Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
Hi Henry,

Ich beziehe mich auf die 0.1-0.2 mm Toleranz die Du allein durch verschiedenes Schraubendrehmoment angegeben hast, nicht auf die Gesamttoleranz des Mounts.
Und wenn sich Dein Nachmessen mit 0.1mm speziell auf diese Drehmomentabhängigkeit bezieht, finde ich auch das noch viel zu hoch...
Damit war aber die Gesamtabweichung gemeint. Es liegt logischerweise Metall auf Metall, aber niemals absolut plan an jeder Stelle, wie ja bereits die genannten Toleranzen der Adapterplatten und letztlich auch von selbst geschliffenen Oberflächen unserer Metallabträge. Diese sind niemals umlaufend plan sondern weisen ebenfalls Toleranzen auf.
Und nun kommen die Schrauben ins Spiel !... Wenn also an irgendeiner Stelle an der nun ein neues Gewindeloch gebohrt wird, oder ein Objektivrumpf eingekürzt wird, so ergeben sich partielle Toleranzen. Abhängig davon, wo nun diese Toleranzen auf den jeweiligen Oberfläche sind und in welcher Gegend die Schrauben angezogen werden (und damit wirken), wird auch beim Anziehen der Schraube die Platte weiter eingedrückt, wenn diese z.B. in der Nähe einer negativen Toleranz, also eines "Tal" liegt. Damit kann schon an der gegenüberliegenden Adapterseite die Platte um diesen Betrag weiter nach oben stehen und muss entsprechend stärker gegen die Verwindung angezogen werden. Gedanklich kann man sich das auch als ein "inneres Verbiegen der Adapterplatte" vorstellen, wenn der Untergrund eben nicht absolut plan ist. Diese Differenzen kennen wir auch aus den Computern, wo durch Wärmeleitpaste die thermische Ankopplung von Kühlkörper und Prozessor vorgenommen wird, weil selbst die per CNC hergestellten und plan geschliffenen Flächen niemals exakt plan sind. Insofern wirken auch die Anzugsdrehmomente der Schrauben unterschiedlich auf die Adapterauflage in der Relation zum Rumpf auf die Platte ein. Addiert man nun die Toleranzen des Adapters (wie wir aus den Stichproben gesehen haben), so kommen halt schnell die Mikrometer zusammen.

Brauchen wir aber nun auch nicht überfrachten

Wichtig ist, sich dieser Sachverhalte klar zu sein und eine möglichst hohe Präzision in jedem Teilschritt zu erreichen. Deshalb gehört für mich auch entsprechend präzise arbeitendes Messwerkzeug zu der Angelegenheit und ich empfehle, sich einen Digitalen Höhenreißer mit einer zusätzlichen Messuhraufnahme für die Bastelein zu besorgen. Die digitalen Mess-Schieber aus dem Baumarkt kann man getrost vergessen.. das hat eher was mit "Schätzen" als Messen zu tun, da die mechanische Präzision dieser Teile schlecht ist.

In diesem Zusammenhang nenne ich die Marke Mitutoyu, mit der ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die Messuhren sind sehr gut und auch der Höhenreißer ziemlich genau. Meine Messuhr geht hinunter bis 1 Mikrometer, also 3 Nachkommastellen Genauigkeit.