht gekauft und sehe eigentlich keinen Grund mir ein neueres Modell zu kaufen.
Ein Auslauf Modell oder eine junge Gebrauchte sind sicher ein guter Weg sich einiges zu sparen.
Michael
wenn du es nicht gerade dick in der brieftasche hast würde ich dir auch raten, eine gebrauchte zu kaufen. ich sag ohnehin, die objektive sind das wirklich essentielle, in dem sinne würde ich mich eher an objektiven halten. ich glaube canon oder nikon kann man nicht beantworten, ich höre von beiden seiten nur gutes. würde sagen du schaust dir ein paar modelle beider marken an und fühlst dich rein. henry hat diesbezüglich einen super fragenkatalog zusammen gestellt. einfach nach bauchgefühl + vlt kenntnisse entscheiden (zb bei den canon sind die 3stelligen (500d usw) gut für einsteiger.
Das Thema ist ja schon einige Wochen alt. Ich möchte aber mal für alle Suchenden anmerken: Schaut euch in eurem Umfeld um. Haben die meisten Canon Kameras - kauft euch eine Canon, haben die meisten Nikon - kauft eine Nikon, haben die meisten Sony - dann Sony. So kann man auf deren Erfahrungen zurcükgreifen und den einen oder anderen Tip bekommen. Auch kann man so schnell mal das eine oder andere Objektiv tauschen und ausprobieren.