
Zitat von
hinnerker
Die Idee mit einem günstigen manuellen Objektiv vergiß mal ganz schnell wieder bei einer solchen Veranstaltung.. Du wirst froh sein, wenn Du den Dingen um Dich herum folgen kannst und schnell genug Situationen erfasst.
Da nun noch lange in den Sucher zu starren und am Fokusring "rum zu fummeln bis es passt".. es ist eine der schlechteren Ideen, die man in einer solchen Situation einer Hochzeit, in der die Dinge zumeist unwiederbringlich an einem Vorbeilaufen.. haben kann.
Hier spielt der Autofokus, genau wie im Sport, wo eben auch rasend schnell die Dinge geschehen, seine vollen Vorzüge aus.. wenn das grobe "im Kasten" ist und man ein paar stimmungsvolle Impressionen, wie z.B. Tauben im Meer der gestreuten Reiskörner herumlatschen.. oder die Rosenblüten oder oder oder.. es finden sich tausend Impressionen, die man mit manuellen Objektiven dann abseits der Hektik stimmungsvoll ablichten kann. Sei es das Bufett, den Rosenstrauß, die auf einem Samtkissen liegenden Ehering.. alles Motive, wo man Zeit hat.. wenn man nach dem "Tumult" die Augen offen hat.
Aber die "Running Show" mit manuellen Objektiven zu machen.. das bedeutet ganz klar, das Dir vielfach die Zeit fehlen wird, das Geschehen zu verfolgen.. und die Interaktionen der Leute untereinander in Bildern fest zu halten. Sei es die Braut, die herzlich eine jahrelang nicht gesehene Freundin innig umarmt.. oder die Tante aus Amerika, die nur alle 20 Jahre mal hier nach Deutschland kommt.. es gibt tausend Dinge, die wichtig sind. Lass Dir die Einladungsliste zeigen, spiele die Szenen mit dem Brautpaar durch.. Braut beim Schminken zu Hause.. der Herr, wenn er seine Krawatte bindet.. das Schmücken des Hochzeitwagens.. Freunde die bei den Vorbereitungen helfen.. alle wollen an diesem Tage fotografiert sein.. sie gehören dazu, um diesen unvergleichlichen Tag für das Paar in Bildern zu einer steten und freudigen Erinnerung an diesen Tag werden zu lassen.
Also vergiß´bitte die Geschichte mit den manuellen Objektiven.. Du hast nicht die Zeit dafür.. das EF 1.8/85mm ist eine gute Wahl für Bereiche, wo Du relativ nah mit der 5D an die Leute herankommst.
Wichtig ist auch Deine Selbsteinschätzung.. bist Du der Typ, der auf Leute zugeht, sie anspricht.. sie bittet, zu einer Szene zusammen zu finden.. kannst Du Arrangieren..
Wenn Du eher der "gehemmtere" Typus bist, so würde ich vielleicht eher zu einer Brennweite oberhalb dieser 105mm greifen.. damit Du Szenen aus der Distanz bekommst, denn manchmal ist es auch anzuraten, unauffällig zu werkeln, um mit dem Fotografieren nicht Szenen zu "zerstören".. Menschen reagieren komplett anders, wenn ersichtlich eine Kamera auf sie gerichtet ist..
Alles Dinge, die in Deine Überlegungen zur Brennweitenwahl einfließen sollten. Insofern kann man eigentlich keine wirkliche Empfehlung geben, was nun an welcher Kamera das richtige Objektiv ist.. immer nur Aspekte liefern, die Du dann direkt auf die bevorstehende Situation anpassen musst. An dem Tage würd ich mir Equipment mieten, falls Dir etwas im eigene Arsenal an Brennweiten fehlen sollte... Es ist besser, etwas dabei zu haben, statt es zu vermissen und achselzuckend Szenen laufen zu lassen und nicht "im Kasten" zu haben.. Die Bilder holt niemand zurück.. Und wenn das Brautpaar durch das "Spalier" der Leute läuft, mit Rosenblättern und Reis beworfen wird.. es sammelt hinterher niemand die Rosenblätter wieder auf.. niemand läuft nochmals durch das Spalier.. das muss alles sitzen.. Am Besten, die schaust schon vorher mal einen Blick auf den Ort der Geschehnisse.. Standesamt oder wo auch immer das sein wird.. und guckst, wie sind die räumlichen Gegenbenheiten etc.. alles was Du vorher weißt, hilft Dir..
LG
Henry