Liebe Altglasgemeinde,

nun ist es an der Zeit, dass ich als Altglasanfänger meinen kleinen Objektivfuhrpark vorstelle, den ich mir in den letzten Wochen zusammengestellt habe und dabei von vielen Berichten und Empfehlungen hier profitiert habe. Alle Eindrücke sind an einer Canon 5 D II gewonnen worden. Man bedenke dabei, dass ich erst wenige Wochen über Erfahrungen im manuellen Bereich verfüge, also wenig Vergleiche ziehen kann.
Brennenweitenaufwärts sortiert:

Carl Zeiss Jena 20mm / 2,8 (M42): Meine (bisher!) teuerste Linse und vielleicht auch die beste, sicherlich aber nicht die einfachste… Die ersten Versuche waren ernüchternd. Wie hier beschrieben, so ist eine sorgfältige Ausrichtung, Belichtung und eine Gegenlichtblende Pflicht, wenn man denn eine montiert kriegt. Leichtes Abblenden schadet nicht, dann sind die Ergebnisse allerdings sehr gut, wobei mir die Vergleiche im 20mm-Bereich fehlen. Zusätzliche Probleme scheinen mir einige Adapter zu verursachen: Die tatsächliche Unendlichkeitsstellung ist vor der Anzeige am Objektiv erreicht. Dreht man bis zur angezeigten Unendlichkeitsstellung dann sind die Ergebnisse unscharf. Langsam komme ich mit dem Objektiv allerdings besser klar und ich glaube, ich werde noch viel Freude an der Linse haben. Vor allem bei Architekturaufnahmen macht sich die Linse gut.

Olympus OM 28mm / 2,8: Meine günstigste Linse, aber sicher nicht die schlechteste. Bei 30 € für ein hervorragend erhaltenes Exemplar ein Preis-Leistungs-Tipp! Auch hier fehlen mir die Vergleiche, aber dieses Objektiv ist völlig unproblematisch. Bei 2,8 an den Rändern noch etwas unscharf, wird mit zunehmendem Abblenden immer schärfer. Habe jetzt auch eine Gegenlichtblende, aber den Effekt noch nicht systematisch getestet. Scheint aber die Bilder etwas „satter“ zu machen, was ja zu erwarten war.

Mamiya Sekkor 55mm / 1,8 (M42): Mein heimlicher Liebling. Dieses Objektiv scheint mir recht selten zu sein, jedenfalls taucht es hier kaum in Beschreibungen auf. Bei Carsten sah ich es auf einer Liste. Mein Exemplar ist frei von jeder Gebrauchsspur bei mir angekommen. Vor allem die Haptik begeistert mich, alles läuft butterweich und präzise und auch die ersten Bilder machen mir einen guten bis sehr guten Eindruck. Wer mit 1,8 als größte Blende leben kann, der macht hier nichts falsch, würde ich sagen.

Carl Zeiss Jena Biometar 120mm / 2,8 (P6): Dieses Objektiv lässt mich (noch) etwas ratlos zurück. Wahrscheinlich liegt es an mir oder der (möglichen) Empfindlichkeit des Objektivs: Viele Bilder sind unscharf / verwaschen, möglicherweise auch minimal verwackelt. Einige sorgfältige Aufnahmen zeigen allerdings das Potential bereits bei Offenblende. Werde hier noch mit Stativ systematisch testen müssen, um die Linse besser zu ergründen. Sollten hier bei Euch Erfahrungen vorliegen, bitte ich um Rückmeldungen. Eine Gegenlichtblende werde ich mir ebenfalls noch besorgen.


Die beiden letzten Linsen sind von mir kaum richtig getestet worden, sondern nur mit ein paar Probeschüssen getestet und für technisch und optisch einwandfrei befunden worden. Als Portraitbrennweiten gedacht, wird ihre Zeit im Frühjahr kommen (wenn dieser Sch*~x@winter jemals aufhört):

Olympus OM 135mm / 2,8: Schön erhaltene Version. Größe, Haptik und optische Leistung machen mich zu einem Olympusfan. Wird sicherlich nicht mein letztes Zuiko sein! (Gerade ist Nr. 3 dazu gekommen, s.u.) Bereits bei Offenblende macht das Objektiv einen sehr ordentlichen Eindruck, abgeblendet wird es immer besser..

Pentacon 135mm / 2,8 (M42): Es handelt sich um die Version mit 15 oder 16 Blendenlamellen, macht einen guten Eindruck bei den ersten Probeschüsses, aber echte Praxiseinsätze kommen erst noch …

Olympus 200mm / 4.0: Frisch gestern dazu gekommen – in der Silbernasenvariante. Nicht das schnellste, aber dafür offenblendtauglich, wie mir scheint. Allerdings konnte ich das Gerät nur in der Wohnung testen, da ich z.Zt. stark erkältet bin. Das Objektiv schreit aber geradezu nach Frischluft.
Wofür ich mich jetzt noch interessiere…

Eigentlich habe ich im Kopf eine riesenlange Liste, wie wahrscheinlich viele von Euch. Ernsthaft denke ich über ein CZJ Sonnar 180mm / 2,8 (P6) nach, ist aber für mich nicht die zuerst gesuchte Brennweite. Weiter denke ich über Mamiya-Mittelformatlinsen nach, insbesondere mit Tilt-Shift-Adapter von Mirex, da ich verstärkt Architektur fotografieren möchte. Dafür muss ich aber sparen, denn mein „Spielgeld“ ist in den letzten Monaten arg strapaziert worden.

Was ich aber auf jeden Fall möchte: Meine Zuiko-Kernfamilie soll Nachwuchs erhalten, möglichst zahlreich! Vielleicht bekomme ich ja auch Kindergeld oder Elternzeit zur Betreuung der kleinen Objektivlinge …
Freue mich über Anmerkungen oder Fragen, Anregungen oder jede andere Rückmeldung.

Viele Grüße

Carsten / altglasanfänger