Ich konnte meine Neugier mal wieder nicht bremsen und wollte unbedingt herausfinden, was diese Linse kann. Der Name sagte mir erst einmal nichts, aber Dank der Unterstützung aus dem Forum (danke Klaus) wissen wir: Admiral ist eine Schweizer Handelsmarke. Das Objektiv selbst ist "Made in Japan".
Der Auftritt des Objektivs ist durchaus positiv: fasst sich gut an, kein Plastik, kaum Gewackel an Blenden- Fokus- oder A-M-Umschalterring. Der Fokusgang selbst ist stramm, aber durchaus im Rahmen, die Nahgrenze liegt bei etwas 0,22 m. Die Frontlinse ist relativ groß und stark gewölbt und erinnert dadurch an das 35er Flektogon Zebra. Wenn ich richtig zähle, kann ich vier Linsengruppen erkennen.
Die Blendenkonstruktion hängt an einem seidenen Faden - bzw. an einer etwas altersschwachen Zugfeder, die es kaum mehr schaft, die (nicht verharzten) Blendenlamellen zu schließen.
Diese etwas zu schließen ist vor allem tagsüber angezeigt! Während bei "available light" sich das Admiral noch recht wacker schlägt und mich mit satten Farben und gutem Kontrast bei schöner Mittenschärfe zu überzeugen vermochte, bringt Tageslicht und entsprechende Fernsicht einen deutlichen Randabfall von Schärfe und Kontrast auf den Sensor.
Oder anders formuliert: am Teilkleinbildsensor kommen die Stärken gut heraus! Selbst bei Offenblende ist die Schärfe und der Kontrast in 70% des Bildes im Kleinbildvollformat gut, und das ist die eigentliche Überraschung: keine deutlichen Halos, kein weiches Koma im Zentrum des Bildes! Leichtes Abblenden bring Besserung, Blende 5.6 ist fast kleinbildvollformattauglich (was für ein Wortgetüm!).
Das Abbildungsniveau des Admiral liegt damit eine klare Stufe besser als bei den von mir schon getesteten Berolinas und Exaktars, schon eher etwa auf dem Niveau des Zebra-Flektogons – wenn nicht sogar besser. An die nächste Klasse wie das Flektogon 2.4/35 oder gar das Elmarit 35er kommt es freilich nicht heran.
Mein Fazit: ein klarer Tipp für den "Crop"-User und eindeutig kein Türstopper!
Note 3