Einen kleinen Nachschlag habe ich noch:
Das Jupiter-3 hat sich auch auf Dauer bei mir etabliert. Manche Objektive findet man ja in der ersten Begeisterung ganz toll, aber letztendlich liegen sie dann doch hauptsächlich im Regal und kommen nicht zum Einsatz. Das Jupiter dagegen ist fast immer dabei wenn ich mit der kleinen Olympus unterwegs bin, einfach weil es so klein, leicht und vielseitig ist. Vor allem hat man damit immer das Extra an Lichtstärke dabei, um das unerwartete Foto zu machen, das man ansonsten nicht machen könnte:
Straßenmusiker in Dublin f/1.5
Was mich verblüfft, sind die Aspekte an dem Objektiv, die häufig der Vergütung zugeschrieben werden, nämlich Farbwiedergabe und vor allem Verhalten bei Gegenlicht. Eigentlich hat die Vergütung der alten russischen Objektive keinen übermäßig guten Ruf. Zumindest scheint sie sehr empfindlich zu sein - man findet im Netz eine auffallend hohe Zahl von Jupiter-Objektiven mit massiven Putzspuren auf der Frontlinse.
Aber wie gesagt, die Farbwiedergabe finde ich ausgesprochen gut und vor allem verblüfft mich, dass diese ziemlich streulichtempfindliche Linse (s. Beispielbilder im ersten Beitrag) bei vollem Gegenlicht praktisch keine Probleme hat. Ich bin nämlich kein Freund der Blendenflecke im Bild, die von manchen ja als Gestaltungsmittel geschätzt werden:
Artischockenblüten und Kürbisse f/2
Hafen von Cassis, f/2.8 (man beachte die auch abgeblendet immer noch kreisrunden Highlights)
Und über manche Motive kann das Jupiter-3 mit Offenblende durch die dann auftretende Weichheit auch noch einen wunderbar morbiden Charme streuen, ohne dass scharfe Kanten im fokussierten Bereich dadurch unscharf würden:
Leitplanke bei Marseille f/1.5






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