Ich möchte den kleinen 100er-Wettbewerb nun zum Abschluss bringen.

Auf eine näherer Betrachtung des MC Kaleinar-5N 2.8/100 sowie des Schacht Ulm Travegar R 3.3/100 VB Balgenobjektivs habe ich verzichtet, da beide leider nicht die Kriterien eines "vollständigen" Objektivs erfüllen. Das Schacht konnte ich leider bisher noch nicht so adaptieren, dass ich Entfernungen weiter als 2 m erreicht habe. Es eignet sich für den Praktina-Balgen, dort auch auf unendlich, aber der Balgen lässt sich nicht an meine EOS adaptieren. Das Kaleinar ist doch so stark modifiziert, sprich: bebastelt, dass es in der Bedienung, der Haptik außer der Reihe steht.

Ich ergänze in diesen Beitrag die Liste der im Forum vorgestellten Objektive und zeige im Anschluss eine ganze Reihe von Testbildern aus dem Nahbereich, an Hand derer das unterschiedliche Verhalten der Objektive abgelesen werden kann:

Begleitet von:


Das Zeiss Novar-Anastigmat 4.5/105 fällt dermaßen aus dem Rahmen - man kann es nicht vergleichen. Es ist unbrauchbar.

Hier nun die Bilder, jeweils das Objektiv und dann eine Blendenreihe offen - 4 - 5.6 - 11

Pentacon 2.8/100


MC Kaleinar-5N 2.8/100


Nikkor 2.5/105 s (AI-S)


Tamron BBar Multi. C. 2.5/105


Meyer Görlitz Trioplan 2.8/100 VB


Spiratone PS 2.5/105 VB


Asahi Takumar 2.8/105 VB
Asahi Auto-Takumar 2.8/105


Olympus OM Zuiko AUTO-ZOOM 4.0/65-200 bei 100 mm


Schacht Ulm Travegar R 3.3/100 VB Balgenobjektiv


Leider darf man die Bilder nicht uneingeschränkt 1:1 vergleichen. Selbst kleinste Abweichungen im Fokus haben deutliche Auswirkungen. So sitzt der Fokus beim Pentacon etwas zu weit hinten :(

Meine Meinung zu den Objektiven:
der beste Allrounder, die beste optische Performance bietet das Nikkor. Ich kann es nur empfehlen. Es leistet sich keine Schwächen. Einziges Haar in der Suppe: es ist nur geliehen.

Ganz hervorragend ist auch das Tamron. Es ist bei Offenblende etwas weicher als das Nikkor und zeigt ein insgesamt etwas antiquierteres Rendering, kann aber mit einem harmonischen Gesamtbild überzeugen.

Das Kaleinar punktet mit einer guten Auflösung und der sehr guten Nahgrenze von 80 cm.

Allen drei bisher genannten Objektive zeichnen auch bei Offenblende bis in die Bildränder sauber durch.

Anders das Pentacon: hier wird es zum Rand hin verwaschen. Die Zentralschärfe ist sehr gut, das Rendering insgesamt aber gefällig. Durch Abblenden legt das Pentacon deutlich zu.

Das Trioplan wird seinem Ruf als "Punk" voll gerecht. JA, es kann auch scharf und gut bis zum äußersten Rand – bei Blende 11.

Überraschend gut ist das Spiratone, wobei es in der Auflösung nicht an das Nikkor herankommt. Die Farben sind etwas schwächer, die Kontraste etwas flauer: antike Charakteristik.

Mein kleiner Liebling ist aber das Takumar. Es ist schön, wie fein das Takumar auflöst, wie schön die Farben und das Bokeh gerendert werden.

Das Zuiko-Zoom macht seine Sache ordentlich und kann mit jedem aktuellen Einsteiger-Zoom mithalten, denke ich.

Und das Schacht Travegar? Es ist nicht das, was ich mir erwartet hatte. Nicht scharf, wenig Kontrast. Ein Reinfall.