Zitat Zitat von Alfred E. Beitrag anzeigen
Ich habe beim Test meiner 1.2er 58mm unterschiedliche Belichtungszeiten bei gleichem Motiv und fast gleicher Umgebungshelligkeit festgestellt und wollte der Sache mal auf den Grund gehen.
Versuchsaufbau: Nex3, Stativ, Halogendeckenfluter, weiße Wand.
Habe das Stativ ca. 1.2m von der Wand aufgestellt, die Wand mit dem Deckenfluter indirekt beleuchtet, Nex drauf, ISO 800 eingestellt und mit dem Leica Summilux 1.4 50mm geeicht.
Die Belichtungszeit wurde bei der Nahgrenze, bei 1,2m und unendlich bei OB gemessen.
Die Belichtungszeit war bei allen drei Punkten 1/125 sek. Auch das Verschieben des Stativs brachte keine Änderung, also werden die Unterschiedlichen keine Rolle spielen.

Canon FL 58mm 60cm bis ca.1m 1/100 dann bis ∞1/125sek
Minolta 58mm EF 60cm bis ca.1m 1/125 dann bis ∞1/160sek
Canon FD 55mm SSC EF 60cm bis ∞ 1/160sek
Canon FD 55mm SSC FD 60cm bis ∞ 1/160sek
Color Reflex Auto 60cm bis ∞ 1/160sek
Nikon 55mm 50cm bis ∞ 1/160sek
Olympus 55mm 45cm bis ca.1m 1/125 dann bis ∞1/160sek
Auto Yashinon Tom. 55mm 50cm bis ca.1m 1/100 dann bis ∞1/125sek
Yashica ML 55mm 50cm bis ca.1m 1/125 dann bis ∞1/160sek
Yashica MLII 55mm 50cm bis ca.1m 1/125 dann bis ∞1/160sek
Canon FD 50mm 50cm bis ∞ 1/160sek
Minolta 50mm 45cm bis ∞ 1/160sek
Nikon 50mmAi-s 50cm bis ∞ 1/160sek
Pentax SMC-M 45cm bis ∞ 1/160sek

Fazit:
Einige Objektive fallen doch ab, gerade die älteren Objektive(mit einer starken Gelbfärbung),
beginnen bei f!.7 und kommen nicht über f1.4 hinaus. Es sind aber gerade die Objektive mit dem schönsten Bokeh. Reicht es da nicht wenn man sich an die alten 1.4er von Minolta, Olympus und Yashica hält, man könnte eine Menge Geld sparen.

Die Reihe wird mit Vergleichsbildern der 58er fortgesetzt.
LG
Gerhard
Da die Kameras ja bekanntlich digital "nur" in 1/3 Stufen Belichtungswerte anzeigen können, in Deinem Vergleich eben auch nur diese "Sprünge" von 1/100 auf 1/125 stattfinden, sind diese Ergebnisse ein Produkt der Kameramessung. Die Messungen die zum korrekten Unterschied führen, werden sicherlich anders ausfallen, wenn dort eine nicht digital in festen Rastungen vorgenomme Belichtungsmessung stattfinden würde. Es ist nämlich gerade in diesem engen Bereich von 1.4 auf 1.2 entscheidend die Frage, wie die Transmission des Glases aussieht, die am "Kipp-Punkt zwischen 1/100 und 1/125 z.B.) die für den Zeiten-Sprung in die eine oder andere Richtung den Ausschlag gibt.
Eine alte Analogkamera hat für die Messung eine CDS oder Gallium Arsenid Photozelle verwendet und damit durch den linearen Anzeige-Verlauf (der guten alten "Nadel") des analogen Beli jeden Zwischenschritt auch mit angezeigt. Das Raster der heutigen Kameras kann darüber keine Aussagen treffen. Man müsste eine viel feinere Auflösung haben (wie damals mit analogem Krempel), um in dem Bereich 1.2 und 1.4 wirklich beurteilen zu können.
Gedanklich müsste eigentlich eine Messung der durch das Objektiv einfallenden Lichtmenge in einer genormten Box mit einem analogen Mess-Instrument ohne digitale "Treppe" erfolgen, um hier wirklich eine gesicherte Aussage zu treffen.

Insofern ist das gezogene Fazit, ob es nicht auch ein 1.4er statt der 1.2er tut, im Hinblick auf die Verschlusszeitenbildung der Kamera sicherlich so zu hinterfragen, aber sicherlich eher auf den Stand der Kameratechnik und den dort verbauten Belichtungsmessern und digitalen Rastungen in der Verschlusszeitenbildung zu sehen. Und dies gerade, wenn man Aussagen über den "Winz-Sprung" von 1.4 auf 1.2 treffen will. Es macht zwar, wenn man es von der Auswirkungsseite her betrachtet, durch die 1/3 Blendenrastung und Zeitenbildung keinen praktischen Unterschied in der Belichtung, aber sicher in den Objektiveigenschaften bei Offenblende.

Man müsste vielleicht den Weg gehen, mit der festen Verschlusszeit die Objektiv durchlaufen zu lassen und hinterher die Helligkeitsunterschiede der Bilder digital auszuwerten.
Dann könnte man sicherlich besser beurteilen, was Sinn macht. Das 1.2er Bild wird sicherlich "heller" ausfallen, als das mit dem 1.4er aufgenommene. Also alles voll manuell einstellen. Verschluss-Zeit festlegen, Auflichtmessung mit Handbelichtungsmesser einmalig vornehmen an der "Grautafel" und danach dann die Ergebnisse am Monitor mit einem passenden Messgerät an der Bildschirmhelligkeit messen, nachdem der Bildschirm zwei Stunden "warmgelaufen" ist.. würde ich mir genauere Erkenntnisse von versprechen..

LG
Henry