Zur Zentrierung: Wenn ein Objektiv richtig zentriert werden kann, muß es irgendwelche Einflußmöglichkeiten bieten, Baugruppen senkrecht zur optischen Achse zu verschieben. Also z.B. zwei Madenschräubchen irgendwo in der Fassung die eine Baugruppe in x-y Richtung veschieben lassen.
Bei den Optiken die ich wirklich auf diese Ebene zerlegt habe, ist mir (!) sowas noch nicht untergekommen. Gleichwohl gibt es z.B. bei besseren Canon EF Objektiven solche Justagemöglichkeiten (dazu findet sich in den Service Manuals was).
Bei diversen anderen hochwertigen Objektiven kann und wird es sowas auch haben - ich habe zum Beispiel noch keine Leica M oder R Optik zerlegt.
Es ist aber durchaus verbreitet, in Foren über Dezerntrierung zu schreiben, und einer nachfolgenden Reparatur bei Canon etc. Allerdings ist da vermutlich selten eine richtige Zentrierung möglich - und eher ein Komponentenaustausch. Zum Beispiel kann ich mir vorstellen, das bei den FD 28/2.0 mit den defekten Lagerrollen (siehe Henrys Reparatur davon) das Bauteil eventuell auch nur noch dezentriert läuft. Sowas wie den Lagertausch (bzw. eher die ganze Mimik) könnte ich mir also als Reparatur vorstellen, die bei dezentrierten Optiken gemacht wird.
Hier schreibt Rainer Hönle (recht annerkannter Reparaturexperte) was über die Zentrierung von EF Optiken: "...denn eine Justage ist nur selten und auch nur unter größerem Aufwand möglich."
Eventuell kann man durch ein Verdrehen von Einzellinsen die Zentrierungstoleranzen die sich im ganzen System aufaddieren, etwas verbessern. So recht praktikabel vorstellen kann ich mir den Ablauf dabei allerdings noch nicht - vermutlich müßte man da rein experimentell Linse für Linse mal um z.B. 120° drehen, alles für eine Abbildung funktionierend zusammenbauen, und dann wieder testen. Bei vorhandensein von Zentrierschrauben kann das Einstellen der Schräubchen quasi im Livebild gemacht werden.
Zum Glaspilz: Mit Sporen im Objektiv kann man gut leben :-)
Den Zusammenhang zwischen Glaspilzbildung und alten Objektiven die mit Canada-Balsam verkittet wurden, sehe für mich nicht.
In meinem Apo-Rodagon 50/2.8 und meinem Tokina 60-300 ist vermutlich ebensowenig organischer Kit, wie in richtig aktuellen Canon EF und Nikon AF Objektiven.
Ich weiß nicht was da reinkommt, aber ich vermute das schon irgendwelche organische Bestandteile die so in der Luft rumschwirren, ausreichen können.
Das Tokina hat vor der Glaspilzbildung keine außergewöhnlichen Ereignisse erlebt, kein Regenguß, kein Colabad,.. - nur eine Woche hohe Luftfeuchte und Temperatur - und dann war der Pilz da. Die Optik war dabei in einem großen (nicht abgedichteten) Alukoffer. Zum Glück ohne weiteres wichtiges optisches Equipment.