Teil I: Mikroskopobjektive (endlichkorrigiert mit 160mm Abgleichlänge)
Hallo zusammen,
Ein handelsübliches Mikroskop, so wie wir es in unserer Jugend in der Schule im Bio-Unterricht hatten, oder wie es
oft heute noch im Speicher, oder Keller herumsteht hat wohl schon jeder mal in Händen gehabt.
Früher war die Verwendung von sog. endlichkorrigierten Optiken der Normalfall. Das bedeutet, dass bei Zeiss ein
scharfes Bild 160mm hinter dem Mikroskopobjektiv entstand und bei Leitz in 170mm Entfernung.
Hier waren also keine zusätzlichen Tubuslinsen erforderlich, man musste nur bei der Zwischenschaltung von
Prismen und sonstigen Glaselementen im Strahlengang darauf achten, dass es beim Abstand von 160, bzw. 170mm
blieb.
Ich habe Euch einmal einige Optiken von Zeiss und eine von LOMO (UdSSR) abgebildet:
DSC09383.jpg
DSC09384.jpg
Ich selber nehme diese Optiken eigentlich nur für die visuelle Durchlichtmikroskopie her. Man hat nämlich so gut wie
gar keinen Arbeitsabstand und die Abbildungsleistung auf einem Sensor ist nicht wirklich optimal.
Ich habe hier höchstwertige Planapochromaten und einen Apochromaten, welche für ein grosses Bildfeld farbkorrigiert
sind und eine gute Bildfeldebnung aufweisen.
Dennoch sind die Bildergebnisse eher enttäuschend. Die Randschärfe ist so gut wie unbrauchbar, es leuchtet in allen
Regenbogenfarben und man braucht lange Belichtungszeiten.
Man braucht viel Geduld, man muß die Abgleichlänge penibelst einhalten und man sollte tunlichst ein sogenanntes
Projektiv verwenden um hier zu halbwegs akzeptablen fotografischen Ergebnissen zu gelangen.
Zur Fotografie braucht man also ein Mikroskop, einen Mikroskopkopf der auch einen Fototubus besitzt und die Möglichkeit
bietet, den Strahlengang zwischen den Okularen für die visuelle Beobachtung und dem Fototubus umzuleiten.
Da ist dann ein sogenannter Trinokulartubus.
Hier ist der Fotoaufsatz, den ich für mein Zeiss Universal Mikroskop verwende:
DSC09387.jpg
Darin ist eine Hülse, welche ein Projektiv aufnehmen kann:
DSC09385.jpg
So schaut das Projektiv aus. Es ist mit verschiedenen Eigenvergrösserungen erhältlich:
DSC09388.jpg
Fazit: ich nutze mein Mikroskop gerne für visuelle Beobachtungen, für fotografische Anwendungen habe ich
andere Tools in meiner Zauberkiste...
Übrigens: für Kinder und Enkelkinder ist ein Mikroskop eine spannende Sache. Wenn sie mal beobachten können, was
im Brackwasser so alles herumwirbelt, dann ist die Playstation auf einmal völlig uninteressant...
wird fortgesetzt...
LG, Christian