Nachdem die Werkzeuge zur Messung gezeigt sind, nochmal der dringende Hinweis, diese Maße nicht mit einem Lineal oder ähnlichem zu machen, da durch die Parallaxenfehler doch zum Teil erheblich falsche Messungen und Angaben entstehen, die zum Teil über die Nutzbarkeit eines Adapters für einen Umbau entscheiden können.
Nun also vermessen wir den Olympus Adapter..
Die Auflageplatte ist ja aufgrund der Auflagemaßdifferenz zwischen Olympus OM (46mm) und Canon EF (44mm) mit 2mm notwendig, um korrektes Unendlich zu erreichen. Also schauen wir mal nach, ob das auch so ist.. dies entspricht Punkt 1 im nachfolgenden Bild, die wir der Reihe nach abarbeiten..
Bezugspunkt also das Normal-Null ist die Granitplatte
Stimmt, 1.98mm runden wir auf 2mm.
Nun interessiert uns Punkt 2.. die Höhe des Turmes des EF Bajonettes. Dieser ist wichtig und bei allen EOS EF Adaptern als Zielbajonett gleich..
Es sind um die 5,6mm, gemessen mit der Oberkante der Auflageplatte als Nullpunkt... (dies variiert leicht, ist aber als gemitteltest Maß in Ordnung)
Nun interessiert der innere Aufbau des Ursprungsbajonett Olympus OM.. hier gibt es Besonderheiten..
Beginnen wir einmal mit der inneren Weite unter Punkt 4... hier würde man 48mm erwarten.. falsch, denn der OM Adapter ist zweiteilig ausgeführt und durch die in der Wandung umlaufende Nut (Punkt 6 im ersten Bild) von 1,88mm getrennt und hat unterschiedliche Weiten, je nach Meßpunkt !!
Hier die Ergebnisse..
Am Eintrittspunkt des OM Objektivs hat es den Wert...
und hinter der Nut aus Punkt 6 erweitert sich die Öffnung auf über 48mm.. !!
Dies hat insofern für einen FD Umbau zur Folge, das neben den Krallen für das OM Bajonetts im inneren des Adapters, auch der vordere Teil auf eine Weite von 48mm geschliffen werden muss.
Machbar, aber ein Arbeitsschritt mehr...
Es folgt die Bestimmung der Höhe der Nut, die z.B. bei einem Umbau eines FD Objektivs für die Aufnahme der Kugeln des Kugellagers für die Blendensteuerung benutzt werden könnte.
Für die Messung kommt eine Fühlerblattlehre zum Einsatz. Mit ihr können durch Addition von Blättchen verschiedener "Dicken" sonst schlecht erreichbare Dinge gemessen und Höhenunterschiede "gefühlt" werden..
Hier einmal die verschiedenen Blättchen, die aus einem Fächer genutzt wurden, um die Höhe der Nut zu bestimmen..
Und so stecken die Fühler übereinander geschoben in der Nut..
hierbei ergab sich ein aus 3 Blättchen zusammengesetzter Wert von 1,88mm der dem Stapel kein Höhenspiel mehr gestattete.. und somit näherungsweise passt.
Punkt 7.. also wo liegen die Flügel des Ursprungsbajonett?
Im Olympus Adapter vom Nullpunkt aus betrachtet im Inneren bei...
und damit ca 0,8mm oberhalb der Adapterplatte greifen die Olympuskrallen über die Adapterflügel..
Es folgt die Nut mit 1.88mm und dann der auf 48mm erweiterte Teil des Turmes.
So wäre das erste Beispiel fertig und ich würde mich freuen, andere Adapter von Euch ebenfalls exakt vermessen zu sehen.
Auch wenn es sehr "langatmig" erscheint, hier die exakten Maße mit solchen Bildchen zu zeigen, so ist es aber andererseits für die Beurteilung, ob ein Adapter für eine vorgesehene Umbauarbeit taugt, von erheblicher Bedeutung wie dieser Aufbau ist. Wenn die Exaktheit nicht da ist, kann dies nämlich recht arbeitsintensive Maßnahmen nach sich ziehen. Dann müssen Teile nachgearbeitet werden oder was auf den ersten Blick passte, haut dann während der Arbeit absolut nicht hin mit der Folge, das ein vielleicht entsprechend teurer Adapter dann auch noch zum Teufel ist.
In den nächsten Tagen stelle ich voraussichtlich noch den Leica R, den Nikon und die gängigen M42 Adapter ein. Wäre schön, wenn auch von Euerer Seite noch ein paar dazukämen. Insbesondere die QBM Adapter, die Prakticar B Adapter, Contax/Yashica Adapter, die EXA Adapter (hab ich ja auch noch), Canon FD Adapter.. und alles, was nicht genannt wurde, ist von Interesse.
Daran anschließend wollte ich in so einen allgemeinen Teil übergehen, was sich so aus meiner Erfahrung an Adaptern für welche Umbauten bewährt hat und auf einige spezielle Probleme eingehen.
LG
Henry