Wenn man die Kirche in dieser theoretischen Betrachtung im Dorf läßt, reden wir hier von den Notwendigkeiten bzw. Vorzügen die das größere Negativformat als Ausgangsbasis in analogen Zeiten hatte.
Nun kann man natürlich daraus mutmaßen, das die optische Qualität der verwendeten LInsen nicht so hoch sein brauchte, da in der Qualitätsunterscheidung das Negativ Ausgangsmaterial eine viel größere Rolle spielte, als in der heutigen Zeit der Sensoren. Meine Erfahrung mit den Objektiven meiner alten Hasselblad, von denen ich schon die eine oder andere vor die 5D halten konnte (danke Karhar) indes zeigt letztlich, dass die Premium - Hersteller diesen Weg sicherlich nicht gegangen sind, sondern eben auch in dem Segment Höchstleistungen anstrebten. Auch gab es hier hinreichend Konkurrenz. Mamya/Pentax/Hasselblad/Rollei/Zenza Bronica und andere haben sich da auch einen erbitterten Kampf um Marktanteile im Studiobereich und Sachfotografie geliefert.
Meine Erfahrung sagt mir, ohne eine optische Bank zu bemühen, dass die Premium Hersteller wie Zeiss dies sicherlich nie als Grundlage für ihre Entwicklungen angenommen haben.
Insofern ist es schon sehr schwierig, hier gesicherte Aussagen zu treffen, da einerseits kaum einer von uns die Möglichkeit hat, einerseits die Linienpaare/mm zu bestimmen, andererseits dies immer noch nichts darüber aussagt, wie sich die alten Objektive an den unterschiedlichen heutigen DSLR - Sensoren verhalten. Allein die Struktur/Anordung der Mikrolinsen moderner Sensoren sorgen da schon hinreichend für "Toleranzen" und das simple auszählen aus der Analogen Zeit dürfte da sicher heut auch nicht weiterhelfen.
Kontrastminderungen durch Reflektionen der Hinterlinsen zu den Sensoren sei hier nur mal als "Zauberwort" in den Raum geworfen... Nicht umsonst haben wir heute speziell auf die Bedürfnisse der DSLR Technik abgestimmte Objektiventwicklungen, die der Sensortechnik besser gerecht werden. Bestes Beispiel ist hier die Leica S2 und die dafür neu entwickelten Objektive.. ebenso wie die neuen Zeiss Linsen.
Eine gesicherte Aussage, die nicht Allgemeinplätze aus der uns bekannten Physik alter Tage wiederholt, Messmethoden die wir aus dieser Zeit noch kennen ins Rennen schickt und darüber hinaus noch die damals geltenden Vorteile des MF gegenüber KB in Bezug auf das Negativ-Ausgangsformat vermengt, ist sicher ungeeignet uns weiter zu helfen.
Es war damals das Ausgangsformat des Negativs, das den Vorteil unter dem Vergößerer ausgemacht hat. Das Korn des Films musste nicht in dem hohen Maße linear mitvergrößert werden, sondern die Abbildung war auf dem Format im Verhältnis zur Kornstruktur beim Kleinbild einfach größer (der Film war die gleiche Basis). Heute könnte man in der Sensor - Zeit vielleicht sagen, das Nutzsignal war besser oder der Störabstand zum Korn/Rauschen einfach
größer.
Eine Aussage über die Qualität der Linsen kann ich daraus erstmal nicht ableiten, wie es gern getan wird.
LG
Henry