Hallo Carsten,
vielen Dank für den aufwändigen Vergleich, ich habe das mit Interesse gelesen. Letzten Endes ist Dein Ergebnis auch das, was man so erwartet: je mehr Brennweite in so ein Zoom reingepackt wird, desto größer auch die Kompromisse. Mit Ausnahme der bekannten Luxusmarken, vielleicht.
Das erklärt wahrscheinlich auch das geringe Interesse der meisten Altglassammler an den manuellen Zooms - schließlich will man was Besonderes, und das sind eher die "charakterstarken" Festbrennweiten. Und ein nicht ganz schlechtes Kit-Zoom ist sowieso meistens vorhanden.
Dazu kommt, dass man sich auch bei intensiverer Beschäftigung schwer in dem Zoo der verschiedenen, teilweise sehr ähnlichen Zooms zurechtfindet. Das fängt schon bei der "Markenware" an: so gibt es allein bei Yashica 4 Zooms mit Brennweite 35-70mm, aber unterschiedlichem Aufbau und Lichtstärke. Bei den 3rd Party Objektiven - Tamron, Tokina, Soligor, ... - kann man kaum noch den Überblick bewahren.
Dabei wird natürlich auch so manches Schätzchen übersehen - das von Dir getestete Tokina z.B. dürfte man in der Regel für kleines Geld bekommen. Wobei es interessant ist, dass die Zooms ja mal richtig teuer waren, und die Hersteller viel Aufwand in die Konstruktion gesteckt haben. Wir hatten ja hier schon mal die Yashica-Preislisten entschlüsselt, danach war z.B. das ML 28-50mm f/3.5 Zoom um die Hälfte teurer als das ML 55mm f/1.2 (!) oder ML 21mm f/3.5; ein 35-70mm f/4 immer noch genau so teuer.
Zumindest bei den Fertigungskosten hat man also enorme Fortschritte gemacht - bei der Qualität wahrscheinlich nicht in gleichem Maße.