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Thema: Portraits mit Hindernissen..

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Zitat Zitat von Kathi Beitrag anzeigen
    Hallo Henry, die Fotos sind wirklich toll geworden, ich bin beeindruckt. Vorallem in technischer Hinsicht.

    Kleidungstechnisch würde ich versuchen, nicht allzuviel miteinander zu kombinieren, das den Blick des Betrachter ablenkt. Mag aber sein, dass da mein weibliches Auge etwas kritisch ist - so manches passt rein kleidungstechnisch nicht 100%-ig, beispielsweise auf Bild 3 der eher rustikale Pullover in Kombination mit dem eher glamourösen, glitzernd-glänzenden Schal. Oder auf Bild 2, grau und Petrol passen zwar rein farblich gut zusammen, das Bild wirkt dadurch aber insgesamt etwas "bunt." Hier hätte ein überdimensionierter Rollkragenpullover vielleicht Abhilfe geschaffen. Aber das ist natürlich auch geschmackssache, und vielleicht hat mich die Lektüre von zuvielen Modemagazinen da etwas "verdorben"...

    Aber wie gesagt, technisch beeidruckend, für mich ist es dahin fotografisch noch ein langer Weg.

    Viele Grüße
    Kathi
    Hallo Kathi,

    Du hast da völlig recht, was die Bekleidungsfrage anbelangt. Darauf habe ich keinen Einfluss genommen, sondern die Modelle von denen ich hier eines gezeigt habe, weitestgehend ihren eigenes Ding durchziehen lassen.
    Bis auf das Bild in der kuscheligen roten Jacke (meine eigene Lieblingsjacke), waren das alles mitgebrachte Klamotten, wo ich zwar hin und wieder gefragt wurde, wie ich dies oder das finde. Die Kombinationen aber ergaben sich irgendwie aber im Spiel des selbstempfundenen Typ-Profils.

    Gerade weil es sich hier um ein reines Amateur - Model handelte, sind die Vorlieben für die Klamotten halt so und so. Wie siehst sich das Model am liebesten, so zieht es sich an. Der Fotograf sieht es anders und hat mit seinen ersten Schüssen in einer solchen Kullisse schon auf dem Display beim ersten Ansehen eine völlig andere Sicht der Person.

    Mal ein Rätsel dazu:

    Welches der Fotos glaubt ihr, würde das Model wohl am ehesten als ihren "Typ" beschreiben... ihr werdet überrascht sein, welches Bild sie glaubte das es sie am ehesten wiedergibt (sie sich gern gesehen und identifiziert hat)?

    Der Fotograf hat es mit seiner Sicht, seiner Konzentration auf ihr Mimenspiel, seinen Gesten, Komplimenten und den Witzen die gerissen werden, völlig in der Hand, die unterschiedlichen Typen aus der Person zu kitzeln. Dabei helfen die Accessoirs, die Klamotten (auch wenn sie mal nicht harmonisch sind, sonder einfach nur nach "Wohlfühlen" oder als Mittelchen zur Abdeckung von Unebenheiten genutzt werden.

    Aber Du hast schon recht, da muss man schon drauf achten. Für ein reines Amateurshooting finde ich es aber in diesem Stadium schon sehr akzeptabel. Wir reden hier von einem 14jährigen Mädchen (Einwilligung des Erziehungsberechtigten zur Veröffentlichung hier liegt vor) mit Zahnspange, die erst in zwei Monaten abgebaut wird.

    Dies stellte ein weiteres Problem dar, denn es musste bereits vor allem darauf geachtet werden, das diese Spange nicht im Moment der Aufnahme zu sehen war. Das war schon stressig und hat mich mehr gefordert, als die Frage der Kleiderzusammenstellung...
    Wobei gerade im 3.Bild der Schal eine besondere Bedeutung hatte. Er wurde im Moment der Aufnahme bewußt aus einer Drehung
    "geworfen" und war der einzige, der sich durch sein reines "Gewicht" dafür eignete. Sieht man auch unten rechts, da der Schal noch fliegt und nicht ruhig anliegt. Daher der Wischeffekt.

    Wir sind auch schon am überlegen, wen wir denn mal als Visagistin begeistern können... grins

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (22.11.2009 um 20:23 Uhr)

  2. #2
    Kathi
    Gast

    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Henry, ich hätte Dein Model für älter gehalten, und das Problem mit der Zahnspange kenne ich noch auch meiner Jugend. Das Ding unsichtbar zu halten, ist nicht einfach.

    Zu Deinem "Rätsel", dem Foto, auf dem sich das Model am ehesten als sich selbst sieht...hm... ich rate mal: Bild 1 oder 2, weil sie sich unsicher fühlte während des Shootings, grundsätzlich jedoch wie auf dem Foto mit der karierten Bluse? Ich kann da aber völlig daneben liegen.

    Das Make-up ist bei ihr doch nicht schwierig, weil sie hübsch ist und eine gute Haut hat. Ich würde natürliches Make-up im Nude-Look auflegen, das lässt ihr hübsches Gesicht gut zur Geltung kommen, und dazu passend würde ich den Kuscheljacken-Eindruck weiterhin ausbauen. Vielleicht mit einer überlangen Strickjacke, wie sie diesen Winter angesagt sind.

    Aber ich verstehe Deinen Ansatz sehr gut: Das Model bringt mit, worin es sich wohl fühlt, und fühlt sich in diesen Lieblingskleidern vermutlich auch am wenigsten verkleidet. Und natürlich hast Du Recht: Wenn das Mädel sonst nicht vor der Kamera steht, dann ist das alles sehr neu und ungewohnt, und dann auch noch in völlig ungewohnten Klamotten zu stecken, macht die Nervosität, die wohl jeder hätte, nicht besser.
    Das sollten wir (auch ich mit meiner geäußerten Kritik) nicht vergessen, wenn wir hinter der Kamera stehen...

    Und wie gesagt, rein technisch finde ich die Fotos super.

    Viele Grüße
    Kathi

  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    And the winner is.. Kathi..

    Jou, so sah sie sich selbst am ehesten/Liebsten...




    Das ist eines der interessantesten Dinge an den Portrait Shootings.

    Die Selbst- und die Fremdwahrnehmung.

    Mir ging es dabei um die Typ - Frage. In den Fotos ist vom verspielten Pulli-Typ über den dynamisch sportlichen Typ, die Lolita, das Country-Girl und weitere Typ Studien, die ich hier nicht zeige, eigentlich vieles probiert worden.

    Es war schon ein erstauntes 14Jähriges Mädel, das ihre eigene Wandlungsfähigkeit und die verschiedenen situationsabhängige Ausstrahlung so noch nie gesehen hat. So etwas ersetzt auch der Spiegel an der Wand nicht. Klar, bei der Tochter ist eine Visagistin noch nicht erforderlich, bei der Mutter eigentlich auch nicht. Eine Mittdreißigerin kommt da auch gut weg. Aber die verschiedenen
    Typen in der Darstellung soll man erstmal hinbekommen. Deshalb eine Visagistin... in den 100% Ansichten merkt man dann doch die
    leicht verklebten Wimpern etc..

    In welche Richtung sie sich nach dem Betrachten der Bilder in ihrer Entwicklung ihren weiteren Typ ausprägt und gerade in der Auseinandersetzung mit der Resonanz der späteren Betrachter neue Qualitäten an sich entdecken wird, finde ich ausserordentlich spannend.

    So auch letztlich die Situation mit der Mutter. Ein weiteres erstaunliches Ergebnis. Diese unterschiedlichen Typ - Studien zeigten der Mutter ebenso, wie ihre Tochter gesehen werden kann. Durch die Betonung der verschiedenen Aspekte der Tochter, kam auch die Mutter zu der Erkenntnis, das abseits von der täglichen Situation mit iherer Tochter und den Sichtweisen in Bezug auf das "kleine" Mädchen nun klar wurde, das es sich um eine heranwachsende Frau handelt.

    Zudem war es nach diesem Shooting auch ein wenig zu bemerken, das die Mutter es schwerer haben könnte. Es war eine Menge "Anspannung" zu spüren, als Model den "Auftritt" der Tochter zu toppen.

    Wir schafften aber nur einige wenige Aufnahmen mit zwei unterschiedlichen Style - Typen, die auch für die Mutter neue Erkenntnisse brachten.
    Die Mutter, erst ungeschminkt natürlich, drappierte sich dann wie in ihrer Jugend in einer bestimmten Szene vorherrschenden Art.

    Anhand der Fotos aber, stellte sie dann, eher entsetzt im Vergleich zu ihren mit meiner roten Strickjacke und sonstigen "verspielten" Klamotten gemachten Bilder und sagte danach... ".... das ist vorbei, das bin ich einfach nicht mehr"... Auch ein Prozess, der sehr interessant ist, zeigt er einmal mehr, wie man sich selbst zeitabhängig wahrnimmt und was andere wahrnehmen und sie sehen.

    Es war unter diesem Aspekt auch eine wichtige Lehrstunde für die eigene Findung der Persönlichkeit. Das ist faszinierend zu erleben.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (22.11.2009 um 20:26 Uhr)

  4. #4
    Hardcore-Poster
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Hallo Henry,obwohl ich, bei meiner Knipserei gar nicht so weit gehe wie Du mit solch aufwendigem Shooting, verfolge ich Deinen Bericht doch mit Interesse und bin gespannt wie das alles weiter geht.

    Gruß Jörg

  5. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von jbw Beitrag anzeigen
    Hallo Henry,obwohl ich, bei meiner Knipserei gar nicht so weit gehe wie Du mit solch aufwendigem Shooting, verfolge ich Deinen Bericht doch mit Interesse und bin gespannt wie das alles weiter geht.

    Gruß Jörg
    Hallo Jörg,

    ja, da bin ich auch gespannt. Es ist ein schönes Winterthema, das ich mir da selbst stelle. Ein Eintauchen einerseits in langst vergangene Zeiten und die Einsicht, das man doch älter geworden ist.

    Die Aspekte, die man dabei hinter der Kamera wieder neu entdeckt (vieles gerät im Alter einfach in Vergessenheit) sind schon spannend.

    LG
    Henry

  6. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Zitat Zitat von ICG Beitrag anzeigen
    Danke für Dein Einverständnis.

    Das erste und zweite Bild ist ein Selbstportrait im Spiegel. Ich wollte einfach mal Lowkey ausprobieren, ich hab ja erst vor kurzem überhaupt aktiv mit Blitzen angefangen. Die Kontrolle vom Licht ist das wichtigste dabei und ich denke, das ist mir auch ganz gut gelungen. Ich habe dabei sehr viel improvisiert und das ist erstaunlicherweise auch im Bad gelungen, obwohl es nur ca. 1,50x 2,50m groß ist. Bei Bedarf gibt's auch noch Making-of-Fotos. Für mich war meine Wirkung auf dem Foto doch sehr überraschend, ich hatte mich selber irgendwie anders gesehen, obwohl ich mich selber fotografiert und auch das Licht selber gesetzt hatte. Sozusagen irgendwie eine Art Selbstfindung.

    Das dritte Foto hat ein Freund von mir gemacht nachdem ich einige Fotos von ihm gemacht hatte. Lichtsetup kam von mir, da haben wir nichts dran geändert. Blöderweise war in der Küche nicht genug Platz und so konnte ich das Highlight nicht in der richtigen Höhe setzen. Key von rechts vorne, fill von links vorne, Snoot von links hinten (zu tief und zu nah dran).
    Hallo ICG,

    jo, so hab ich mich auch gewundert, als ich meine ersten Selbstportraits im Spiegel mit allerlei Testerei gemacht habe.

    Und letztlich geht es jedem Model so, dass es, unabhängig von der Technik, dann doch dasteht und etwas ganz anderes zu sehen bekommt, als wie man sich selbst sah, empfindet/wahrnimmt..

    Das finde ich das Faszinierende daran. Jeder hat ein Bild von sich selbst. Auf Deinen Fotos im Badezimmer arbeitest Du die weiche Seite Deiner Selbstwahrnehmung heraus, Du zeigst in der LowKey Aufnahme, die Teile des sonst im 3.Bild "massiv" und unerschütterbar wirkenden Menschen, in seiner (ich nenne es mal so) "Weichheit" heraus.

    Dein Freund war an einer möglichst fotorealistischen Darstellung interessiert und man sieht in seinem Bild schon, das es in erster Linie darum ging, technisch neutral den Menschen darzustellen und ihr wart mit der techischen Realisation mehr beschäftigt, als mit der Ausarbeitung dessen, was er für typ-spezifisch gesehen hat.

    Das sind nach meiner Ansicht die verschiedenen Interpretationen, die Fotografie mit einem einzelnen Menschen, was immer einen sehr intimen Vorgang darstellt, ausmacht. Wie nähert er, der Fotograf, sich dem Motiv/Modell. Wie kann er das, was er sieht aus dem Menschen im spielerischen Umgang "herauskitzeln".. womit man dann im Bereich der Menschenführung angekommen ist. Jemandem das Spiel zu vermitteln, ihn beobachtet zu haben, seine Facetten wahrzunehmen, die sympathisch wirken und im Bild darzustellen ist letztlich die hohe Kunst in der Sache. So meine unmaßgebliche Meinung.

    Wobei Männer da sicherlich die weitaus größere Herausforderung für einen Fotografen darstellen, als ein per Se aufgrund der uns Männer ansprechenden Schönheit und Makelosigkeit eines jungen Model, wie in meinem Fall.

    Das Wichtige aber finde ich dabei, das Bewusstsein, sich mit dem Model zu beschäftigen, sich seine Vorstellung zu machen, zu sehen, wie er/es lächelt, wie und was sie/ihn dazu bringt sich so oder so zu verhalten, sich auszumalen, in welcher Kleidung und in welchen Perspektiven er am authentischsten wirkt oder wirken könnte, weil es bestimmte liebenswürdige Seiten betont.

    Diese Sache ist sehr spannende und eine wunderbare Gelegenheit, die langen Wintermonate der gähnenden Fotografen - Pause mit interessanten Dingen zu füllen.

    Es ist eine anspruchsvolle Angelegenheit, sich dem Studioshooting und den ganzen Aspekten im menschlichen hinzugeben, wird aber, wenn man sich der dahinter stehenden Mechanismen bewußt wird, es umleiten und spielerisch/spaßig mit einem Model ausleben kann, zu einer interessanten und auch im Hinblick auf die menschlichen Verständnisse sehr lehrreichen Sache.

    Ich werde das auf jeden Fall weiter betreiben, um diesen von mir damals in der Presseagenturszeit vernachlässigten Bereich heute im Alter zu erforschen. Wir hatten damals zwar ein eigenes Studio, wo sich diverse Künstler ablichten ließen, aber da war ich recht selten selbst zu Gange, weil mich die "abgedrifteten" Künstler weniger interessierten. Nur wenn der Chef selbst mal keine Zeit hatte, hab ich da mal was mit zu tun gehabt, aber es war mir damals recht egal, weil ich die Art, wie er es machte, stinklangweilig fand.

    Ich selbst kam aus dem Hobby - Bereich der Aktfotografie vor dem Bildjournalismus/Pressefotografie.. (steht man oft als junger Mensch drauf.. und als Alter auch wieder) und fand dann die 0815 Fotografiererei in dem Studio doch recht langweilig.

    Aber dieses Shooting machte wieder Spaß und wirft so toll viele Fragen in Bezug auf die alten Sachen auf.. toll.

    LG
    Henry

    PS: Du kannst sagen was Du willst, ich werde nicht wiedersprechen.. bist Du mal Gewichtheber gewesen. ?

  7. #7
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    gewesen. ?
    Na! na na!



    Man sieht doch sofort: der Mann kann auch Mittelformat!
    meint der Braun Paxette-Typ

  8. #8
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Zitat Zitat von praktinafan Beitrag anzeigen
    Na! na na!



    Man sieht doch sofort: der Mann kann auch Mittelformat!
    meint der Braun Paxette-Typ

    Willi sei sicher, der Frank kann auch Großformat..

    Deswegen wiederspreche niemals einem Bärchen...

    LG
    Henry

  9. #9
    myers
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Habe den Thread jetzt mit Spannung gelesen, ich fange auch gerade an mich mit Portraits und Blitzen zu beschäftigen.

    Sehr schöne Bilder und ein lehrreicher Thread, danke!

  10. #10
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Portraits mit Hindernissen..

    Hallo Frank,

    klar, nimm es als Kompliment.. ist auch so. Erstens, weil ich es gut finde, sich in Selbstportraits zum Thema zu äußern. Eine wie ich finde, sehr intime Sache. Es zeigt das Verständnis und Interesse am Thema und die Ausseinandersetzung damit.

    Insofern danke für deinen nicht selbstverständlichen Beitrag dazu.

    Du sprichst da sehr wichtige Punkte an, denen ich nur zustimmen kann.
    Ich zitiere mal einen von denen..

    ...Ein Portrait ist dann ein gutes Portrait, wenn es den Menschen gut charakterisiert ...
    Ist auch mein Grundding, setzt voraus, das der Fotograf den Menschen schon öfters gesehen hat, seine Art kennt, ein aufmerksamer Beobachter ist.. eine Menge Erfordernisse. Finde ich eine sehr reizvolle Art... die oft nur bei Menschen geht, die man länger kennt.

    Ich untermauer das mal mit einem Verweis auf einen anderen Thread, in dem es um ein Bewerbungsfoto ging, wo ich meinen Sohn und mein Enkelkind zeigte...

    http://www.digicamclub.de/showpost.p...87&postcount=8

    Auch die daraus erwachsende Diskussion und den Austausch mit der Threaderstellering über diverse Techniken (LowKey/HighKey) sind schon interessant.

    Weil aber nun die Zeit die man mit einem Model zubringt, das man nicht in allen Lebenslagen kennt, sehr begrenzt ist, verfällt man auf gewisse Standards. Dies zeigen sich einfach auch in meinen Bildern in diesem Shooting.

    Das ist mir als langjährigem Fotografen bewusst. Was mich an der Grundidee aber fasziniert, ist die Ausseinandersetzung des Model mit sich selbst. Wie sehe ich den mir eigentlich unbekannten Menschen, welche Angebote kann ich ihm machen in Bezug auf das, was ich so empfunden habe bei einem gemeinsamen Frühstück (wie in unserem Falle).
    Wie er/sie auf mich wirkt, welches Potenzial ich in ihr ihm sehe..
    Ob das deckungsgleich mit seiner Selbsteinschätzung ist, weiß ich nicht, aber es bewirkt auch etwas anderes.

    Nämlich zu erkennen, z.B. ob sie (ich spreche jetzt nicht von dem Mädl auf dem Foto) nun eher der laszive Vamp Typ ist, der sich so noch vor 15 Jahren so empfunden hat, oder doch eher der Sekretärinen Typ.. grins.
    Anhand der Bilder, die ich nicht zeigen werde, ist dies auch für das Modell eine spannende Selbsterkenntnis in Bezug auf sich selbst.

    LG
    Henry

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