Hallo Stefan,

eine Top Arbeit hast Du da hingelegt und schön beschrieben, welche Gedanken hinter der Schmierung stehen.

Die Komplettzerlegung des Objektives und der Neuaufbau Auswaschen und Neufettung des Schneckenganges ist auf Dauer gesehen bei schwierigen "Patienten" der einzige Weg.

Laß Dich jetzt nicht erschrecken.. aber es geht nicht jedesmal so einfach mit dem Wiederzusammenbau und der Grundinstandsetzung.

Ein Sonnar 3,5/135mm, bei dem ich die Blende ausgebaut hatte, war nur nach rund einem Tag "Hirn-Jogging" und einigen fiesen Tricks mit den Lamellen wieder zusammen zu setzen. Auch an einem weiteren Sonnar, einem Alu Sonnar 4/135mm bin ich nach Reinigung des Schneckenganges beim Wiederzusammenbau "gescheitert", weil der Schneckengang sich verzog. Alu Objektive sind hier deutlich kritischer.
Auch scheitern Reinigungsbemühungen oft dann, wenn es um verkittete LInsen geht. Da sind dann zwei Linsen "zusammengeklebt" mit Kanadabalsam als "Übertragungsmedium", weil es einen besseren Brechungsindex hat. Wenn diese Verklebung mit zunehmendem Alter aufbricht, kann sich auch das Öl in Form eines auf dem Glas dann sichtbaren, feinen "Nebel" zwischen die Einzelgläser niederschlagen und den Kontrast des Objektives mildern.

Soll Dir alles keine Angst machen, aber auch darauf hinweisen, dass es manchmal nicht so einfach ist, wie im Falle Deines Objektivs.

Auf jeden Fall bin ich begeistert, wieder einen Bastelkollegen mehr hier zu finden. Großen Respekt für den Einsatz um das alte Objektiv und Deinen tollen Bericht.

Laß uns dann demnächst mal Bilder von und mit dem 1.4er sehen um zu gucken, was es nach der Reparatur kann.

LG
Henry