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Thema: Brennweite am Bild erkennen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Standard Brennweite am Bild erkennen

    Liebe Forenkollegen,

    ich hatte schon immer Schwierigkeiten mitzuprotokollieren, welches (nicht-elektronisch verbundene) Objektiv ich für welches Foto verwendet habe, weil ich meist mit mehreren unterwegs bin und je nach Motiv wechsle. Während ich mich früher oft noch gut erinnert habe, wird das zunehmend schlechter.
    Obwohl man eigentlich leicht in der Lage sein sollte, Bilder, die mit 28 bzw. 50 bzw. 100 mm gemacht wurden, auseinanderzuhalten, fällt es mir oft ausgesprochen schwer selbst diese vom Bildwinkel und der Kompression deutlich unterschiedlichen Objektive auseinanderzuhalten.

    Habt ihr dasselbe Problem? Und gibt's dafür eine Lösung bzw. Hinweise, auf die ich achten könnte?

    VG, Rolf

  2. #2
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    Ich kenne drei Lösungen:


    1. Übung: Immer wieder Bilder anschauen, vergleichen, und dabei besonders auf die Unterschiede in Perspektive, Schärfentiefe, optischer "Verkürzung" durch Teleobjektive etc. achten. Feinheiten wie verstärkte Längs-CAs bei langen Brennweiten und mehr Quer-CAs bei kurzen Brennweiten können auch helfen. Fotografier einfach mal das gleiche Motiv mit den drei genannten Brennweiten und unterschiedlichem Abstand, so dass der Bildausschnitt gleich bleibt. Den Unterschied solltest Du sofort sehen.
    2. Die technische Lösung: Alle manuellen Objektive mit Chips versehen, so dass das Objektiv in den EXIFs erscheint.
    3. Die Gesetze der Geometrie: Wenn Du den Aufnahmeabstand, die Sensorgröße und die Höhe oder Breite des Bildausschnittes (Motiv) einigermaßen kennst, kannst Du die Brennweite ausrechnen, z.B. mit diesem Tool: http://www.bildergalerie-hamburg.de/...hnitt-frei.php

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  4. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Ich kenne drei Lösungen:


    1. Übung: Immer wieder Bilder anschauen, vergleichen, und dabei besonders auf die Unterschiede in Perspektive, Schärfentiefe, optischer "Verkürzung" durch Teleobjektive etc. achten. Feinheiten wie verstärkte Längs-CAs bei langen Brennweiten und mehr Quer-CAs bei kurzen Brennweiten können auch helfen. Fotografier einfach mal das gleiche Motiv mit den drei genannten Brennweiten und unterschiedlichem Abstand, so dass der Bildausschnitt gleich bleibt. Den Unterschied solltest Du sofort sehen.
    Ich habe vor allem Probleme bei Landschaftsbildern, wo mir oft die Vergleichsmaßstäbe fehlen. Trotz der "optischen Verkürzung", die ich mit "Kompression" angesprochen habe fällt es mir schwer. Hast Du evtl. ein Beispiel mit den Längs- und Quer-CAs. Das ist mir noch nicht so ganz klar.

    Ich dachte bisher "Längs-CA" wären solche, die mitten im Bild an harten Kontrastkanten auftauchen. Sonst kenne ich nur noch laterale CAs, die zunehmend stärker am Rand des Bildes auftauchen. Aber, obwohl ich um diese CAs weiß, kann ich sie oft nicht wirklich auseinanderhalten. Quer-CAs höre ich zum ersten mal.


    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen

    1. Die technische Lösung: Alle manuellen Objektive mit Chips versehen, so dass das Objektiv in den EXIFs erscheint.
    Das klingt sehr interessant für mich. Hast Du eine Ahnung wo es die Chips gibt, und wie man die programmiert? Es würde aber auch bedeuten, dass ich den Chip an den Adapter kleben muss und nur noch ein Objektiv daran nutzen darf, oder?

    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen

    1. Die Gesetze der Geometrie: Wenn Du den Aufnahmeabstand, die Sensorgröße und die Höhe oder Breite des Bildausschnittes (Motiv) einigermaßen kennst, kannst Du die Brennweite ausrechnen, z.B. mit diesem Tool: http://www.bildergalerie-hamburg.de/...hnitt-frei.php
    Danke, das ist hilfreich.

  5. #4
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Ich habe vor allem Probleme bei Landschaftsbildern, wo mir oft die Vergleichsmaßstäbe fehlen. Trotz der "optischen Verkürzung", die ich mit "Kompression" angesprochen habe fällt es mir schwer. Hast Du evtl. ein Beispiel mit den Längs- und Quer-CAs. Das ist mir noch nicht so ganz klar.

    Ich dachte bisher "Längs-CA" wären solche, die mitten im Bild an harten Kontrastkanten auftauchen. Sonst kenne ich nur noch laterale CAs, die zunehmend stärker am Rand des Bildes auftauchen. Aber, obwohl ich um diese CAs weiß, kann ich sie oft nicht wirklich auseinanderhalten. Quer-CAs höre ich zum ersten mal.
    Hallo Rolf,

    Farbquerfehler (= laterale chromatische Aberration) sind die Farbsäume, die gerne an Kontrastkanten (zB dunkler Ast gegen hellen
    Himmel) zum Bildrand hin verstärkt auftreten. Diese Farbsäume sind in der Regel auf der einen Kontrastkante blau und an der
    anderen gelb, oder grün und rot. Dieser Fehler tritt in der Fokusebene, also quer zur Bildachse auf.

    Farblängsfehler (= longitudinale chromatische Aberration) sind die schwer zu korrigierenden Fehler, die grüne, bzw. rote Farbsäume vor,
    bzw. nach der Schärfeebene bewirken. Diese Fehler treten längs zur Bildachse auf, egal ob in der Mitte, oder am Rand. Das
    kann vor allen bei Lichtreflexen auf einer Wasseroberfläche extrem störend sein.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht.

    LG, Christian

  6. 3 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  7. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen
    Hallo Rolf,

    Farbquerfehler (= laterale chromatische Aberration) sind die Farbsäume, die gerne an Kontrastkanten (zB dunkler Ast gegen hellen
    Himmel) zum Bildrand hin verstärkt auftreten. Diese Farbsäume sind in der Regel auf der einen Kontrastkante blau und an der
    anderen gelb, oder grün und rot. Dieser Fehler tritt in der Fokusebene, also quer zur Bildachse auf.

    Farblängsfehler (= longitudinale chromatische Aberration) sind die schwer zu korrigierenden Fehler, die grüne, bzw. rote Farbsäume vor,
    bzw. nach der Schärfeebene bewirken. Diese Fehler treten längs zur Bildachse auf, egal ob in der Mitte, oder am Rand. Das
    kann vor allen bei Lichtreflexen auf einer Wasseroberfläche extrem störend sein.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht.

    LG, Christian
    Ja, danke. Der Hinweis in und außerhalb der Fokusebene war sehr hilfreich. VG, Rolf

  8. #6
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen
    Hallo Rolf,

    Farbquerfehler (= laterale chromatische Aberration) sind die Farbsäume, die gerne an Kontrastkanten (zB dunkler Ast gegen hellen
    Himmel) zum Bildrand hin verstärkt auftreten. Diese Farbsäume sind in der Regel auf der einen Kontrastkante blau und an der
    anderen gelb, oder grün und rot. Dieser Fehler tritt in der Fokusebene, also quer zur Bildachse auf.

    Farblängsfehler (= longitudinale chromatische Aberration) sind die schwer zu korrigierenden Fehler, die grüne, bzw. rote Farbsäume vor,
    bzw. nach der Schärfeebene bewirken. Diese Fehler treten längs zur Bildachse auf, egal ob in der Mitte, oder am Rand. Das
    kann vor allen bei Lichtreflexen auf einer Wasseroberfläche extrem störend sein.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Licht in die Angelegenheit gebracht.

    LG, Christian
    Genau. Und ich wollte darauf hinweisen, dass nach meiner Erfahrung die Quer-CAs tendenziell eher bei Weitwinkelobjektiven am Rand auftreten, die Längs-CAs eher bei längeren Brennweiten vor und hinter der Schärfeebene. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber wenn man in der Bildecke so etwas sieht, dann kann man mit einer gewissen Berechtigung auf ein Weitwinkel tippen:

    quer-CA.jpg


    Und wenn man in der Bildmitte so etwas sieht, dann ist es wohl eher eine Brennweite deutlich länger als 50 mm:

    längs-CA.jpg

  9. 5 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Hias
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    Oder man reduziert die Zahl seiner Objektive, das hilft enorm

    Ich habe nur noch vier Sets: moderne Objektive für eMount, die schreiben Exif, Minolta AF, die am LaEa4 auch korrekte Exif liefern, Minolta SRT und Zeiss C/Y. Letztere haben so unterschiedliche Farben, dass ich sie gut auseinander halten kann.
    Abgesehen vom Minolta MD W. Rokkor 3.5/28mm und 2.8/28mm (haben deutlich unterschiedliche Farben) und vom Minolta MD 2/50mm und 1.7/50mm (die sind wirklich schwer zu unterscheiden) habe ich auch die Brennweiten pro Set (wenn überhaupt) nur einmal.
    Abgesehen davon hab ich auch noch ein Voigtländer Color Ultron 1.8/50 und ein CZJ Prakticar 2.4/35mm, da muss ich es mir dann halt merken.

    Aber ich glaube, die "Lösung" gefällt Euch nicht...

    Gruß Matthias

  11. 2 Benutzer sagen "Danke", Hias :


  12. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von Jubi
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    Hi Rolf,
    da Sony die Chance leider nicht nutzt, wenigstens die für den Stabi anzugebende Brennweite auch in die Exifs zu schreiben, was ja schon eine kleine Hilfe wäre(! grumpf), muß man sich weiter behelfen.
    Ich mache bei jedem Objektivwechsel optimalerweise ein Bild des neu angesetzten Objektivs oder fotografiere zumindest meine Hand mit spezieller Fingerhaltung für die Brennweite als Anhaltspunkt.
    Da muß man nur vor dem Taschenumräumen die Angaben zu den Bildern machen, sonst ist wieder alles vergessen.
    Schade, daß das nicht besser geht!
    Gx

    Jubi

  13. #9
    Spitzenkommentierer
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    Ich habe neulich mit dem Handy die Settings abfotografiert, damit ich mir keine Notizen machen muss.

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  15. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Ich habe neulich mit dem Handy die Settings abfotografiert, damit ich mir keine Notizen machen muss.
    Leider habe ich es dafür meist zu eilig, trotzdem danke.

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