Ich habe gerade ein Canon FD 500 mm / 4.5 Supertele zum Umbau auf EF Mount.
Ziel ist der Erhalt der Unendlicheinstellung und zumindest eine Blendeneinstellmöglichkeit von 4.5 bis 11. Und natürlich dass es an die EOS Kameras paßt.

Als ich das Objektiv nach Erhalt mit einem FD-EF Zwischenring-Adapter testen wollte, fiel mir auf daß das Bajonett leicht wackelt. Bei genauerer äußerlichen Betrachtung konnte ich feststellen, dass vermutlich eine der (3 bzw.4) Bajonettschrauben locker ist, so wollte ich das Objektiv nicht mit meiner Kamera belasten und eventuell weiter schädigen.
Bei genauer Untersuchung und dem schrittweisen Zerlegen stellt ich dann noch das Fehlen von einer äußerlichen Schraube, und lockeren Sitz einer anderen internen Schraube auf. Zudem hatte die der hintere drehbare Tubus für die Hoch-Querformat-Umstellung für meinen Geschmack zu viel Spiel. Meins hat weniger.
An dem Objektiv wurde vermutlich schon mal gebastelt.

Zu meinem Mißfallen mußte ich dann feststellen, daß das Objektiv nicht nur ne Schraube locker hat, sondern tatsächlich unter dem Blendenring das Metall um eine der Schrauben abgebrochen ist. Die Unregelmäßigkeit in der Bruchstelle lassen mir irgendwie noch Gedanken an einen Materialfehler aufkommen, aber das wäre schon weit hergeholt.

Das Bajonett hing noch an drei von vier Schrauben, wobei 2 der verbleibenden Schrauben eng beinander stehen. Also letztlich hielt das Bajonett an 2 von drei Punkten - sehr besorgniserregend.
Nicht erklären kann ich mir allerdings bisher, wie es zu diesem Defekt gekommen ist (oder wars echt der Materialfehler?).
Ein erster versuchsweiser Lösungsansatz war mit Zweikomponentenkleber, welcher eine Maximalkraft bei der Fläche von ~ 300 Newton, also 30 kg Gewicht, hätte eventuell halten können.
Zum Grob-Test verklebte ich mit dem Kleber ein weiteres Metallteil für einen kleinen Zugversuch.
Dieser fiel negativ aus, die Klebstelle riß bei geringem Zug. Und das geklebte Teil am Bajonett dann ebenso bei etwas größerer Krafteinwirkung.

Jetzt sehe ich eine Überbrückung mit einem L-förmigen Metallbügel als Lösung. Der ist dann allerdings etwas störend für die Blendenünbertragung.
Oder, wenn alles nichts hilft, muß ich mir Gedanken machen das Originalteil aus dem Canon Objektiv mehr oder minder an der Drehbank zu kopieren - was schon ein erheblicher Aufwand wäre - und eine große Herausforderung.
Dank der Drehbank habe ich auch einen besseren Lösungsweg als bei meinem Supertele-Erstling FD 300/2.8L für die Blendenübertragung gefasst - der auf die Realisierung wartet.

Ich bin sehr gespannt, auf meinen geplanten kleinen Vergleich der beiden konvertierten Supertele. Das Canon FD 300/2.8L hat einen exzellenten Ruf, falls das 500/4.5 L jetzt bei mir durch bessere Bilder glänzt, kann ich wohl einen Kontrast / Schärfeverlust bei meinem 300er auf die erheblichen Glaspilz-Spuren zurückführen.