Es kam die Frage auf, wie man solch eine Kamera denn digital nutzen könne.

Im Grunde gibt es zwei Wege: den "destruktiven" und den "partiell-destruktiven".

Also, zum einen kann man "destruktiv", so wie ich es gemacht habe, da meine MF-Balgenkamera völlig defekt war, die Linse einfach vom Balgen lösen und per Kleinbildbalgen an eine DSLR bringen. Geht sehr leicht und sieht so aus:



Das Bild zeigt ein Zeiss Novar-Anastigmat 4.5/105 per M42-Balgen an die 350D gebracht.
Die Ergbenisse sind nicht schlecht, man nutzt immerhin nur einen kleinen, den besten mittleren Teil des Bildkreises.
Je nach Balgenart, kann man solche eine Linse auch als Tilt/Shift-Objektiv nutzen.

Allerdings sind diese alten Linsen anfällig gegen Schleier und Abzeichnungen ("Flares"), da die Vergütung im Höchstfall als "rudimentär" bezeichnet werden kann.
Gelegentlich bekommt man da schon einen "antiken" Charakter ins Bild.

Beachten muss man auch, dass die Lichtstärke nicht mehr genau dem Blendenwert entspricht, das sich der Balgenauszug beim Fokussieren an einer DSLR ändert.

Der zweite Weg ("partiell-destruktiv") ist, in die Kamera hinten ein kreisrundes Loch zu schneiden, in das exakt ein EOS-Kameradeckel passt. In diesen Deckel schneidet man dann ein möglichst großes Loch und klebt ihn in die nun kreisrund geöffnete Kamerarückwand.
So kann man die ganze Kamera wie ein Objektiv an die EOS bringen und durch einen EOS-Objektivdeckel dieses Loch wieder verschließen, falls man die Kamera doch noch mal wieder mit einem Film nutzen möchte.

Diese zweite Version funktioniert nur mit Mittelformat-Kameras! Und auch der erste Weg könnte aufgrund des "Auflagemaßes" einer KB-Balgenkamera Probleme machen. Ich habe das noch nicht ausprobiert.

Viel Spaß beim Basteln!