Nun sollte die Kirche mal im Dorf gelassen werden und mal ein wenig Klarheit da reinkommen. Es ist ja letztlich keine Debatte Pro oder Kontra der Staatsdiener und deren Verhalten, wohin solche Dinge aber schnell abgleiten.
Grundsätzlich hat sich jemand dusseligerweise über den Tisch ziehen lassen, so dumm das jetzt auch für Toroern klingen mag.. aber es ist dusselig gelaufen. Bevor ich jemandem 1.400 Euro in die Hand drücke, der vorgibt ein Postbote zu sein, verlange ich, das er sich ausweist. Punktum. Stellt er sich quer und will mit dem Paket wieder gehen, hat er selbst ein Problem, denn dann ist da was nicht "koscher".
Das daraus nun ein Problem bis hin zur Dienstaufsichtbeschwerde gegen einen Beamten gemacht wird, geht am Kern der Sache vorbei, ist aber sympthomatisch für solche Debatten und das Verhalten bei individuelllen Fehlleistungen. Statt in einem Laden Ware gegen Geld zu tauschen, fällt man auf den vermeintlichen Preisvorteil bei der Schnäppchenjagd im Sinne von "Geiz ist geil" herein, ruft dann den Staatsdiener auf den Plan, die Gemeinde hat tausend kluge Tipps, wie der dann zu funktionieren hat, statt sich selbst im Vorhinein Strategien zum Schutz gegen solche Betrügereien zurecht zu legen und sein Risiko abzuwägen.
Es ist die Tendenz die ungeliebten Staatsorgane dann einzuspannen und die eigentlich selbst gemachten Fehler und die Schuldigkeit auf andere zu verlagern. Diese Leute machen ihren Job in dem Rahmen, der vom Gesetzgeber vorgesehen ist. Und wer einmal erlebt hat, was die dort täglich mit einer Vielzahl von Delikten, Anzeigen, Notrufen und den daraus resuliterenden Einsätzen zu tun haben, wird darüber anders denken und reden. Dabei ist es zum Teil die notwendige Bürokratie, ein geschockter "Geprellter" ein unbedacht daherplappernder Nachbar, oder auch nur ein Betrunkener, der die Rufnummern als "Taxi" mißbraucht.
So leid es mir für Toroern, den ich ja persönlich kenne auch tut, ein Schimpfen auf die Staatsdiener ist da erstmal kontraproduktiv. Die tun ihren Job und mehr logischerweise auch nicht. Dieser Weg ist lang und es steht zu erwarten, das man den Täter am Ende wohl schnappen wird, jedoch würde ich mir keine große Hoffnung mehr auf Rückzahlung des Geldes machen. Zumeist sind diese Betrüger dann "entreichert" und Du als Nebenkläger (ja, bei einem Strafprozess geht es nichtmal um Dein Geld, sondern um die Bestrafung des Täters im Namen des Volkes) gehst in den meisten Fällen leer aus, weil bei denen eh nix zu holen ist.
Das mit dem "Pfeffer in den Mors" streuen kann man getrost vergessen... ein freundliches, persönliches Auftreten beim zuständigen Staatsanwalt beim Landgericht Kiel mit dem zugehörigen Aktenzeichen, wie ich es einige Posts vorher schon schrieb, hat desöfteren schon hier und da ein Wunder bewirkt.
Alles andere kann man sich getrost sparen, denn konkret bringt das gar nichts..
Zwar nicht mit dem Landgericht in Kiel, sondern dem Oberlandesgericht in Schleswig hat sich dieser Weg für mich persönlich schon einmal in einer umfangreichen Angelegenheit beruflicher Natur sehr "bezahlt" gemacht.
LG
Henry