Hallo zusammen,
ich stelle Euch heute das sagenumwobene und nur äußerst selten zu findende Zeiss Tessovar vor. Es fällt schwer
das Tessovar richtig einzugruppieren. Es ist aufgebaut wie ein Mikroskop, aber rein für den fotografischen Zweck
konzipiert. Es ist kein Objektiv im klassischen Sinn, sondern ein Gerät um Nahaufnahmen in verschiedenen
Vergrösserungsmaßstäben anzufertigen.
Der graue Tubus erinnert ein wenig an eine Handgranate, auch vom Gewicht her. Hier ist überwiegend Messing
mit allergeringsten Toleranzen verbaut. Hier herrscht sozusagen "Leica-Niveau".
In diesem Tubus sind 6 Linsen in 3 Gruppen verbaut, die zueinander beweglich sind. Über zwei Drehknöpfe läßt sich
stufenlos die gewünschte Vergrößerung einstellen.
Unten ist ein Revolver vorgeschaltet mit dem die Vergrößerung beeinflußt werden kann. Dieser beeinhaltet einen
freien Durchgang, zwei verkleinernde Linsensysteme (jeweils 2 Linsen in einer Gruppe) und ein vergrößerndes
System, bestehend aus 3 verkitteten Linsen in einer Gruppe.
Insgesamt kommt man auf einen variablen Vergrößerungsbereich von 0,4 facher Lebensgröße, bis zur 12,8 fachen
Lebensgröße. Das finde ich mal einen ordentlichen nutzbaren Bereich.
Der Abstand zum Objekt beträgt mindestens 5 cm und mehr, man hat also viel Platz um für eine gute Beleuchtung
zu sorgen.
Das Tessovar verfügt über eine Blende, die ich aber nicht nutzen werde, da beim Abblenden sofort die Diffraktion
zuschlägt. Der Blendenring ist übrigens der silberne geriffelte Ring, auf dem das Wort "Tessovar" steht.
Fokussiert wird über das Stativ, indem der ganze Komplex aus Tessovar und Kamera nach oben, oder nach unten
bewegt wird.
Hier ist es:
Hier zeige ich Euch mal drei verschiedene Abbildungsmaßstäbe:
Dies sind ungecropte und unbearbeitete Vollformataufnahmen, entstanden mit der Nikon Df.
Es zeigt sich schonmal eine sehr ausgewogene Ausleuchtung, eine sehr gute Bildfeldebnung und ein nur geringer
Farbquerfehler.
Ich denke, ich werde das Tessovar in Zukunft öfters nutzen...
LG, Christian