Tja, dann versuche ich mal den Anfang zu machen. Nach einiger Überlegung greift die Illustration die Carsten vorschlug aus meiner Sicht doch etwas zu kurz und ich bin leider kein begnadeter technischer Zeichner, um die in einem Adapter verarbeiteten Details in eine Zeichnung zu überführen. Deshalb mache ich das mit Fotos und Nummerierungen.
Da ich mich auf die Adapter beschränke, die als Zielsystem EOS EF Bajonett haben, hier ein Schema
1. Auflagefläche / Adapterplatte
2. Turmaufbau oberhalb der Adapterauflageplatte
Zur Erläuterung:
Die Adapterplatte ist diejenige, die direkt aussen an der Kamera aufliegt. Der Turmaufbau genannte Bereich ist der, welcher den Teil des eigentlichen Innenbajonett ausmacht und eigentlich bei den Canon EOS Kameras einheitlich. Wir werden sehen..
Über die Adapterplatte, die als "Spacer" oder auch Abstandshalter für die unterschiedlichen Auflagemaße der verschiedenen Kamerasysteme dient, regelt durch seine "Dicke oder besser gesat seine Höhe" diese Unterschiede (gleicht diese dadurch aus)..
Für die Vermessung unserer Adapter muss natürlich eine einheitliche Ansicht und ein "Bezugsnormal" her, damit alle, die mitmachen, von den gleichen Messwegen ausgehen und so ständige Nachfragen und unklare Antworten so einen Thread nicht "zerreissen" und unübersichtlich werden lassen.
Deshalb zeige ich mal anhand einiger Messgeräte, die in meiner Werkstatt stehen, wie so ein Messnormal ablaufen sollte. Zwar hat wohl kaum jemand diese Geräte bei sich stehen, aber anhand der Beispiele wird deutlich, wo das jeweilige Bezugsnormal liegen muss. Und das ist immer unten auf einer möglichst glatten polierten Fläche wie einer Kachel oder bei mir die Granitschreibtische.. schließlich kommt es dabei immer darauf an, von wo aus was gemessen wird. Dies ist immer der 0-Punkt oder die Basis.
Schauen wir uns das mal an einem Beispiel an:
Der Olympus auf Canon EOS EF Adapter
Hier gibt es eine Menge Dinge zu vermessen, die von Interesse bei einem Umbau sein können:
Ich habe diese einmal mit Nummern gekennzeichnte und erläutere sie gleich...
1. Die typische Adapterplatte zum Ausgleich des Auflagemaßes, wenn das Ausgangsbajonett größer als die 44mm des Canon Bajonettes sind..
2. Der typische, bei all diesen Adaptern für EOS EF gleiche "Turmaufbau" des Zielbajonett EF.
3. Die Wandung. Sie bleibt stehen, nachdem der für die Aufnahme des Ausgangsbajonett (Olympus OM) notwendige Innendurchmesser (Punkt 4) aus dem
industriell gefertigtem Metallblock hergestellt wurde und ist immer unterschiedlich.. eines unser zu ermittelnden Maße
4. Innendurchmesser des Ausgangsbajonettes oder die innere Weite
5. Im Olympus Adapter hat es einen eingefrästen Bereich, eine umlaufende Nut, in der man z.B. Kugellager bei einem Umbau laufen lassen könnte. Diese Nut hat eigene Maße und könnte von oben vermessen werden weil für einen Zweck von Interesse.. Wo genau beginnt diese und wo endet diese Nut?
6. Ende der Nut.. Messrichtung von oben..
7. Die "Krallen" des Ausgangsbajonetts (hier OM).. die Höhe ist zu bestimmen. Also wo genau sitzen diese Krallen ?
Wie man sehen kann, eine Menge Dinge, die sich in so einem Adapter finden und gemessen sein wollen.
Dabei ist es manchmal nicht leicht, mit einem Lineal zu bestimmen, wo etwas in diesen paar Millimetern genau sitzt.
Ich zeige deshalb zunächst ein paar Werkzeuge mit denen man so etwas genähert machen kann.
Zunächst nutze ich einen auf 2 hundertstel genauen digitalen "Höhenreisser"... auf einer Granitplattte (Kachel tut es auch) und setze darauf den 0-Punkt
Basis ist also bei aufgelegtem Adapter später die Unterseite unserer Messung !
Und hier das Maß anhand eines M42 Adapter mit Kragen..
Die Adapterplatte dieses M42 Adapters mit Kragen hat also eine Dicke nach PUNKT 1 oben von 1,37mm
Und weil ich ein fauler Mensch bin, der nicht gern rechnet.. setze ich für die Bestimmung des Punktes 2, also des Turmaufbaus einmal einen neuen 0-Punkt auf der Adapterplatte..
und messe den Turmaufbau..
Wie man sehen kann, ist die Turmhöhe genau 5,6mm, die später in den Spiegelkasten der EOS Kamera eindringt.
Damit haben wir die Grundmessungen Platte und Turm erläutert.
Dies waren einige Grundzüge.. Messbasis ist also immer der auf der Árbeitsplatte liegende Adapter. Hier liegt dann auf der Arbeitsplatte der Nullpunkt von dem aus wir die Werte angeben, die wir ermitteln.
Ist ein Wert ermittelt, kommt der nächste Wert mit neuem Nullpunkt an der vorherigen Messung..von unten nach oben, Richtung in den virtuellen Spiegelkasten hinein..
Soviel erst einmal zu meinen Überlegungen, damit klar wird, wie man es machen sollte.
Eine mikrometergenaue Messuhr wie die nun kurz gezeigte, ist für diese Messungen nicht erforderlich.. ich zeig sie nur mal der Vollständigkeit halber...sie kam bei der Bestimmung der absoluten Höhenlage der Rücklinsen der Canon FD 1.2/85mm AL und 1.2/55mm AL zum Einsatz
Morgen werde ich anhand des Olympus Adapters systematisch messen und die genauen Wege zeigen und welcher weiteren Hilfsmittel man sich bedienen kann, wenn man nicht über einen umfangreichen Gerätepark verfügt..
Ein Mess-Schieber, egal ob Analog oder Digital, eine Fühlerblatt-Lehre und eine Kachel als Unterlage sind auf jeden Fall erforderlich..
Diese sind in jedem Baumarkt erhältlich und gehören ohnehin in die Werkstatt, wenn man Objektive zerlegen will und mit Umbaupläne oder Überholungen liebäugelt. Die Preise sind ebenfalls sehr moderat zwischen 10 und 30 Euro..
LG
Henry










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