Moin,
... meine Gedanken dazu, weil ich mich in den vergangenen 2 Jahren recht intensiv mit den Consumer-Zooms der 80er Jahre beschäftigt habe:
Ich sage mal provokant, dass mindestens 7 von 10 Telezooms der 80er Jahre à la 4/70-210 oder 4/80-200mm bei Aufnahme als jpg und Verkleinerung auf 1200x800 Bildpunkte (=1Megapixel!) beim Vergleich mit dem 4/80-200L zu dem gleichen Ergebnis führen. Man sähe kaum einen Unterschied, wenn man nicht die typischen Schwachstellen des Objektivs herausarbeitet.
Ich finde an dieser Stelle den Alltagsbezug zu niedrig angesetzt, da niemand (gern) freiwillig auf diese geringe Auflösung herunterskaliert. Natürlich ist die 1:1 Ansicht nicht immer das Maß aller Dinge und jeder von uns hat seine persönliche Schmerzgrenze bezüglich Schärfe und Abbildungsfehler. Außerdem gibt es noch viele weitere Kriterien, die uns das eine, aber nicht das andere Objektiv an die Kamera montieren lassen. Es soll Menschen geben, die können nicht mit Schiebezooms ...
In diesem Sinne würde ich in diesem Thread gern einmal herausgearbeitet sehen, ab wann ein relevanter Unterschied sichtbar wird. Bei 1 Megapixel jedenfalls nicht, vielleicht bei 6 (3000x2000), erst bei 10 (3900x2600) Megapixel oder noch später? Wie schlägt sich das Porst im Bereich CA, Verzeichnung und Vignettierung?
Bei allem Lob für das Canon nFD 4/80-200L (das mir leider noch in meiner Sammlung fehlt) glaube ich, dass für die nicht Profis das Canon nFD 4/80-200 non-L (Drehzoom) oder das Canon nFD 4/70-210 (Schiebezoom) oder ggfs. auch ein Porst 4.5/75-200 an einer nicht zu hoch auflösenden Kamera völlig ausreichend sein können. Am Ende muss das Gesamt-System stimmig sein und zu den Anforderungen des Fotografen passen.
Das 4/80-200 non-L ist schon wirklich gut (am APS-C) und wenn man die alten Preise ansieht, entdeckt man, dass dieses Objektiv ursprünglich genau so teuer wie das spätere 4/80-200L war und für die Zeit eine recht aufwändige Konstruktion ist.
Leider habe ich noch keine bebilderten Vergleiche zwischen L und non-L gefunden, sondern lediglich Aussagen, dass das L deutlich besser sei. Wieviel "besser" benötigt man für den "normalen" Hausgebrauch? Der aktuelle Preisunterschied zwischen dem nFD 80-200L und dem non-L entspricht einem Faktor 5-10 und das L liegt nicht weit entfernt (wenn überhaupt) von einem gebrauchten 4/70-200L (non IS). Für letzteres müßte die Vernunft sprechen, selbst neu mit Garantie ist es nicht so weit weg im Preis.
LG Jörn