Hallo Carsten,
da gehen unsere Meinungen mal wieder auseinander und ich liege mit Willi auf einer Linie. Wenn Du den zweiten Teil meinst, sind an lichtstärkere Objektive viel höhere Anforderungen bei der Korrektur zu stellen. Dies ist ganz klar so. Ein Tessar muss nun bei 2.8 verglichen mit einem 1.4er irgendeines Herstellers nicht groß korrigiert werden um einigermaßen aktzeptable Bilder zu produzieren. Die Fehlerkorrektur bei hochöffnenden Objektiven ist um einiges Aufwendiger und erfordert hohen Aufwand bei der Vergütung und den Brechungsindizes. Da trifft es eher zu, ...diese sind einfacher zu korrigieren, weil nicht so ein hoher Aufwand in der Vergütung gegen innere Reflexionen und entsprechend hoher Aufwand in die Berechnung von
Linsenflächen sowie deren Selektion gesteckt werden muss.
Wenn dies aber gemacht werden muss, sind die zu erwartenden Ergebnisse in der Regel besser.
Wenn nun ein 1.4 oder 2 er auf die Stärke eines Objektives bei Anfangsöffnung 2.8 gebracht wird, sind die entsprechend bei dessen Anfangsöffnung überlegene Leistungen zu erwarten. Es gibt wohl einige Ausnahmen, aber die Regel ist das nicht.
Deshalb würde ich immer ein lichtstärkeres Objektiv vorziehen, weil da letztlich die Gewissheit besteht, das der Hersteller einen entsprechend hohen Aufwand betreiben musste um mit seinem Objektiv am Markt bei Objektivtests überhaupt zu überleben.
Insofern ist das was der Verkäufer da dem Kunden sagte zwar löblich, weil er auf den Geldbeutel des Kunden rücksicht nimmt und auch dessen Anwendungsbereiche besser nachfragt, aber technisch gesehen halte ich das für falsch.
LG
Henry