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Thema: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Ich finde schon, dass man sprachlich korrekt bleiben sollte.
    Es ist nunmal nur der Begriff "Schärfentiefe" richtig.
    ("Tiefenschärfe" würde ja bedeuten, mit welcher Schärfe Objekte in der "Tiefe" also weit weg vom Fotografen abgebildet werden und nicht wie weit der scharfe Bereich "in das Bild" hineinreicht. Ich habe noch nie das Bedürfnis gehabt, über diese "Tiefenschärfe" zu reden, wohl aber über die "Schärfentiefe" in einem Foto.)

    Ein Deutschlehrer würde "Schärfentiefe" wohl so begründen:
    "Es handelt sich um die Tiefe (von irgendwo vorne bis irgendwo hinten) des scharf erscheinenden Raumes, also um die Tiefe der Schärfe. Nach den Regeln der deutschen Wortbildung ist dabei "Tiefe" das Grundwort, "Schärfe" das Bestimmungswort. Wenn man daraus nun ein Wort bildet, muss es demnach heißen: "Schärfentiefe"."

    Es heißt ja auch "Bratpfanne" weil es immer noch eine Pfanne ist und hier geht es eben um die "Tiefe" der Schärfe, nicht um die Schärfe und deren Grad an sich.

    Ich bin bei solchen sprachlichen Logikpannen wie "Tiefenschärfe" nicht sehr tolerant.

    Übrigens sehe ich auch einen Unterschied zwischen "Tiefenunschärfe" und "Bokeh".
    Denn eine Unschärfe mit einem wie auch immer gearteten "Bokeh" kann auch im Vordergrund dargestellt werden, nicht nur in der Tiefe des Bildes.
    Dieses Vorhaben, dort ein Synonym einzusetzen, erscheint mir wie ein Rettungsversuch des gescheiterten Wortes "Tiefenschärfe".
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Da wir aber auch von 3Dimensionaler Wirklichkeit reden, mit der auch Du jeden Würfel mit Länge x Breite x Tiefe beschreibst, ist damit ebensogut die Tiefenausdehnung des scharfgestellten Bereiches verständlich und keine Bratwurst in der Pfanne.

    LG
    Henry

  3. #3
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Schärfe der Tiefe ... eher nein oder doch
    Tiefe der Schärfe ... ja - das klingt besser - also Tiefenschärfe aber wie nun mal

    nochmals - es ist definitiv die Tiefe der Schärfe, als der Schärfe Tiefe = Schärfentiefe - jetzt passt es


    DoF ist genial
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
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  4. #4
    Heiko
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Wenn man sich schon ausdrückt, dann korrekt.
    Die Verwendung falscher Fachbegriffe können schnell den Verdacht aufkommen lassen, man weiß es nicht besser. Auf englische Begriffe auszuweichen halte ich persönlich für arrogant, da nicht jeder damit was anfangen kann. Aber leider ist es ja wohl modern geworden, sich des Englischen zu bedienen und manchmal habe ich den Eindruck, der Verwender kennt das deutsche Gegenstück einfach nicht. *grins*

    Im Übrigen gibts für diese fachlichen Falschformulierungen ein weiteres gutes Beispiel: die Gegenlichtblende, die ja eigentlich eine Streulichtblende ist.

  5. #5
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Zitat Zitat von Heiko Beitrag anzeigen
    Gegenlichtblende
    Anderer Begriff für "Objektivdeckel"

  6. #6
    Hardcore-Poster Avatar von Marimo
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Zitat Zitat von Heiko Beitrag anzeigen
    Auf englische Begriffe auszuweichen halte ich persönlich für arrogant, da nicht jeder damit was anfangen kann. Aber leider ist es ja wohl modern geworden, sich des Englischen zu bedienen und manchmal habe ich den Eindruck, der Verwender kennt das deutsche Gegenstück einfach nicht. *grins*
    Nein DoF ist ist hier einfacher und klarer und diese Diskussion braucht es auch nicht.

    PS: Meine Japanische Frau sagt über die Deutsche Sprache:" Dass die Sprache fantasielos ist und die Sachen einfach nur möglichst genau beschreibt. Gut für Professoren und Doktoren aber nicht für normale Leute."

    PS: Die Sprache zeigt auch gut die Deutschen (auch CH und A) Eigenheiten auf.

    Gruss Mirco
    Man kann aus jedem Bild lernen: was gefällt, was gefällt nicht, und der Lerneffekt liegt in der Antwort zur Fragen: warum?

  7. #7
    Hardcore-Poster
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Ich gehöre auch zu denjenigen,die Tiefenschärfe ebenso wie Schärfentiefe benutzen,halt so wie es gerade in den Kopf und dann aus dem Mund kommt.
    Schärfe,egal woher sie kommt oder von was auch immer sie 'erzeugt'wird,ist sowieso subjektiv und eigentlich gar nicht vorhanden sondern nur empfunden.Streulichtblende, so richtig es auch ist,klingt doch irgendwie nach 'Amts-Deutsch'...oder?

    Gruß Jörg

  8. #8
    Heiko
    Gast

    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Zitat Zitat von Marimo Beitrag anzeigen
    Nein DoF ist ist hier einfacher und klarer und diese Diskussion braucht es auch nicht.
    Hmmm.... da ich der englischen Sprache nicht allzu gut mächtig bin, rate ich mal:
    DoF = Depth of Field = der Depp auf dem Feld?

    Warum wohl hat eine große Drogeriekette ihre Werbung von Englisch wieder auf Deutsch umgestellt? Im Übrigen, so phantasielos finde ich die deutsche Sprache nicht. Es ist sogar eine sehr vielseitige Sprache mit sehr viele Möglichkeiten. Na egal, ich geh jetzt ins Bett.

  9. #9
    Ist oft mit dabei
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Ich habe zumindest noch halbwegs in Erinnerung (aus James Monaco, Film verstehen), dass zur Beschreibung eines Films der Begriff "Schärfentiefe" verwendet wird.
    Eben jenen Begriff habe ich dann auch meist verwendet, wenn ich einen Film beschrieben habe.
    Schärfentiefe bedeutet in etwa, dass die Schärfe in den Raum hineingeht, also nicht auf eine Bildebene begrenzt wäre. Das ist dann mit einer kleinen Blendenöffnung gleichzusetzen.
    Gerade eben bin ich durch Google auf den Gegensatz dazu gestoßen: "flache Schärfe". Das wäre dann wohl mit Offenblende das Freistellen.
    Ein kleiner Test: Unschärfentiefe wäre recht sperrig zu gebrauchen als Begriff
    Wohingegen Tiefenunschärfe halbwegs passen würde; Tiefenschärfe wäre dann eben die Schärfe _einer Ebene_ im Raum, aber eben nicht die Schärfentiefe (im Sinne von tiefe Schärfe <> flache Schärfe).

    Allerdings gibt Feininger an: "Tiefenschärfe (oder Schärfentiefe) ..." (Grosse Fotolehre, S. 138)

    Naja, postmoderne Beliebigkeit - hatten wir das nicht schon mal

    Nachtrag:
    "DOF (depth of field)" wäre ja eigentlich das, was man mit "Schärfebereich" bezeichnet.
    "deep focus" = Schärfentiefe
    "shallow focus" = flache Schärfe

    Dazu kurz >>>
    Hier steht zu "Tiefenschärfe":
    >>In den 1940er Jahren festigte sich ein Inszenierungsstil mit dem ästhetischen Ziel der Schärfentiefe (in diesem filmhistorischen Kontext auch TIEFENSCHÄRFE genannt). Dieses Konzept, dem zahlreiche Regisseure bis in die 50er Jahre folgten, nutzte die Tiefenstaffelung der Inszenierung mit Weitwinkel-Objektiven.<<
    Geändert von djo (06.06.2009 um 00:43 Uhr) Grund: Nachtrag: DOF etc.

  10. #10
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard AW: Schärfentiefe - Tiefenschärfe: ja was nun?

    Genau - Hood und DoF - einfach toll, oder
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